Plätze sind prägende Orte einer Stadt. Um ihre Funktion im öffentlichen Raum zu erfüllen, müssen sie allerdings auch von der Bevölkerung angenommen und genutzt werden. Das ist so weit nichts Neues, war aber – wohl aufgrund offensichtlicher Notwendigkeit – eines der Themen des diesjährigen Architektursommers.
Ein Platz, der ideal geeignet ist, diese Notwendigkeit deutlich zu machen, der als das Paradebeispiel für einen nicht angenommenen und nicht genutzten Platz zählen kann, wurde jüngst von einem Schwarm Quallen überschwemmt. Sie kommen aus Lüftungsschlitzen und Gullys, breiten sich auf grauen Betonmauern aus und besetzen Laternen und Hydranten. In ihrem Verhalten ähneln die Quallen dem Menschen: Sie beziehen ihre Position nur in der Nähe des direkten Weges über das Areal, dringen kaum in die Tiefe des Platzes vor. Warum auch sollten Quallen Plätze annehmen, die der Mensch meidet?