Foto: Jan Ehlers

Tilmanns Bar & Grill (diese Version des Artikels wurde nach Redaktionsschluss der Print-Ausgabe aktualisiert)

Der sympathischste Burger-Meister der Stadt brät nicht mehr. 2015 als erster Burger-Laden in der Innenstadt eröffnet, konnte sich das Konzept von Tilmanns Bar & Grill – mit frischen Produkten lokaler Lieferanten, Bio-Erzeugnissen und hausgemachten Zutaten – nicht länger gegen die wachsende Konkurrenz behaupten. „Als nunmehr sechster Burger-Laden in der Stadt möchte ich das Restaurant lieber persönlich an einen qualitativ hochwertigen Nachfolger mit einem neuen Konzept weitergeben“, erklärt Tilmann Schneider. Mit Nuri Vural, Betreiberin des „Collins“ in der Mauerstraße, hatte er bereits Anfang Januar eine potenzielle Nachfolgerin gefunden. „Leider hat der Vermieter, die Vonovia AG, Vorbehalte gegenüber der Nachmieterin und mir den Mietvertrag fristlos gekündigt“, erklärt Tilmann Schneider. Man wolle nicht schon wieder einen Mieter türkischer Herkunft, habe ihm der Regionalleiter der Vonovia mitgeteilt. Mit Schneiders Vorgänger, einem Döner-Imbiss, habe man schlechte Erfahrungen gemacht, die wolle man in Zukunft vermeiden. Die Absage habe ihn und Nuri Vural Mitte Februar telefonisch erreicht – eine Stunde, bevor man sich mit dem Vermieter treffen wollte. Die Kündigung ist laut Tilmann Schneider nur möglich gewesen, weil die Vonovia die Verhandlungen über seine Nachfolge bewusst hinausgezögert habe. Das Immobilien-Unternehmen bekräftigte auf Nachfrage, dass weder die türkische Herkunft Nuri Vurals noch ihr gastronomisches Konzept ausschlaggebend gewesen seien für die Absage. Vielmehr habe man mit dem vorgeschlagenen Modell der Untervermietung schlechte Erfahrungen gemacht, so Vonovia-Regionalleiter Robert Wagner. Tilmann Schneider verweist darauf, dass in seinem Mietvertrag mit der Vonovia SE vermerkt sei, „dass Untervermietung erlaubt ist und dieser nur aus wichtigem Grund widersprochen werden darf.“ Nun sprechen die Anwälte. Fakt ist: Die Suche nach einem neuen Betreiber des Lokals in Darmstadts schönster Einkaufsstraße liegt nun in den Händen des größten deutschen Immobilienkonzerns mit Sitz in Bochum. Und es bleibt die Frage, warum eine erfahrene Gastronomin mit einem wertigen gastronomischen Konzept (internationales Streetfood zum Mitnehmen), das die Schulstraße bereichert hätte, vom Vermieter noch nicht einmal angehört wurde. (ct)

Schulstraße 15, Innenstadt

 

Foto: Jan Ehlers

Café Menschenskinder

Ein außergewöhnliches Projekt in außergewöhnlichen Räumen: In einem ehemaligen Hallenbad hat der Verein Menschenskinder ein gemeinnütziges Café eröffnet. Zwischen Kranichsteiner Hochhäusern betreibt die „Werkstatt für Familienkultur“ (gegründet 2007) bereits eine Kita und bietet unfassbar umfangreiche Sozialhilfe. Charmant integriert das angrenzende neue Café die Historie seiner aufwendig sanierten Wände: Zwischen dem Holz der Theke, den eleganten weiß, schwarz und grau gestalteten Flächen blitzen die Wandfliesen der alten Schwimmhalle hervor. Besonderes Flair hat auch das Geschirr. Das stammt aus dem Bestand der Potsdamer UFA-Kantine. Gekocht wird biologisch, vegetarisch und saisonal. Koch Stefan Klein (Maritim, Krü) verarbeitet für den Mittagstisch, was „Wald, Wiese und der hauseigene Garten bieten“: Fenchel-Orangen-Salat, Sauerampfersuppe, Shakshuka mit selbst gebackenem Brot – lecker! Die Gewinne fließen in soziale Projekte der Initiative. An zwei Freitagen im Monat gibt es zudem einen Kneipenabend. (mn)

Siemensstraße 3a, Kranichstein | www.menschenskinder-darmstadt.de

 

Foto: Jan Ehlers

La Maison du Pain (im Wilhelminenquartier)

