ImmerGrün auf der Couch. Wurde ja auch mal Zeit? Richtig! Seit Ende 2003 am Musizieren steht bereits der zweite Longplayer zum Release bereit. Schon immer in der Darmstädter Musikszene verwurzelt (spielen in unzähligen Bands), sind sie erfolgreich überregional unterwegs – und das mit Indie-Alternative-Rock mit deutschen Texten! Das neue Album wird am 26. Februar im Schlosskeller vorgestellt und hört auf den Namen „ImmerGrün“. Anwesend beim Hörspiel waren Fabian und Miguel. Michael grüßt aus der Karibik und Mark aus Hamburg. Los geht’s…
Peter Maffay „Alkohol“
(Herbert-Grönemeyer-Cover) Starkes Stück vom „Pop 2000“-Sampler.
Miguel: „Alkohol“ von Grönemeyer? Diese Version klingt schlimm. Ah Maffay.
Fabian: Maffay? Was macht der denn da?
Miguel: Ich dachte, der steht nicht so auf Klamauk.
Fabian: Ich glaub’, er ist ein lustiger Kerl, der Leder Maffay. Ich habe den früher gehört als Kind. „Über sieben Brücken musst Du gehen“, riesen Interpretationen. Mein Vater hatte ein paar Platten.
Miguel: „Ich war siebzehn und sie war 31.“
Mädness „Cool“
Der Darmstädter Rapper, mit neuem Album „Zuckerbrot und Peitsche“ am Start.
Fabian: Manges?
Miguel: Baggefudda?
Nein, aber nah dran.
Miguel: Mädness.
Fabian: Ich hasse HipHop!
Miguel: Das Video aus’m Herkules, er mit Baggefudda … ist verdammt cool.
Fabian: Einer der wenigen Darmstädter, die vorne mit dabei sind.
Miguel: Was meinst du denn mit „vorne“?
Fabian: Publicity. Der macht gerade viel und ist sehr präsent. Im HipHop find ich noch Jurassic 5 super, dann hört’s aber schon auf.
Miguel: Ich find’ Ugly Duckling stark.
Fabian: Was singt er da? „Wenn Du’s nicht schaffst, dann wenigstens cool?“ Da hat der HipHop ja mal Recht!
Leningrad Cowboys „Herzilein“
(Wildecker-Herzbuben-Cover) Die Finnen mit Hang zum Obskuren singen den Klassiker auf Deutsch.
Fabian [nach zwei Sekunden]: Phil Collins… aus Darmstadt… mit Akkordeon!
Miguel: „Die Amigos“? Das ist ja auf jeden Fall schon mal Wildecker Herzbuben mit „Ein Glaser’l Wein!“ – Ah nein, „Herzilein“!
Fabian: Sind das Deichkind?
Miguel: Denen hätte ich es auch zugetraut.
Fabian: Boppin’ B? Der Dialekt ist saugut.
[Ein anderer Song der Träger ausgeprägter Tollen wird als Hilfe angespielt.]
Fabian: Na klar, die Leningrad Cowboys aus Finnland. Das passt sehr schön. Die waren schon mal in der Centralstation. Knapp 15 Leute auf der Bühne und alle sehen gleich aus. Da hat der Schlagzeuger im Auto gesessen, war’n Cadillac oder so was. Sehr schön, dass so viele Bands so’n Quatsch covern.
Miguel: Woher kennen die denn in Finnland „Herzilein“?
Landhiebe „Feuerlöscher“
Kurzweilende Darmstädter Crossover-/Hardcore-Band.
Fabian [nach etwas zu langer Überlegung]: Ähh kenn’ ich … ja, bin ich denn bescheuert… Buttcut? Nee das ist Landhiebe! Das ist „Feuerlöscher“. Das bin ich am Schlagzeug [freut sich].
Miguel: Konntest ja richtig Schlagzeug spielen damals.
Fabian [singt mit – immer noch textsicher]: Das ist ja ewig her.
Miguel: Geil, erinnert mich ein wenig an Rinderwahnsinn. Ich hör’s gerade zum ersten Mal.
