Welche neuen Läden buhlen in Darmstadt um Kunden? Welche neuen Restaurants und gastronomischen Konzepte bereichern die Stadt? Und wer musste schließen? Das erfahrt Ihr in der P-Rubrik „Kommen und Gehen“.

Foto: Jan Ehlers

Tag & Nacht

Wenn man als Heiner die Großstädte der Republik bereist, freut man sich häufiger mal über die scheinbar paradiesischen gastronomischen Zustände dort. Dazu zähle ich auch die Späti-Kultur. Die bis weit nach Mitternacht geöffneten Kioske in Hamburg, Berlin oder Köln gleichen stadtkulturellen Einrichtungen und sind Fixpunkte jeder Partynacht. Und sie fehlen bis dato in Darmstadt. Aber so, wie sich kulinarisch in den vergangenen fünf Jahren so einiges tut in unserer kleinen Großstadt, so holen wir auch auf dem Gebiet der nächtlichen Getränke- und Snack-Versorgung, abseits neonbeleuchteter Nachttanken, auf. Zum einen gibt es seit geraumer Zeit mit der Mobilbar einen Getränke-Nachtlieferservice. Zum anderen neuerdings auch Darmstadts ersten Späti (light): das Tag & Nacht an der Nieder-Ramstädter unweit von Grohe und Café Hess. Das sammelsurium-artige Angebot des Kiosks reicht von Bier, Zigaretten, Snacks und Süßigkeiten über Dinge des (nahezu) täglichen Gebrauchs (Espresso, Duschgel, Handyhüllen, Abschleppseil, Kondome, USB-Kabel) bis zu Geschenkartikeln (Aschenbecher, Mini-Shishas, Kuscheltiere). Morgens gibt es belegte Brötchen, dazu Kaffee zum Mitnehmen. Geöffnet ist täglich (auch sonntags!) von 9 bis 24 Uhr. Bis 3 oder 4 Uhr morgens wäre cooler, klaro. Aber hey, wir sind immer noch in Darmstadt. Und nicht in Hamburg, Berlin oder Köln. (ct)

Nieder-Ramstädter-Straße/ Ecke Hochstraße, am Rande der Innenstadt

 

Foto: Jan Ehlers

Da Fratelli Café – Restaurant

Aus den Boxen dröhnen Italo-Pop-Songs und Canzoni, aus den fast bodentiefen Fenstern blickt man auf die piazza iglesia di città, auf unsern scheene Stadtkirchplatz also. Que bello! Der Service ist freundlich, auf den Teller kommen – stilecht wie solide – Pizza e Pasta, Antipasti, Insalate e Dolce (außerdem: Schnitzel, Rumpsteak und ein wechselndes Fischgericht). Darmstadts schnuckeligster Innenstadtplatz bleibt also seiner italienischen Gastronomie-Tradition treu – hier, am Aufgang Richtung Elisabeths Suppkult und Schulstraße. Auf Da Franco und La Piazzetta folgt nun: Da Fratelli. Neu und ein echter Wurf ist der offene, einladende Auftritt Richtung Piazza dank großer Glasfront und geklinkerter Fassade. Dass da keiner früher drauf gekommen ist?! Da Fratelli – innen modern, mit viel Holz und weinrotem Mobiliar eingerichtet – hat durchgehend geöffnet, nachmittags wird es zum Café, es gibt hausgemachten Kuchen. Nur sonntags ist zu. Und im Sommer genießt man dann draußen bei einem Feierabend-Glas vino bianco la dolce vita. Mitten in der Darmstädter Innenstadt. (ct)

Am Stadtkirchplatz, Innenstadt | www.facebook.com/DaFratelliDarmstadt

 

Foto: Lilly Pacher

Lieblingsburger

Darmstadt mausert sich zur Burger-Hochburg. Nur wenige Gehminuten vom Luisenplatz entfernt hat Anfang Januar in der Elisabethenstraße 41 „Lieblingsburger“ eröffnet. Ob die neueste Buletten-Butze der Stadt ihrem Gaumenfreunden-versprechenden Namen gerecht wird, müsst Ihr selbst rausfinden, bisher unerreicht ist ohne Frage das vielfältige Angebot. In der offenen Küche werden Hamburger in allen erdenklichen Variationen zubereitet: ganz klassisch, als Cheeseburger, Bagleburger mit Wachtelei, mediterran, Bio-Burger, BBQ-Bacon-Burger, eine vegetarische Option und einen kohlenhydratarmen Fitness-Burger. Wer mit dieser Qual der Wahl überfordert ist, kann sich seinen Burger auch selbst kreieren und jede Zutat vom Brötchen (klassisch, mit Sesam, Vollkorn oder low carb) über Bulette und Gemüsebelag (Tomate, Gurke, Salat, Sauerkraut, Avocado, gegrillte Aubergine …) bis zu Käse und Soßen (Sour Cream, Ketchup, BBQ, Chili, hausgemachte Mayo, Kirchererbsenpaste) bestimmen. Pommes gibt’s auch von der Süßkartoffel und mit Chili-Cheese-Garnitur. Wer’s mal nicht in den Laden schafft, bekommt alle Speisen auch geliefert. (mn)

