Liebe treue Leser unserer kleinen Kaffee-Serie! Bevor die 40-tägige Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karsamstag beginnt (in diesem Jahr vom 06. März bis 20. April), sind wir noch mal zu dritt losgezogen und haben uns die Bäuche vollgeschlagen, um Euch zum krönenden Abschluss unserer Serie noch all jene Cafés in Darmstadt vorzustellen, die neben gutem Kaffee auch üppige Torten und saftige Blechkuchen bieten – und damit unsere Seelen (und Gaumen) bei Wind und Wetter streicheln. Et voilà …

Foto: Jan Ehlers

Agora Lokal

Wo: Erbacher Straße 89, zwischen Ostbahnhof und Rosenhöhe

Warum: „Ist das eine Kita, Mensa oder ein Lesecafé?“, fragen wir uns, als wir zum ersten Mal das Herzstück des generationsübergreifenden Wohn- und Lebensprojekts Agora betreten. Neben großen Panoramafenstern mit Blick auf die nahe Eisenbahnstrecke gibt es hier auch eine Theke aus Büchern, ein Klavier, einen Spieleschrank und eine nette Kinderspielecke. Was will man mehr?

Torten und Kuchen: Täglich werden diverse saisonale Kuchen angeboten; im Sommer zum Beispiel Zitronen- oder Quinoakuchen, im Herbst Apfel- und Zwetschgenkuchen.

Der ausgeschenkte Kaffee: … stammt vom Café Libertad Kollektiv aus Hamburg und ist nichts anderes als zapatistischer Kaffee aus solidarischem Handel mit widerständigen Kooperativen, also pure Rebellion. Echt jetzt!

Kostenpunkt: Espresso 1,80 €, Kaffee 2,20 €, Cappuccino 2,60 €

 

Foto: Jan Ehlers

Bäckerei-Konditorei-Café Hofmann

Wo: Heidelberger Landstraße 227, Eberstadt (in der Nähe der Wartehalle)

Warum: Auch sonntags kann man hier jederzeit zwischen 7.30 Uhr und 17.30 Uhr hereinschneien und sich einzelne Kuchenstücke („Schnitten“ genannt) oder gleich einen ganze Torte mitnehmen. Macht sich besonders gut, wenn sich family & friends überraschend zum Kaffee ankündigen.

Torten und Kuchen: Cremetorten (wie Punschtorte, Sachertorte und Fürst-Pückler-Torte), diverse Blechkuchen (zum Beispiel Apfel-Sand, Frischkäse-Mandarine, Waldbeere-Schmand) und Kräppel (ungefüllt oder mit Himbeer-Johannisbeer-Füllung)

Der ausgeschenkte Kaffee: … stammt von Darboven.

Kostenpunkt: Espresso 1,90 €, Kaffee 2 €, Cappuccino 2,50 €

 

Blumen & Café Z

Wo: Dieburger Straße 19, in der Nähe des TU-Campus Stadtmitte

Warum: Hier versinkt man in gemütlichen, dick gepolsterten Ledersitzbänken. Entspannte Klavierklänge erfüllen den zum Durchatmen einladenden Raum. Die Kombination aus Blumenladen und Café, Freiraum und Gemütlichkeit schafft eine nicht nur für die Nase ansprechende Atmosphäre.

Torten und Kuchen: Die Kuchentheke, die uns direkt beim Eintreten anlacht, wird besonders für Zitronen-Baiser, Schokotarte und den gedeckten Apfelkuchen geschätzt.

Der ausgeschenkte Kaffee: … stammt von Bell Caffè aus Italien.

Kostenpunkt: Espresso 2 €, Kaffee 2,20 €, Cappuccino 2,70 €

 

Foto: Jan Ehlers

Caféhaus Bormuth

Wo: Marktplatz 5, Innenstadt

Warum: Vor mehr als 100 Jahren starteten die Bormuth-Urgroßeltern in der Kahlertstraße im Johannesviertel mit ihrer ersten kleinen Bäckerei. 1950 eröffneten sie dann (im damals noch stark zerstörten Darmstadt) das erste Caféhaus im neuen Stammhaus am Marktplatz. Bis heute lässt sich von hier aus wunderbar das alltägliche Treiben auf dem Markt beobachten. Und ein Blick auf die historische Fotogalerie im Treppenaufgang lohnt ebenfalls.

