Trifft ein Fan eine Skeptikerin, endet das entweder im Streit – oder es entsteht etwas richtig Cooles. Wie beim „Paperboy“. Hier kam ein überzeugter Kappenträger auf eine Designerin mit eigenem Hutlabor zu – et voilá!
„Sein Wunsch war eine wohlgeformte klassische Basecap aus edlem, soliden Material“, erinnert sich Susanne Schmitt von Schmitthut (Darmstadt) an das erste Treffen mit Paul David Rollmann, dem Firmengründer und Kreativdirektor von Airbag Craftworks (Kleestadt). „Ich war erst mal sehr ablehnend, da ich Basecaps schon immer kritisch gegenüberstand“, betont die Hutmacherin. Doch Paul David konnte Susanne von seiner Idee überzeugen. Und Hut-Wünsche wahr werden zu lassen, liegt der gelernten Modistin, die ihr Atelier seit zwölf Jahren in den Räumen einer ehemaligen Metzgerei im Watzeviertel betreibt.
„Paperboy“ entstand 2017 als Teil der Herbst-/Winterkollektion 2017/2018 und wurde erstmals auf der Paris Fashion Week gezeigt. Den Namen steuerte Paul David bei. Er bezieht sich auf das gleichnamige „Commodore C 64“-Computer-Spiel, in dem „der Zeitungsjunge eine solche Kappe trägt“.
Erhältlich ist die „Paperboy“-Cap erst mal nur aus dunkelblauem italienischem Baumwollstoff. Das Material kommt ohne Chemikalien aus und ist nahezu wasserfest. Gängige Größen werden in Kleestadt gefertigt. Sie sind dort und online zu erwerben – und werden „in Japan, Amerika, Portugal oder Spanien ebenfalls sehr willkommen geheißen“, wie Susanne und Paul David bestätigen. Maßanfertigungen sind im Schmitthut-Laden erhältlich.
Zwar sitzt die Zeitungsvariante leichter auf dem Kopf, wir entscheiden uns dann aber doch für das Modell aus Baumwolle. Und statt uns weiterhin von der Sonne blenden zu lassen, rücken wir einfach nur den Schirm gerade und genießen den hoffentlich goldenen Oktober!