Fabian: Drei Auftritte in zweieinhalb Jahren! Ich bin bei denen damals eingestiegen, weil Buttcut zu wenig geprobt haben und ich einfach mehr spielen wollte. Da habe ich mir ein Schlagzeug gekauft und los ging’s. War cool!
Fettes Brot „Hamburg Calling“
(The Clash-Cover) Die Hamburger mit einer Adaption des Clash-Hits.
Fabian: Beatsteaks mit „Hello Joe“!
Miguel: „London Calling“ von The Clash.
Fabian [blickt zu Miguel]: Stimmt, die Beatsteaks haben’s geklaut… die Schweine. Das ist Fettes Brot! Ich muss mal pinkeln.
Miguel: Stimmt! Aber die sollten doch besser beim Rappen bleiben.
Fabian [wieder zurück]: Auch ne gute Hip Hop Band.
Miguel: Im Hip Hop gut – im Rock schlecht oder was auch immer das hier sein soll.
Schnayder „Marie“
Vom 1997 erschienenen Album „Aynz“.
Fabian [gleich erkannt]: Das ist die Darmstädter Band Schnayder. „Leck mich am Arsch Marie“. Am Gesang Andre (Schizzo) Schnayder. Eine der coolsten Darmstädter Bands ever.
Miguel: Kenn’ ich, super!
Fabian: Mark Rückert hat da Schlagzeug gespielt. Die habe ich damals in der „Krone“ gesehen. Starkes Konzert.
Miguel: Wer war eigentlich Marie?
Johnny Cash „Viel zu spät (I Got Stripes)“
Auch der „Man in Black“ ließ es sich damals nicht nehmen, ein paar Stücke in deutscher Sprache zu veröffentlichen.
Miguel: Boss Hoss? Johnny Cash? Aber nur welcher Song?
Fabian: Johnny Cash hat aber nie deutsch gesungen, oder?
Miguel: Doch, hat er.
Fabian: Bill Ramsey! Also Roberto Blanco ist es schon mal nicht [lacht].
Miguel: Ich sag: Johnny Cash!
Fabian: Wer hat denn da noch so was gemacht, auf Deutsch gesungen?
Miguel: Elvis Presley. Aber der ist es auch nicht.
Fabian: Heißt das Lied echt „Viel zu spät?“
Miguel: Die Ärzte! Das ist Johann Bargeld, der Vater von Blixa Bargeld!
Fabian: Das kann nicht Johnny Cash sein. Der hat in amerikanischen Gefängnissen gesungen, aber der singt doch nicht deutsche Songs. Ist das der Sauerkraut-Typ? Wie heißt der?
Gus Backus? Ich bitte Dich…
Miguel: Chris Howland? Das ist auf jeden Fall scheisse übersetzt!
Fabian und Miguel: Wir einigen uns auf Johnny Cash!
Turbonegro „I Got Erection (St. Pauli Version)“
Die Huldigung an die Braun-Weißen vom Millerntor.
Fabian [lacht]: Hansa Rostock! Das ist kein Reggae.
Miguel: Darmstädter Band?
Fabian: Was ist denn das? Irgend so eine Metal-Band?
Miguel: Genau ‘ne Spaß-Metal-Band. „I Got Erecion“ ist doch…?
Fabian: Ist das der Kossi oder der Basti?
[Lied zu Ende]
Fabian: Das war’s? Gerald Wrede wüsste das! Der weiß alles über Fußball.
Dann ruf’ ihn doch an. Wäre der erste Telefonjoker beim Hörspiel!
Fabian: Ich habe die Nummer nicht von ihm. Scheiße!
Also kein Telefonjoker! [Lied wird nochmal angespielt.]
Fabian: Super! Ist so’n Nouki Riff!
Miguel: Aaaarrggghhhh, Turbonegro!
Fazit: Ein Sieg, der erarbeitet werden musste. Die ImmerGrünen haben sich aber sehr tapfer geschlagen. Fast alle ebenfalls deutsch singenden Kollegen erraten und den Rest mit sehr gutem (Transfer-)Fachwissen zusammengefügt.