Torten und Kuchen: Das große Sortiment ist zunächst einmal überwältigend. Hat man sich jedoch erst einmal berappelt, fällt die Wahl aus durchschnittlich 16 verschiedenen Torten und Kuchen oft auf die schnell ausverkauften Joghurt-Törtchen sowie die Himbeer-Käsesahne-Torte. Noch ein Tipp für Bembel-Liebhaber: der Apfelwein-Zimt-Kuchen.

Der ausgeschenkte Kaffee: … ist ein Jacobs Tesoro.

Kostenpunkt: Espresso 2,20 €, Kaffee 2,50 €, Cappuccino 2,90 €

 

Foto: Jan Ehlers

Café Chaos

Wo: Mühlstraße 36, Innenstadt (in der Nähe des Jugendstilbads)

Warum: Das „Chaos“ ist Kult! Das Café, Restaurant und Automatenmuseum zeichnet sich durch einen wilden Stilmix, uriges Mobiliar und die wohl unübersichtlichste Speisekarte Darmstadts aus. Darf es eine Strumpfhose, ein Spielzeugauto oder ein Eierbecher zum Aperitif sein? Kein Problem! Denn bis heute kann man aus den historischen Automaten allerlei Nippes ziehen.

Torten und Kuchen: Auch bei der Kuchentheke bleibt sich das Chaos treu. Das Sortiment wechselt täglich und ist, je nach Lust und Laune, aus sechs verschiedenen hausgemachten Köstlichkeiten zusammengestellt. Unsere Empfehlung: der Käsekuchen.

Der ausgeschenkte Kaffee: … stammt von der familiengeführten Zet-Kaffee-Rösterei in Wiesbaden (Traditionsrösterei seit 1852).

Kostenpunkt: Espresso 2 €, Kaffee 2,10 €, Cappuccino 2,70 €

 

Foto: Jan Ehlers

Café und Konditorei Gretchen (ehemals Konditorei Faust)

Wo: Spessartring 27, Martinsviertel

Warum: Am Rande des Darmstädter Martinsviertels geht es so „hygge“ zu wie bei einer dänischen Kaffeetafel. Nachdem man sich am Eingang die Nase an der riesigen gläsernen Kuchentheke platt gedrückt hat und eine Auswahl getroffen hat, geht es weiter in das eigentliche Café, das nur aus einem einzigen kleinen Raum besteht und dank seiner roten Blümchentapete und der alten Kaffeehausmöbel richtig schön heimelig ist.

Torten und Kuchen: Neben den wagenradgroßen Streuselkuchen, die schon die Vorgänger-Konditorei Faust über die Grenzen Darmstadts hinaus bekannt gemacht haben, werden hier auch feine Torten und traditionelle Hefekuchen vom Blech gebacken. Zubereitet wird alles am frühen Morgen vom sympathischen Inhaber des Cafés, Armin Blinkle. Der Heidelbeer-Brownie-Cheesecake ist absolut empfehlenswert. Und wer Lust auf ein sahniges Schwergewicht hat, der gönnt sich am besten die Biskuitrolle mit Himbeer-Sahne-Füllung.

Der ausgeschenkte Kaffee: … stammt aus einer Rösterei in Norditalien.

Kostenpunkt: Espresso 2,40 €, Kaffee 2,50 € (klein) / 2,90 € (groß), Cappuccino 2,70 €

 

Foto: Jan Ehlers

Café Lotte

Wo: Soderstraße 116, Woogsviertel

Warum: Chefin Hannelore Glock und ihr Mann Herbert tun wirklich alles, damit sich Kinder, Eltern, Hundebesitzer, Vegetarier und Veganer, aber auch Stammtische und stillende Mütter in ihrem „Woogs-Wohnzimmer“ wohlfühlen. Ihre aus alten Küchen- und Wohnzimmermöbeln bestehende Einrichtung erinnert sofort an Omas gute Stube – und beim familiären Sonntagsbrunch kann es schon mal voll werden.

Torten und Kuchen: Neben zeitlosen Klassikern wie dem Frankfurter Kranz findet Ihr hier auch veganen Apfel- und Käsekuchen.

Der ausgeschenkte Kaffee: … ist ein Zet-Espresso und stammt ebenfalls, wie auch der Kaffee im Café Chaos, aus einer der ältesten Röstereien Deutschlands.

