wrede tote musiker
Foto: Jan Ehlers

Klar, im Nachteil dem Fernsehen und Rundfunk gegenüber ist die schreibende Zunft. Auffällig bei Nachrufen verblichener Musiker in Januar-Ausgaben. Stets fehlen die Toten des Dezembers. Das P umgeht dieses Problem elegant durch das Herausgeben einer Dezember-/Januar-Ausgabe. Und wer darf es ausbaden?

Vance Arnold zum Beispiel findet so kaum Erwähnung. Warum man sich mit diesem Namen das Pseudonym Joe Cocker zulegt, kann er jetzt wohl mit seiner Mutter besprechen. Vielleicht kann er es ihr ja erklären. Bei Udo Bolan verstehe ich die Namenswahl, denn mit Marc Bolan wollte Udo Jürgens bestimmt nicht in einem Boot, geschweige denn Auto sitzen. Ursprünglich hieß Marc Bolan ja Mark Feld. Hätte sich Udo Jürgens umbenannt, wenn er bürgerlich so gehießen hätte?

Über Jerry Marvin Stembridge aka ChipYoung spricht bei uns kein Mensch, dabei ist er doch Mitglied in der Thumbpickers Hall of Fame, was bedeutet: Er konnte mit der Akustik-Klampfe umgehen. Auch zwei Mitglieder der Manhattans segneten das Zeitliche im letzten Dezember, ich lasse sie der Abwechslung halber ungenannt. Erwähnen möchte ich aber noch Nick Talbot, welcher unter dem Namen Gravenhurst beim Elektro-Label WARP Karriere machte und nun mit 37 starb. Keiner weiß, warum. Also eventuell einer schon, aber den jetzt hier zum Thema zu machen, dazu fehlt mir heute der Mut.

Also, liebe Musiker, solltet Ihr siech sein, so rettet Euch noch in den Januar – oder geht schon im November. Das wäre markt- und medienstrategisch wesentlich besser.