Foto: Hochschule Darmstadt (h_da) / Samira Schulz

„DaVe“, kurz für „Darmstadt Vehicle“, ist ein neuer Lastenrad-Prototyp, der als wetterunabhängige Alternative zum Auto konzipiert wurde. Auf den ersten Blick könnte man denken, dass es sich hier nur um ein neuartiges E-Fahrrad-Modell handelt, doch das futuristische Vehikel kann mehr.

„DaVe“ ist für Pendler gemacht. In seiner Basisversion fährt der Prototyp mit bis zu 25 Kilometer pro Stunde, in einer leistungsfähigeren Ausführung sollen es sogar bis zu 45 Stundenkilometer werden. Besonders auffällig ist sein Alleinstellungsmerkmal: ein aufklappbares Regenzelt mit Windschutzscheibe, das den Fahrer auch bei Regen trocken hält – ein wichtiges Argument für Pendler, die bei jedem Wetter zur Arbeit fahren und trocken am Zielort ankommen wollen. Diese Wetterunabhängigkeit und die Möglichkeit, Gepäck zu verstauen, heben das „Darmstadt Vehicle“ von anderen Mikro-Mobilitätslösungen ab.

„Sicher und stabil“

„DaVe fährt sich sehr komfortabel und angenehm. Auch bei schnellerer Fahrt fühlt man sich sicher und stabil“, versichert Industriedesign-Professor Tom Philipps vom Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt (h_da), der das Forschungsprojekt wissenschaftlich leitet. Die jüngste „DaVe“-Designstudie wurde mit dem German Design Award prämiert, was als Inspiration für die Optimierung vom Protoyp hin zum marktreifen Fahrzeug diene.

Praxistauglich oder Zukunftsmusik?

Preislich soll das moderne Gefährt, das in Kooperation mit dem Koblenzer Lastenrad-Spezialisten „Ca Go Bike“ weiterentwickelt wird, dann zwischen 5.000 und 6.000 Euro liegen – was im Vergleich zu anderen E-Lastenrädern nicht unüblich wäre. Nur Größe und Gewicht machen den etwas klobig geratenen „DaVe“ weniger flexibel als herkömmliche Fahrräder oder E-Bikes, so Kritiker. Zudem gibt es Bedenken, dass die 45-Stundenkilometer-Version nicht auf Radwegen gefahren werden kann, da sie als S-Pedelec gilt. Nur auf Bicycle Overland Highways wie dem Radschnellweg nach Frankfurt dürfte mit „Turbo-DaVe“ getrennt von Autos geflitzt werden.

Fazit: Das „Darmstadt Vehicle“ ist ein interessantes neues Mobilitätskonzept. Aber letztlich wird sich erst – ab frühestens 2026 – in der Praxis zeigen, ob „DaVe“ tatsächlich eine revolutionäre Alternative zum Auto darstellt oder eher ein Nischenprodukt bleiben wird.