Foto: Jan Ehlers

Es gibt grundlegende Unterschiede, vergleicht man das Ableben von Musikern in den verschiedenen Ländern und Kontinenten. Asiaten springen tendenziell von Dächern und US-Rapper werden erschossen. Das legt zumindest die Statistik nahe.

36 US-Rapper mit Wikipedia-Eintrag, also nicht DJ Hinz und DJane Kunz, wurden allein in den letzten zehn Jahren ermordet. Das bedeutet: Als Rapper in Amerika ist die Chance, gekillt zu werden, oder an Krankheit, Unfall et cetera zu sterben, 50/50! Da möchte man seinen Sohn doch lieber zum Harfespielen schicken. Ich nehme aber an, viele der so Verschiedenen hatten sich bereits dem erzieherischen Umfeld der Familie entzogen oder bekamen dort nicht gerade eine Harfe ins Kinderzimmer gestellt.

In Asien hingegen werden die durchaus der Altersgruppe der Rapper entsprechenden Musiker von Boy- und Girl-Bands nicht ermordet, sondern erledigen das selbst: Sie springen in den Tod (wenn sie sich nicht im gespenstischen Wald Aokigahara am Fuji aufhängen)! Was auch nicht besser ist, als ermordet zu werden – außer, dass man den Zeitpunkt im Gegensatz zu einem Drive-by-Shooting selbst bestimmen kann. Woher ich das weiß? Weil ich kontinuierlich im Netz nachsehe, ob irgendwelche mir bekannten Musiker das Zeitliche gesegnet haben. Und da fielen mir nun mal die vielen erschossenen HipHopper sowie die jungen Stars aus Japans und Süd-Koreas Popszene auf.

Deutsche Musiker und Popstars, auch Rapper, sterben hingegen fast nie. Weder natürlich noch unnatürlich. Zumindest die bei Wikipedia gelisteten. Sie werden alt wie Methusalem. Außer einem der vom Schiff sprang (also Asian Style, so möchte ich es hier mal nennen) fällt mir gar keiner ein beziehungsweise bei der Recherche auf. Doch … Rex Gildo natürlich, aber der war ja schon Mitte 60. Ludwig Hirsch auch, auch gesprungen, auch über 60, aber Österreicher. Was mir hingegen aufgefallen ist: Suizid ist unter Jugendlichen in Australien – nach Unfällen im Straßenverkehr – die zweithäufigste Todesursache. Jetzt nicht unter jugendlichen Musikern und Popsternchen, sondern allgemein. Das ist viel! Also Kopf hoch, Fenster zu und viel Spaß weiterhin.