Südlich der Alpen sagt man „Risotto“, nördlich der Alpen sagt man „Schlonz“. Wir sagen einfach: „Alter, ist das kalt draußen, wir brauchen Käse im Bauch!“ und zaubern ein wärmendes Kürbis-Pilz-Risotto mit frittiertem Salbei und karamellisierten Feigen – aka „der Antichrist aller Weightwatchers“.
Iss was! Kürbis-Pilz-Risotto
Dauert so lang wie: bis die Heizung warm ist
Sieht aus wie: Reis mit Scheiß
Am besten mit: ein, ssswei, trai, fümpf Gläsern Kochwein
Nebenwirkungen: Käseklumpen im Magen
Kostet so viel wie: Gönn Dir!
Zutaen für etwa 4 Personen
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 kleiner Hokkaidokürbis
2 große Kräuterseitlinge
7 braune Champignons
5 EL Butter
400 g Risottoreis
200 ml trockener Weißwein
etwa 1 Liter Gemüsebrühe
1 Glas Orangensaft
2 Gewürznelken
2 Lorbeerblätter
1/2 Bund Petersilie
Salz und Pfeffer
1 Prise Muskatnuss
100 g guter (!) Parmesan
4 frische Feigen
1 EL brauner Zucker
4 EL Olivenöl
1 Handvoll Salbeiblätter
Also, Raclette ist ja irgendwie durch für diesen Winter. Aber wenn es draußen kalt und nass und eklig ist, braucht’s das Gefühl von leichter (pahaha) Überfressenheit und einem dicken Käseklumpen im Magen. Das Mittel der Wahl (mit so viel mehr Stil) ist dieses schlonzig-cremige Kürbis-Pilz-Risotto mit vielvielviel Parmesan, karamellisierten Feigen und frittiertem Salbei. Und was hier so fancy klingt, geht verblüffend schnell. Gut, so schnell, wie man halt Risotto köcheln kann. Also besser gleich mal losgelegt.
Diesmal ist’s nicht viel Schnippelei: Zwiebel klein hacken. Knoblauch schälen und durch die Presse jagen. Die Pilze und den Kürbis in kleine (ernsthaft: kleine!) Würfelchen schneiden. Fertig. Ging ja. Jetzt einen großen Topf auf den Herd stellen und Zwiebeln, Knoblauch und Reis in vier der fünf Esslöffel Butter anschwitzen. Wenn die Zwiebeln glasig sind, mit einem guten Schluck Weißwein ablöschen. Bei Risotto heißt’s ja oft: ein Schluck zum Essen, ein Schluck zum Trinken. Sehr vernünftig, finden wir (der Fotograf stimmt zu). Mit etwa der Hälfte der Gemüsebrühe aufgießen, den Orangensaft dazu, Pilze und Kürbis unterrühren. Gewürznelken und Lorbeerblätter hüpfen ebenfalls in den Topf.
Jetzt heißt’s: rühren, rühren, rühren. Risotto ist ein eifersüchtiges Ding. Wenn du dich zu lange ablenken lässt, wird er pampig. Habe deshalb immer ein Auge auf die Konsistenz. Wenn der Reis die Flüssigkeit aufgesogen hat, schnell noch einen Schluck Wein in den Koch und einen Schluck Gemüsebrühe zum Risotto, dann kann nichts passieren. Nach etwa 25 Minuten sollte der Reis gar sein.
Kurz bevor das Risotto fertig ist, stellst Du zwei kleine Pfannen auf, halbierst die Feigen und zupfst ein paar Blättchen Salbei vom Büschel. In die eine Pfanne gibst Du einen Esslöffel Butter und brätst die Feigen mit der Schnittseite nach unten an. Nach ein paar Minuten wenden und mit braunem Zucker bestreuen. Leicht salzen und pfeffern und noch ein paar Minuten schmurgeln lassen. In der anderen Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Salbeiblätter knusprig braten. Unter uns: Frittierter Salbei ist guter Salbei. Obwohl: So gut wie alles ist frittiert frisiert.
Sobald das Risotto gar ist, die restliche Butter dazugeben, den Parmesan in den Topf reiben, sich kurz über den grandiosen Duft freuen, die Petersilie hacken und alles unterheben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Am Ende den schönen Schlonz auf einen Teller geben, Feige drauf, Salbei dazu und noch ein kleines bisschen Parmesan drüberreiben. Für den Käseklumpen, Ihr wisst schon.