Foto: Jan Ehlers

Die enge Verbindung zu seiner Wahlheimat wird bei Schriftsteller Michael Kibler auch in seinen Romanen deutlich: Seine gesamte Krimiserie spielt in Darmstadt. „Als Kind bin ich aus familiären Gründen oft umgezogen“, erzählt der zweifache Vater mit dem Dreitagebart. Der letzte Umzug, der an den Woog, sei dann genau der richtige gewesen: „Darmstadt bezeichne ich als Heimat.“

In Heilbronn geboren kam Kibler 1976 mit Mutter und Geschwistern in die Heinerstadt. Als er ein Germanistik-Studium in Frankfurt begann, pendelte er. „Als Wohnort habe ich Darmstadt nicht mehr verlassen.“ Die Stadt habe es ihm aber auch leicht gemacht: „Es gab tolle Discos, schöne Ecken zum Spazierengehen und Freunde, mit denen ich mich noch heute treffe.“ Beruflich war Kibler unter anderem als Texter für Heftchen-Romane tätig, machte sich später selbstständig und veröffentlichte 2005 seinen ersten Kriminalroman. Heute, zwölf Bücher später, sagt er: „Ich bin froh, dass ich mich in der Region als Schriftsteller etablieren konnte.“

Vom Schreiben leben kann er noch nicht. „Ich gebe viele Lesungen, biete Krimispaziergänge und Schreibworkshops an und bin als Deutschlehrer tätig.“ Wenn Freizeit bleibt, verbringt Michael Kibler diese gerne mit seinen erwachsenen Kindern und Freunden, er hört alle Formen von Musik – „solange ein Hauch Harmonie darin ist“ – und ist bekennender Serienjunkie. Auch hier bevorzugt er Krimis. Und es gibt noch etwas, das ihn begeistert: „Nicht mehr ganz neue Autos.“ Wie seine Hauptfigur Steffen Horndeich fahre er einen Mazda Xedos 9. „Das ist Carsharing im besten Sinne“, erklärt er schmunzelnd.

Für seine Zukunft hat der 57-Jährige keine großen Änderungswünsche: „Ich bin generell ein zufriedener Mensch, hoffe, dass ich vom Schreiben und vom Deutschunterricht weiter leben kann. Aber vor allem wünsche ich mir Gesundheit.“ An diesem Wunsch merke er, dass er keine 20 mehr sei: „Wenn mir als Kind zum Geburtstag jemand Gesundheit gewünscht hat, habe ich gedacht: Nein, ich will Spielzeug“, erzählt er lachend. Heute ist es der Wunsch, körperlich und geistig fit zu bleiben, der bei ihm ganz vorne steht, denn er weiß: „Gesundheit ist das Wichtigste, alles andere kommt hintendran.“