Foto: Inui

Inui sind 2020 aus dem Dunstkreis um Darmstadts Minimalismus-Jazzrock-Band Nic Demasow heraus entstanden. Nach pandemiebedingt erschwerten Startbedingungen präsentiert das neu zusammengefundene Trio jetzt sein erstes Album.

„Perplex“ wurde fast komplett in Eigenregie produziert und während der allgemeinen Konzert-Pause im luftigen Saal der Darmstädter Centralstation eingespielt. Gerade mal zwei Konzerte blieben Nico Petry (Schlagzeug, Percussion), Denise Frey (Saxophon, Elektronik) und Fabian Galler (Klavier, Synthesizer) zuvor, um ihren experimentellen Jazz mit dem Publikum zu teilen.

Albumcover: Inui – „Perplex“

Ihr Debüt liefert nun fein gesetzte Klangräume aus experimentellen Improvisationen, die sich aus klassischen sowie modernen Jazz-Einflüssen aufbauen. Mal nachdenklich versöhnlich, dann wieder mächtig bedrohlich malen INUI lebendige Sound-Welten mit Ecken und Kanten. Der leicht psychedelische Charakter wirkt zuweilen mystisch, gar bedrohlich. Ambient-Weiten stehen abstrakten Klangkonstrukten gegenüber, doch wissen Spannungsbogen und Facettenreichtum die Hörer:innen nicht zu verlieren. Besonders herausragend: elektronische Sounds und Effekte, die zunächst wie Fremdkörper in der kreierten Sphäre wirken, diese letztendlich aber vielmehr um eine weitere Ebene ergänzen. Neben sehr präsenter Percussion haben auch Saxophon und Piano ihre glänzenden Momente. Dissonanzen, Hall und eine stolze Spiellänge von knapp 70 Minuten lassen InuisAlbum zu einem intensiven Rausch heranwachsen, der auf ein vielversprechendes Live-Erlebnis hoffen lassen kann.

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