Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Pelé ist über 80 und macht in Sachen Prostatakrebsvorsorge. Gary Lineker wird hoffentlich 100 werden. In 20 Jahren Profifußball keine einzige Gelbe Karte gesehen! Klaus Fischer, der Held meiner Jugend, gerade mal eine pro Saison!

Was nicht heißt, dass Effenberg, der alte Gelbsünder, für mich auf wackligen Füssen über diesen Erdboden geht. Von mir aus kann ein jeder 100 Jahre alt werden. Ich halte es da nicht mit dem alten Wiener-Schmäh-Dialog – „Waast, wer g’storben is?“, „Mir wär a jeda recht!“ –, aber ich habe doch keinen Respekt vor jemandem, der sein ganzes Leben lang damit durchkommt, sein klares Handspiel im Viertelfinale einer WM als „die Hand Gottes“ zu bezeichnen. Ich habe es nie verstanden, wieso die Briten sein Solo mit anschließendem Treffer, welcher das endgültige Aus in dem Spiel bedeutete, zum Tor des Wassweissich, Jahrhunderts, oder so, gewählt haben. Mir wäre das nie passiert, und da ich kein Brite bin, hoffe ich bei jeder Wiederholung, dass er mit dem Ball an den Pfosten rennt und sich eine blutige Nase holt, alles andere hätte ich nur im Fieberwahn geträumt.

Möge Diego Maradona viel mit seinen Händen für die anderen im Himmel tun müssen. Die von verstorbenen Gärtnern und Floristen meistgehassten Arbeitstätigkeiten soll er ausführen. Ich möchte, dass er im Himmel für die anderen spülen muss! Die Whiskygläser für Bon Scott zum Beispiel. Und stricken und nähen für die Kleidung Mutter Teresas. Nun, das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass jemand Mutter Teresa und Bon Scott nicht nur im selben Atemzug genannt hat, sondern sie zusammenwohnen lässt – aber ich denke, sie einigen sich gütlich. Was weiß ich! Hände einer Marktfrau im Januar …

Jedenfalls weine ich, wenn Lukas Podolski in 65 Jahren stirbt, und ich werde weinen, wenn es Matt Le Tissier, Peter Cestonaro oder Dominik Stroh-Engel eines Tages erwischen wird, aber doch nicht bei diesem druffgeschickten Bescheißer. Das soll seine Familie tun, das ist etwas anderes und vollkommen verständlich. Aber andere haben eben ein etwas absurdes Verhältnis zu Fußballvereinen und Nationaltrikots und verstehen das als ihre Familie. Dafür gerne mein Mitleid.