Endlich ist der Frühling in the Haus! Gut zu erkennen – wie in jedem Jahr – an wahllos dahingerammschten Holzbrettverschlägen dies- und jenseits des guten Geschmacks und unserer Hauptstraßen mit der Aufschrift „Spargel“. Deshalb greifen wir doch gleich die Frühlingsgefühle auf und kochen für Euch: panierte Schinken-Spargel mit P-tersiliensoße.
Iss was! – Schinken-Spargel-Päckchen mit Petersiliensoße
Dauert so lang wie: eine Erstliga-Halbzeit
Sieht aus wie: weiße Twix in der Packung mit Pesto
Am besten mit: Kadoffelle
Nebenwirkungen: Abwassermief
Kostet so viel wie: je nach Saison viel bis weniger viel
Zutaen für 4 Personen
1 kg Spargel
500 g Käse, in Scheiben geschnitten
500 g Kochschinken
2 Eier
etwa 100 g Mehl
etwa 100 g Semmelbrösel
Butterschmalz oder Öl
Zahnstocher
Soße:
200 ml Sahne
1 Zwiebel
1 Bund Petersilie
Butter
Mehl
Muskatnuss
Pfeffer, Salz
Was war’s doch noch gleich, was mich schon immer und ewig am Spargel genervt hat? Ach ja: viel zu gesund! All der Kram ohne Kalorien und mit vielen tollen Vitaminen und dem ganzen Scheiß kann einem schon mal den Tag versauen. Aber keine Panik: Für alle Leute, denen Spargel zwar super schmeckt, die jedoch Angst vor einen gesunden Lebenswandel und dem damit verbundenen Ruf als abgehobener Ökosponk haben, servieren wir heute eine leicht fettige, mit Kohlenhydraten gespickte Variante des Stangengemüses.
Wir packen unseren Spargel galant in Käse, Schinken und Panade und tauschen den gesunden Glanz des Gemüses gegen den von brutzelndem Bratfett. Woll’n wir doch mal seh’n, wer hier zuletzt lacht, lieber Cholesterinspiegel! Dazu gibt’s eine feine Petersiliensoße, wie sie meine Omma net besser hätte machen können – und ordentlich Kadoffeln zum Tunken.
Schnell noch ein paar Tipps zum richtigen Umgang mit Spargel: 1. Den Spargel nie mit zu viel Wasser kochen. Am besten gerade so viel, dass die Stangen damit bedeckt sind. Denn so bleiben die meisten Vitamine erhalten und schwimmen nicht im Wasser davon. 2. Das Wasser immer leicht salzen. Grob gerechnet kann man einen halben Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser dazugeben. 3. Um dem Spargel die Bitterstoffe zu entziehen: immer ein wenig Zucker mit ins Wasser geben. 4. Schön Butter mit rein – und alles läuft geschmeidig. 5. Ganz wichtig: Auf keinen Fall zu lange kochen, sonst zerfällt der teure Spaß und schmeckt nur noch nach Wasser. Eine genaue Garzeit kann man leider nicht empfehlen, da es von Spargel zu Spargel variiert. Wenn er beim Rausholen über einer Gabel hängt wie eine Spaghetti, war’s zu lang. Wenn er noch steht wie Rocco Siffredi in den 90ern, muss er noch mal ins Wasser.
Ja ja ja, ich weiß … tolle Tipps, aber die hatten wir doch alle schon mal in einem Spargelrezept vor fünf Jahren. Nervt net rum, die sind immer noch brandheiß und top aktuell! Außerdem hat’s der ein oder andere von Euch vielleicht ja auch schon wieder vergessen oder beim ersten Mal gar net gelesen. Also net rummaule, sondern anfangen zu kochen! Viel Spaß!
Spargel-Päckchen: Wir beginnen mit dem Kochen des Spargels. Hierbei empfehle ich die uralten Tipps von eben zu beachten. Zusatz-Tipp: Ihr solltet den Spargel in diesem Fall ziemlich früh aus dem Wasser holen, da wir alles noch mal in der Pfanne erhitzen. Anschließend nehmt Ihr zwei bis drei Spargel und umwickelt sie zuerst mit einer Scheibe Käse und dann mit einer großen Scheibe Kochschinken. Das schöne Päckchen wird mit zwei Zahnstochern fixiert, damit hier nix mehr aufgeht.
Nun wälzt Ihr die Spargel-Käse-Schinken-Teilchen in Mehl und klopft den Überschuss leicht ab. Noch schnell in gequirltem Ei baden, damit’s von allen Seiten schön feucht ist. Dann paniert Ihr sie in Euren Semmelbröseln. Abschließend erhitzt Ihr Butterschmalz oder Öl in einer Pfanne und bratet die Päckchen goldbraun an. Fertig!
Petersiliensoße: Die Petersiliensoße ist ganz schnell gemacht: Ihr schwitzt die Zwiebeln in Butterschmalz oder Öl schön glasig an, gebt ein wenig Mehl dazu und löscht alles unter Schneebesen-Rührerei mit Sahne ab. Dann gebt Ihr die kleingehackte Petersilie und etwas Wasser hinzu und lasst alles fünf Minuten auf kleiner Flamme einköcheln. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Zack … fertig und fettig.
Stangen hoch und rein damit – lasst’s Euch schmecken!