Jetzt eine prima Lasermaschine erwerben, sich auf den Andrang bestens vorbereiten – und ich sage Euch: Das Geld wird sprudeln wie das Blut aus der verletzten Aorta eines Kassenpatienten mit extrem hohem Blutdruck! Denn sie werden alle kommen und gut bezahlen. Nicht nur die Handvoll aus der Upperclass, wie vor ein paar Jahren, nein … die aus der Szene!
Wofür? Selbstredend für die Entfernung ihrer Tattoos! Nicht die Männer. Die werden ihre Blitze und Häkchen weiterhin an ihrem Körper nicht nur dulden, sondern auch gut finden. Deren Partner auch. Und Matrosen oder Bauarbeiter – damit meine ich natürlich „echte“ Bauarbeiter, keine Zeitarbeitsfirmen-Opfer – sind hier eh außen vor. Denn den Tag, an dem es keine R.I.P.-Hügel mehr auf Oberarmen gibt, möchte ich bitte nicht erleben müssen. Werde ich aber auch nicht.
Nein, die Frauen sind gemeint. Die, die auch ein Tattoo haben wollten, ohne dass es sich dabei um den Namen ihres Freundes handelt! Mich erinnerten deren Schmetterlinge und Herzkränze an Nacken und Hacken schon immer an die sogenannten „Knasttränen“. Aber es zog eine gute Dekade ins Land, bis auch so manche Frau ihren Körper mit solchen Objekten und Aufschriften eher als inhaftiert, denn als aufgewertet empfand. Dieser Schamwandel vollzieht sich allerdings nur unter den 1,2 Millionen Frauen, die ohne Oberarmtattoo ausgekommen sind. Frauen, die Vier-Farb-Hologramme über ein Drittel ihres muskulösen und doch drahtigen Leib verteilt zur Schau stellen, werden einen Teufel tun, diese entfernen zu lassen. Sie müssen sich nur für einen der sechs Teufel entscheiden: Vielleicht den an der Wade? Den am Hals? Egal, ist ja auch konsequent und teils auch schön und imposant.
Aber das – salopp ausgedrückt – Weglasern von Frauentätowierungen, die nur aus halber Überzeugung heraus entstanden sind, ist wirklich ein Weg zum Reichtum. Oder muss man da niedergelassener Arzt sein? Ich meine, zu dem Tätowierer zum Weglasern zu gehen, der das Seepferdchen oder was weiß ich für ein Tier milde lächelnd 2004 einbrannte, wird den Damen ja dann wohl doch zu doof sein. Obwohl?