Imke Münster und Nina Pauschert haben sich vor 17 Jahren einen Traum erfüllt und das „3klang“ am Riegerplatz eröffnet. Die 49-Jährige und die 44-Jährige lernten sich während der Studienzeit bei einem Minijob im Harvey’s in Frankfurt kennen, lebten zeitweise sogar zusammen in einer WG. „Wir sind wie Schwestern – im positiven und im negativen Sinne“, erklärt Imke und schmunzelt. „Eine kleine Schwester findet die große oft blöd und für die große ist die kleine oft ein Stachel im Hintern.“ Nina lacht und ergänzt: „Ja, wir können auch gut streiten.“
Mit Kaffee und Limo sitzen die beiden an der Bar des „3klang“. Hier, am Riegerplatz mitten im Martinsviertel, haben sie ihre Vorstellung von einem „Ort der Begegnung“ geschaffen. Einen Ort, an dem sich der Student genauso wohlfühlen soll wie die junge Mutter oder die Seniorengruppe beim Kaffeeklatsch am Nachmittag. Sie selbst wohnen nicht oder nicht mehr in Darmstadt: Nina lebte sechs Jahre lang in nächster Nachbarschaft über der Pillhuhn-Kneipe, zog dann aber mit Ehefrau und zwei Kindern in ihre Heimatstadt Langen. Imke, die in Eppstein im Taunus aufwuchs, lebt mit ihrer Frau in Oberursel, wo sie ein Reihenmittelhaus in Eigenregie sanierte.
Ein bisschen räumlicher Abstand zur Arbeit schade nicht, sind sich die beiden Café-Betreiberinnen einig: „Wenn man nach einem langen Tag nach Hause fährt, ist das hilfreich, um runterzukommen.“ Trotzdem sei Darmstadt längst zu ihrer zweiten Heimat geworden: „Wir schätzen das urbane Leben hier, die gewachsenen Strukturen, das kulturelle Angebot und vor allem die Menschen, die sich einbringen – sie machen diese Stadt lebendig“, findet Imke. In all den Jahren seien hier viele Freundschaften entstanden, „unsere sozialen Kontakte haben eher nach Frankfurt hin abgenommen.“
In ihrer freien Zeit lieben beide das Reisen. Andere Sprachen, Kulturen und Landschaften zu entdecken, mache das Leben aus, findet Nina. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Liebe zur Kultur. So besucht Imke gerne Konzerte, mag Klassik, Jazz „und aktuelle Sachen“. Nina geht gerne ins Museum und nimmt auch ihre Kinder dorthin mit. Mit ihrer derzeitigen beruflichen wie auch privaten Situation sind die Geschäftspartnerinnen zufrieden. Imke: „Wir fühlen uns angekommen, auch wenn ein bisschen Feintuning natürlich immer geht.“