Monatelang tat sich scheinbar nichts hinter den abgeklebten Fenstern. Dann plötzlich, Ende Januar: Eröffnung des „Maison du Pain“ im Erdgeschoss der komplett erneuerten Wilhelminenpassage! Frisch (auf)gebacken werden im „Haus der Brotes“: Croissants, Pain au Chocolat, Macarons, Brioches (ei- und fettreiches Hefegebäck), warme und kalte Tartines (in Öl angebratene, mediterran belegte Brote … „Spezialität unseres Hauses!“), Quiches, belegte Baguettes, Soupes, Salades & amuse-gueule – oh lá lá! La Maison du Pain ist eine französisch inspirierte Boulangerie, Pâtisserie und Brasserie. Das bundesweite Franchise-Konzept bietet nach eigener Definition „eine Mischung verschiedener Brotkonzepte aus aller Welt, ist aber vor allem authentischer französischer Backkunst entsprungen“. Bedeutet: Hier kann nun auch der gemeine Darmstädter sein Petit Déjeuner, Mittagessen oder seinen Feierabendsnack – inklusive Vin Rouge – zu sich nehmen. Dabei soll er ein „authentisch französisches Lebensgefühl“ spüren. Ob das klappt, ist wohl Typsache. Gemütlich – dank jeder Menge verbautem Holz und warmem Licht – ist es hier allemal. (ct)

Wilhelminenstraße 10, Innenstadt | www.facebook.com/lamaisondupain.club

 

Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Gastronomie und Einzelhandel:

Moderne E-Bikes, Fahrzeuge mit alternativer Antriebstechnik, Fahrradausstellung im City Carree, Infostände: Darmstadt mobil – die Mobilitätsausstellung lockt am Wochenende 24./25.03. von 11 bis 18 Uhr in die Innenstadt, viele dortige Geschäfte locken mit (auch am Sonntag von 13 bis 18 Uhr!).

Sale, saler, Supersale: Am Sonntag, 25.03., von 13 bis 18 Uhr, verlegen die Darmstädter Mode-Läden Incognito, Dressroom, Railslide, Heckmann, P2, Sieben Kinder & Rosa Himmelblau ihre Lager in die Halle der Centralstation und verkaufen ab. Because it’s Darmstädter Super Sale! Der Eintritt ist frei.

Der SB-Backladen Fellow am Willy-Brandt-Platz verändert sich. Mitte Februar war geschlossen und innen wurde eifrig renoviert. Wir halten Euch auf dem Laufenden …

Das Shop-in-Shop-Konzept Frooters – Smoothies, Säfte, Frozen Yoghurt, Süßes – wird Ende März/Anfang April im Henschel eröffnet.

Der Nachfolger des Fuchs & Hase verdammt uns zu Stillschweigen. Wir würden Euch so sausaugerne mehr verraten, aber versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen … Na, jedenfalls geht es planerisch und in Sachen Renovierung voran – und wir freuen uns, bald eine öffentliche Redaktionssitzung mit Freibier für alle im neuen Eköuanöqeizrpqwo abzuhalten! 🙂

Das Kaffeehaus Eberstadt unter neuer Kollektiv-Führung testet ab 03.03. seinen Betrieb, ab April geht’s dann offiziell los.

Klar, der smarte wie geschmackvolle Augenoptiker in der Schulstraße, hat nach fixer Facelift-Renovierung am 03.02. wiedereröffnet. Ende Februar wartete man allerdings noch auf Hingucker-Interieur, weshalb wir erst im April-P mit Foddo und Artiggel berichten werden.

Griesheim bekommt ab 10.03. einen coolen Vintage- und Secondhand-Laden: Der Lessik Vintagemarkt Griesheim möchte „hauptsächlich eine junge, hippe und modebewusste Klientel erreichen, die sich gerne nachhaltiger und somit secondhand kleiden will.“ Verkauft werden neben Vintage-Kleidung auch Wohn- und Lifestyle-Accessoires sowie Kleinmöbel und Retro-Fahrräder. Details dann im April-P.

Das Ristorante Amalfi in Bessungen (in der Karlstraße 98) schließt Ende März und zieht nach Eberstadt.

Wilhelmine – Delikatessen aus deutschen Manufakturen hat am 10.02. seine neuen Räumlichkeiten in Seeheim (in der Schulstraße 3) eingeweiht. Neu im Angebot sind Weine vom Weingut Simon-Bürkle, Zwingenberg. Zudem soll die Sparte „Eigenprodukte“ ausgebaut werden. Und: Das P Stadtkulturmagazin liegt natürlich weiterhin bei Wilhelmine aus!