Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Dem ausgefallenen Festivalsommer nachtrauern, heißt dem liebsten Festival-Snack nachtrauern: dem Handbrot. Massig Teig. Massig Käse. Massig Schmand. Massig Pilzespeckschnittlauch. Richtig geiles Zeug einfach. Den Festivalsommer können wir Euch leider nicht zurückbringen, aber immerhin Euren Lieblingssnack. Hier kommen dreierlei herbstliche Handbrote a.k.a. happy little Flammkuchen-Accident.

 

Iss was! – Herbstliche Handbrote

Dauert so lang wie: ein ausgedehnter Herbstspaziergang

Sieht aus wie: fetter Flammkuchen

Am besten mit: Pizzastein

Nebenwirkungen: Herbstwind unnerum

Kostet so viel wie: zwei Festival-Handbrote

 

Passt nicht ganz in eine Hand: bester Belag für beste Brote | Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Für vier Personen

Teig:

600 g Dinkelmehl

1/4 Würfel frische Hefe

2,5 TL Salz

380 ml lauwarmes Wasser

Schmand-Sößchen:

1 Becher Schmand

1 kleine Zwiebel

1 Zehe Knobi

Salz, Pfeffer, Muskat

Belag 1:

1 Kartoffel

1 rote Zwiebel

geriebener Gouda

Salz, Pfeffer

1 Frühlingszwiebel

Belag 2:

100 g frische Pfifferlinge

2 braune Champignons

je ein Schuss Sojasoße und Weißwein

4 Cocktailtomaten

Glatte Petersilie, gehackt

Belag 3:

8 Blätter frischer Salbei

1/8 Hokkaido-Kürbis

1 frische Feige

1/2 Block gewürfelter Feta-Käse

Walnüsse

Honig

 

Brav brutzeln | Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Was uns qualifiziert, hier Rezepte reinzuschreiben, weiß wirklich nur der Chefredakteur. Eigentlich wollten wir Flammkuchen machen. Hauchdünn und französisch, wie der bestellte Fotograf. Aber, als der zur Tür reinkam, war der Teig schon gegangen. Was soll’s! Gibt’s halt herbstliche Handbrote statt filigrane Flammkuchen. Auch lecker. Aber hallo.

Fangen wir mit dem fluffigen Flammkuchenteig an. Eigentlich kommt nur ein Hauch Trockenhefe rein. Für Krossigkeit nebst feiner Bläschen eines klassischen Flammkuchenteigs. Die Trockenhefe aber war wie in besten Lockdown-Zeiten vergriffen. Und mit der frischen Hefe haben wir’s ein wenig übertrieben. Aber wie gesagt: Was soll’s! Also ordentlich Hefe in lauwarmes Wasser gebröckelt und verrührt, bis sie sich aufgelöst hat. Die Hefebrühe vorsichtig in die Schüssel mit den trockenen Zutaten kippen – und dann beginnt die Knete-Fete! Je länger, desto fluffiger, ne? Nach der Party ruht sich der Teig aus: mindestens zwei Stunden, abgedeckt mit einem nassen Geschirrtuch im Ofen (bei angeschaltetem Ofenlicht für muckelige Wärme).

 

Krass kneten | Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Das gibt Euch Zeit, die drei Beläge vorzubereiten: einen fürs Herbstgefühl, einen zum Angeben und einen, um zu erkennen, dass einfach doch am besten schmeckt.

Allen drei Belägen gemein ist die simple Soße: ein Zwiebelchen und eine Zehe Knobi ganz fein würfeln, anschwitzen und in einer Schüssel mit dem Becher Schmand, Salz, Pfeffer und Muskat verrühren. Die Soße streicht Ihr auf alle ausgerollten, kinderhandgroßen Teigfladen.

 

Begeistert bestreuen | Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Fürs herbstliche Handbrot bratet Ihr die brav und fleißig geputzten Pfifferlinge und die in Scheiben geschnittenen Champignons bei großer Hitze scharf an. Abgelöscht wird mit je einem Schuss Weißwein und Sojasoße. Ordentlich pfeffern. Falls am Ende noch Flüssigkeit in der Pfanne ist, gießt sie besser ab. Dann die Pilze samt Cocktail-Tomaten auf den beschmandeten Teigfladen verteilen. Die gehackte Petersilie streut Ihr frisch drauf, wenn die Handbrote duftend aus dem Ofen kommen.

 

Final fertig | Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Die Angeber-Handbrote belegt Ihr jeweils mit ein bis zwei in Butter angebratenen Scheiben frischer Feige, in Honig angebratenen Walnüssen, hauchdünn geraspelten Hokkaido-Scheiben und gewürfeltem Feta. Wenn die Handbrote aus dem Ofen zurück sind, werden sie mit in Butter gebratenen Salbeiblättern garniert. Das duftet und sieht edel aus.

Unser Favorit waren und sind jedoch die schnöden Kartoffel-Handbrote. Für die wird eine Kartoffel in hauchdünnzarte Scheiben und die rote Zwiebel in Ringe geschnippelt. Gesalzen, gepfeffert und mit ordentlich geriebenem Käse geht’s ab in den Ofen. Die fein gehackten Frühlingszwiebeln streut Ihr frisch drüber. Mega lecker. Wer braucht schon Flammkuchen, wenn’s auch schmandtastisches Handbrot sein kann?!