Elisabethenstraße 41, Innenstadt | www.lieblingsburger-darmstadt.de

 

Foto: Lilly Pacher

„Rundfensterbau“ in der Schleiermacherstraße

Das jahrelang vor sich hin vegetierende Gebäude mit den nach innen gewölbten Schaufenstern in der Schleiermacherstraße ist praktisch Geschichte. Ein Café, ein Mittagsrestaurant, eine Galerie, die neue Wirkungsstätte der Blumen-Macher, eine Bar (im Gewölbekeller darunter) … Ideen und Anfragen gab es viele. Selbst Darmstadts Kulturreferent Ludger Hünnekens soll mit den Eigentümern verhandelt haben. Leider ergebnislos. Nun wurden die nostalgisch-charmante Fensterfront eingerissen und mit schnöden Gipskartonplatten verkleidet. Das war’s dann. Ein grauer Sarkophag ist alles, was vom Rundfensterbau mit großem Potenzial übrig geblieben ist. Eine große Chance wurde vertan. Keine Ahnung, was aus dem Gebäude jetzt wird, an Infos ist schwer heranzukommen. Abriss und anschließend neue Wohnungen mit Herrngartenblick draufbauen, vermuten wir mal. Auch nicht schlecht. Aber für viele nicht bezahlbar. Und bei weitem nicht so kreativ, wie die Nutzungs-Ideen, die es schon gab. (ct)

Schleiermacherstraße 21, Innenstadt

 

Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Einzelhandel und Gastronomie:

+++ Vom Innenhof des City Carree könnte bald eine Rolltreppe ins Untergeschoss führen. Die Idee von Centermanager Uwe Lippold soll das Problem beseitigen, dass die Ladenflächen im unterirdischen Verbindungsgang zwischen Caree und Luisencenter aktuell nur „suboptimal zu erreichen“ sind. +++ Der Fohlenhof am Bürgerpark Nord hat seinen Außenbereich gepimpt und wird mit neuer Flammkuchenbar, authentischem Mobiliar und kleiner Bühne in die Biergarten-Saison starten. Mehr dazu im April-P. +++ Bienenstöcke in DA City! Seit Mai 2016 stehen vier Bienenvölker der Imkerei Eberbiene im Römischen Hof des Hessischen Landesmuseums. Die Museums-Bienen, die auf einem sonnenverwöhnten Grasdach im Hof residieren, sammelten fleißig Blütennektar, so dass die Imker im Herbst etwa 50 Kilo Honig ernten konnten. Der Museums-Blütenhonig ist ab sofort im Museumsshop erhältlich. +++ Die Zweite Heimat ist Geschichte, noch im März soll am Taunusplatz Luise Restaurant & Bar eröffnen. Der Darmstädter Florian Kutzner (29), erfahren im Hotelfach und Foodmanagement, übernimmt die Räume und renoviert sie („Industrial-Chic, petrolfarbene Wand, warmes Grau, Messing-Elemente“). Einen Raucherraum wird es nicht mehr geben, dafür wird der Restaurantbereich vergrößert. Die Position der Bar soll bleiben. Mehr Details im April-P. +++ Das Studio b in der Elisabethenstraße 35, seit 1971 Einrichtungshaus und Fachgeschäft für Designmöbel, Interieur und Accessoires, hat Ende Februar geschlossen. Mitte April möchte das Familienunternehmen Schmiedl, das vis-à-vis bereits ein Küchenstudio betreibt, das Geschäft unter neuem Namen (und mit Unterstützung zweier ehemaliger Studio-b-Mitarbeiter) wiedereröffnen. +++ Was lange währt … Coa Asian Food & Drinks eröffnet am 10.03. nach monatelangem Umbau im Wilhelminenquartier. +++ Eine frohe Kunde erreichte uns – kurz vor Redaktionsschluss und auf Umwegen – aus dem Wellnitz: Die Café-Bar am Kantplatz wurde mittlerweile mit zwei Architektur-/Designpreisen ausgezeichnet: dem Iconic Award 2016 und dem German Design Award 2017, „was bis dato keinem anderen ,Wirtshaus‘ in Darmstadt gelang“, kommentiert Betreiber Stefan Zitzmann nicht ohne Stolz. Wir gratulieren, besonders der Innenarchitektin Katja Feldmann aus Pfungstadt, die das Wellnitz gestaltet und eingerichtet hat! +++