Foto: Matias Opazo
Foto: Matias Opazo

Viele meinen, der Odenwald sei geheimnisvoll. Fürwahr, doch er ist noch viel geheimnisvoller, als die meisten es erahnen. Es gibt Orte, an die sich nur ein echter Kenner begibt – es sei denn, man verirrt sich dorthin. Das Hofgut Rodenstein mit der darüber liegenden Burgruine ist solch einer. Aber nicht einmal der Name ist vielen Darmstädtern ein Begriff.

Tief im Wald liegt hier einer der sagenumwobensten Orte des Odenwaldes (Buchtipp: Werner Bergengruen, „Das Buch Rodenstein“, Insel Verlag). Die Burg wurde 1240 errichtet, wechselte mehrfach den Burgherren, bis die Pest 1635 auch hier ihr Unwesen trieb. Bis heute ist sie seitdem unbewohnt. Teile wurden nach und nach abgetragen und als Baumaterial verwendet: Das heutige Rathaus in Fränkisch-Crumbach besteht aus den Hinterlassenschaften der Burg. Zurück bleibt bis heute eine wild-romantische Ruine, man könnte meinen, hier stand einmal die Fledermaus-Turmkammer von Hui Buh, dem Schlossgespenst.

Nach einem Besuch der ehrwürdigen Burgruine sollte man in dem darunterliegenden Hofgut – einem Fachwerkgebäude, das der klassischen Vorstellung eines Landgasthofes gerecht wird – einkehren. Es ist ein Haus für ganz besondere Momente, jährlich finden hier etwa 30 Hochzeiten statt. Doch nicht nur zum Heiraten ist der „Rodenstein“ ein passender Ort, auch für den speziellen Trip in den Odenwald eignet er sich bestens: An kalten Tagen erwarten einen der große offene Kamin mit dem herrlich prasselnden Feuer, im Sommer die große Außenterrasse und die wunderschöne Umgebung. Kleiner Tipp: Eine Übernachtung im Rodenstein kostet 73 Euro (Doppelzimmer inklusive Frühstück) – für romantische Stunden zu zweit.

Mit dem Auto erreicht man das Hofgut Rodenstein über Fränkisch-Crumbach. Wer gut zu Fuß ist, kann aber auch einen ausgedehnten Spaziergang vom Ortsende Nonrods (erreichbar über das Fischbachtal) bis zum Hofgut Rodenstein machen. Es sind etwa sechs Kilometer, in einer Stunde eigentlich locker zu schaffen. Wer sich für diese Route entscheidet, sollte unbedingt einen Zwischenstopp im „Holunderhof“ machen. Von hier aus hat man einen einmaligen Blick über das Gersprenztal. Allerdings lohnt sich der Besuch des Holunderhofs nur an warmen Tagen, da man dort draußen sitzen sollte, um die Landschaft zu genießen. Hier ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Schwarm Paragleiter – wie an einem Mobilée hängend – über den Biergartenbesuchern schwebt.

 

Hofgut Rodenstein

An der Burgruine
64407 Fränkisch-Crumbach

Telefon (06164) 1087

www.hofgut-rodenstein.de