Kostenpunkt: Espresso 1,80 €, Kaffee 2,40 € (klein) / 2,80€ (groß), Cappuccino 2,60 € (klein) / 3,20 € (groß)

 

Foto: Jan Ehlers

Grand Café K & K (früher: K.u.K Kaffeehaus)

Wo: Im Carree 1, Innenstadt

Warum: Das Grand Café nach Wiener Vorbild befindet sich im Herzen der Stadt. Umhüllt von Jazz-Lounge-Klängen, nostalgischen Kronleuchtern und barocken Details lassen sich hier österreichische Kaffeespezialitäten schlürfen. Besonders beliebt scheint das Kaffeehaus bei Gästen gehobenen Alters zu sein – dabei wird aktuell auch um jüngeres Publikum geworben.

Torten und Kuchen: Die in dunkles Holz mit Goldelementen gefasste Kuchentheke bietet eine große Auswahl an klassischen Blech-, Crème- und Sahnespezialitäten aus der hauseigenen Konditorei. Bekannt ist „das Kaiserlich & Königliche“ außerdem für seinen Kaiser(!)schmarrn. An guadn!

Der ausgeschenkte Kaffee: … stammt von Jacobs.

Kostenpunkt: Espresso 2,35 €, Kaffee 2,60 €, Cappuccino 2,95 €

 

Foto: Jan Ehlers

Hofcafé im Hofgut Oberfeld

Wo: Erbacher Straße 125, am Oberfeld

Warum: So schön kann das Landleben in der Stadt sein! Rund um das Oberfeld lässt es sich herrlich spazieren und danach noch in der alten Schmiede, dem heutigen Hofcafé, einkehren, um dort am Bollerofen in aller Ruhe zu hocken, ein Käffchen zu trinken und vor sich hin zu träumen.

Torten und Kuchen: Die Schwarzwälder Kirschrolle und die Heidelbeer-Sahne-Windbeutel sind stadtbekannt, aber auch die Birnen-Brownies, die Nusskracher und der Mohnkuchen vom Blech sind nicht von schlechten Eltern.

Der ausgeschenkte Kaffee: … heißt Ökotopia-Espresso „El Machorro“, stammt aus kontrolliertem biologischen Anbau, wird fair gehandelt und erdet die süßen Versuchungen des Hofcafés mit seinem kräftig-würzigen Geschmack „nach spanischer Art“.

Kostenpunkt: Espresso 2,20 €, Kaffee 2,20 € (klein) / 3,60 € (groß), Cappuccino 2,80 €

 

Foto: Jan Ehlers

Kaffeehaus Eberstadt

Wo: Heidelberger Landstraße 269, Eberstadt (in der Nähe der Modaubrücke)

Warum: Hier atmen sowohl der beeindruckende Kronleuchter an der Decke (der sich auch im Logo wiederfindet) als auch der goldene Wandspiegel und der lange Tresen den Geist großer europäischer Kaffeehäuser. Nach einem kurzen Intermezzo von Dominik Macipe und Kemal Özman erhoffen sich die Eberstädter nun vom neuen Team um Patricia Sorge wieder mehr Beständigkeit in „ihrem“ Kaffeehaus.

Torten und Kuchen: Allein der Optik halber sollte man einen Blick in den Torten-Kühlschrank werfen. Doch Vorsicht: die „Hüftgold Deluxe“-Torten von Franziska Pejas (vormals: Wellnitz) sind wirklich mächtig und haben oft zwei bis drei Lagen. Also besser teilen! Was die Gäste hier lieben: die Schoko-Beerentorte, den Bananasplit mit Erdnussbutter und die üppige Milchschnitten-Torte.

Der ausgeschenkte Kaffee: … kommt von Hochland aus Stuttgart und kann vor Ort auch abgepackt für zu Hause erworben werden.

Kostenpunkt: Espresso 2,20 €, Kaffee 2,40 € (klein) / 3,40 € (groß), Cappuccino 2,80 €

 

Foto: Jan Ehlers

Le Café Bleu

Wo: Lauteschlägerstraße 28, Martinsviertel

Warum: Im lichtdurchfluteten, ewig-jungen Café im Herzen des Martinsviertels gibt es neben zahlreichen Mittagsgerichten eine zwar überschaubare, aber köstliche Auswahl an selbst gemachten Kuchen.

