Foto: Jan Ehlers

Sie liebt die Natur, das Laufen, Eis und gutes Essen im Allgemeinen. Hannah Kling ist gebürtige Darmstädterin, derzeit am Rande des Martinsviertels zu Hause und Inhaberin von „Thildas Eis“. Hier versorgt uns die quirlige 37-Jährige seit zwei Jahren mit außergewöhnlichen Sorten wie Orange-Ingwer oder vegane Vanille und ist auf ihrem mobilen Eisfahrrad in der ganzen Stadt anzutreffen – zum Beispiel im Herrngarten oder auf der Mathildenhöhe.

Darmstadt liegt Hannah am Herzen: „Hier bin ich geboren, hier sind meine Wurzeln.“ Aufgewachsen ist sie „als Lapping in Bessungen“, wie sie schmunzelnd erzählt. Ihre Eltern seien sozial engagiert und Teil der Initiative „Kinderwerkstadt“ in der Bessunger Knabenschule gewesen. „Mein älterer Bruder gehörte zur ersten Generation.“ Auch für sie selbst habe immer festgestanden: „Beruflich mache ich etwas Soziales oder was mit Medien.“ Sie entschied sich für Letzteres, da sie nicht sicher war, ob sie den sozialen Bereich emotional aushalten kann: „Ich bin jemand, der sich viel anheftet.“ Nach der Ausbildung in einer Medienagentur arbeitete sich Hannah bis zur Assistenz der Geschäftsleitung hoch. Sie lebte zehn Jahre in Hamburg, weil sie „mal etwas anderes erleben wollte“ und kehrte nach einem Abstecher als Projektleiterin an der Schauspielschule der Darmstädterin Michaela Trischler in die Heimat zurück.

„Darmstadt gehört für mich zu den schönsten Städten überhaupt“, schwärmt sie. Die vielen kleine Eisgeschäfte in Hamburg hätten sie dazu inspiriert, in der Heinerstadt ihren eigenen Laden zu eröffnen. Dass sie ihre Selbstständigkeit hier starten wollte, sei von vorneherein klar gewesen: „Ich hatte das Gefühl, es ist der richtige Ort, um etwas Schönes zu initiieren.“ In Italien lernte sie, Eis herzustellen, ein Jahr später verkaufte sie ihre erste Waffel im Herrngarten. Seitdem ist viel passiert: Thildas Eis gibt es mittlerweile auch als Eisdiele vor Ort in der Alexanderstraße 27. „Corona sorgte dafür, dass vier Wochen nichts mehr ging, es hat sich aber alles relativ schnell wieder eingestellt“, erzählt Jungunternehmerin Hannah. Aktuell arbeite sie 14 Stunden am Tag, für andere Dinge bleibt da nicht viel Zeit. „Ich kann schlecht abgeben, vermisse es aber, laufen zu gehen, Freunde und Familie zu treffen und zu kochen. Ich bin nämlich ein absoluter Genussmensch.“