Torten und Kuchen: Besonders vegane Freunde kommen hier auf ihre Kosten. Zum Beispiel mit dem französischen Klassiker Tarte als veganer Alternative. Aber auch der vegane Möhrenkuchen schmeckt fantastisch und ist schön saftig.

Der ausgeschenkte Kaffee: … kommt von Giulio Mollo in der Rheinstraße.

Kostenpunkt: Espresso 1,90 €, Kaffee 2,20 €, Cappuccino 2,30 €

 

Foto: Jan Ehlers

Schlossgartencafe / Schwarz-Weiß-Café

Wo: Robert-Schneider-Straße 23, Martinsviertel

Warum: Gleich zwei verschiedene Namen und ein schickes Schachbrett-Muster als Fußboden? Wer kann dazu schon Nein sagen! Ursprünglich 1980 von vier Lehrerinnen gegründet, die damals der drohenden Arbeitslosigkeit zuvorkommen wollten, wird das Eckcafé in der Nähe des Herrngartens seit 2001 unaufgeregt und stilsicher von Sabine Rohmeiß geführt. Bitte weiter so!

Torten und Kuchen: „Der Kaffee ist okay, da gibt es bessere, aber der Kuchen reißt alles wieder raus“, schreibt ein Gast im Internet. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen. Denn: Alle Kuchen werden in großzügigen Stücken serviert und sind mega lecker. Unbedingt probieren: die Himbeer-Mascarpone-Torte, die Schoko-Birne-Nuss-Torte oder den Mohn-(Frischkäse-) Kuchen. Mmmhhh …

Der ausgeschenkte Kaffee: … variiert, kommt aber immer von Darboven.

Kostenpunkt: Espresso 1,90 €, Kaffee 1,90 €, Cappuccino 2,30 € (klein) / 3,20 € (groß)

 

Foto: Jan Ehlers

Villa Trautheim

Wo: Am Trautheim 1, Mühltal

Warum: Zeit für „Hessen Tapas“ und … Kaffeekränzchen! Konzept, Kuchentheke und der Rest der Einrichtung aus dem Café Tierbrunnen sind in die Villa Trautheim umgezogen. Nicht mehr gegenüber vom Alten Friedhof in Darmstadt (wo es voraussichtlich im März mit zwei neuen Pächtern weitergeht), sondern nun am Tor zum Mühltal gelegen, fühlt man sich hier nach wie vor in alte Zeiten zurückversetzt, während man die hausgemachten Süßspeisen oder andere Leckerbissen verputzt. Ein guter Ort für schöne, ausgiebige Gespräche bei Kaffee und Kerzenschein.

Torten und Kuchen: Die täglich wechselnde Auswahl umfasst sieben verschiedene Torten und Kuchen. Als besonderes Schmankerl sei der Birnen-Lavendel-Kuchen empfohlen.

Der ausgeschenkte Kaffee: … trägt den Namen „Portioli Aroma“ und vereint mittelamerikanische mit Robusta-Kaffeebohnen.

Kostenpunkt: Espresso 2,20 €, Kaffee 2,20 €, Cappuccino 2,80 €

 

PS: Zum Abschluss noch etwas Kaffee-Insider-Wissen! Allein in Darmstadt gibt es drei Kaffeeröstereien: das Vinocentral, Aniko Coffee Roasters und das Heiping Lädchen. Darüber hinaus findet Ihr aber auch noch diverse andere Röstereien im Umkreis, etwa Hansen in Rödermark, Schmidt-Kaffee in Dreieich, Perro Negro in Eich (das ist auf der anderen Rheinseite, von Gernsheim aus), Obenauf in Bürstadt (zwischen Lorsch und Worms), Caffe des Amis in Michelstadt, die Kaffeemanufaktur Hirschhorn am Neckar, die Kaffeestopp Privatrösterei in Birkenau (nahe Weinheim), die Red Code Coffee Roasters in Bensheim und das Rewe-Center Heppenheim, das seit Dezember 2016 als zweites Rewe-Center in Deutschland selbst röstet. Tja, und die uns umgebenden Städte wie Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Worms und Heidelberg haben natürlich auch noch ihre eigenen Röstereien. Unser Fazit: Es gibt viel Kaffee-Kultur in der Region zu entdecken!