Gestaltung: Rocky Beach Studio
Gestaltung: Rocky Beach Studio

Liebe P-Leserin, lieber P-Leser! Wenn Du diesen Text liest, hältst Du höchstwahrscheinlich auch den allerersten CD-Sampler, auf dem das P-Gütesiegel prangt, in der Hand und bist kurz davor, ihn in irgendeinen Schlitz zu stecken, in der Hoffnung, ihm (dem Sampler, nicht dem Schlitz) irgendwelche Töne zu entlocken. Aber wie kommen diese Töne da drauf? Und wie haben wir sie zu deuten? Ja, wie kam es denn zu der kreativen Explosion, derer Du in den nächsten sechsundsiebzig Minuten gewahr werden wirst? All dies sind berechtigte Fragen und wir finden, Du hast ein Recht darauf, die Antwort zu erfahren.

Irgendwann im Frühjahr 2010 reifte bei den P-Schaffenden die Erkenntnis, dass es an der Zeit ist, den Lesern für ihre Treue mal ein kleines Geschenk zu kredenzen. Und da ja Weihnachten das „Fest der Liebe” ist und bis dahin (damals) auch noch viel Zeit war, wurde die Dezember-/Januar-Ausgabe als Überbringer des Geschenks auserkoren. Da sich im Dunstkreis unseres Magazins ganz viele gesichtstätowierte Rocker, Iro-Punks, augenberingte Elektro-Nerds, verträumte Songwriterinnen und sonstige Musikliebhaber tummeln, war schnell klar, dass es sich bei dem Präsent um eine CD-Compilation handeln müsste. Doch was sollte da drauf? Auch diese Frage war schnell beantwortet: Wir wollten die Tradition der Darmstadt-Sampler, die sich in den Neunzigern einer großen Beliebtheit erfreuten und die nicht nur – aber auch – von der Firma DAXL Veranstaltungstechnik zusammengetragen worden waren, neu beleben.

In Darmstadt ist es prima!

Das heißt im Klartext: Ganz viele Darmstädter Bands, Singer-Songwriter und -innen, DJs, Kollektive dazu auffordern, sich gegenseitig ihren Respekt zu erweisen. Sei es in Form einer Coverversion, eines Remixes oder einer sonstigen, möglichst ungewöhnlichen Zusammenarbeit mit Darmstadt-Bezug. Was danach passierte, uferte doch tatsächlich in Arbeit aus: In unzähligen kreativen Musikerhirnen wurden tolle Ideen geboren, wieder verworfen und neu erdacht, die Aufnahmestudios der Stadt waren wochenlang ausgebucht, unzählige Mails wurden geschrieben, Gema-Rechte geklärt, Reihenfolgen erdacht und so weiter und so fort.

Wir wollen gar nicht damit anfangen, welche potenziellen Perlen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht auf die Compilation geschafft haben: So war uns die Version, die die Rolling Stones vom „Uranus” ihrer alten Kumpels The Dass Sägebett aufgenommen haben, zu altbacken, so dass wir stattdessen die der Woog Riots nahmen. Betonen wollen wir allerdings, dass dieser Sampler den Hinweis „Volume 1” im Titel trägt. Es besteht also durchaus Anlass zur Hoffnung, dass Dir die eine oder andere Kombo, die Du vielleicht hier vermisst, beim nächsten Geschenk, das Dir das P macht, über den Weg laufen wird. Aber nun ist es an der Zeit, die Scheibe einzulegen und zu hören, was drauf ist. Press play!

 

Foto: FNESSNEJ
Foto: FNESSNEJ

01 FNESSNEJ

All Day Lolo (Original: DIE GROBIS „All Day Same“) 1.17

Das geht ja gut los. Was soll denn das sein? „Lo lo lo lo, lo lo?” Hmmm … im Original hieß der Song mal „All Day Same” und ist auf der schönen Darmstadt-LP „Hurra, wir leben noch!!” aus den Zeiten der vierziffrigen Telefonnummern zu finden. Seinen neuen Titel erdachten sich die Fnessnejs aus „großer liebe zum kleinen lolo und seiner großen liebe zur c86er-szene. ein tribut!“ Absender: „fnessnej á la carte du knertz sind manu, philip, nico und benni an vielen instrumenten verschiedener art. umtriebig in elektronischer musik seit 1972, pre-natal, post-progressiv und ein kindergartencop.“ Mix, Produktion & Instrumentarium: fnessnej, Gitarre: Lolo Blümler (von den Grobis)

 

 

Foto: Mädness
Foto: Mädness

02 MÄDNESS

U.F.F.B.A.S.S.E. (Original: KACKOPHONIA) 3.03

Und dann gleich Mal Punk-HipHop, wie er seit Run DMC und „Judgement Night“ nicht mehr dagewesen ist: Mädness ist Räpper. Der momentan in Darmstadt wohnhafte Hesse ist seit über zehn Jahren im HipHop aktiv. Er lernte sein Handwerk von der Pike auf, startete dann 2005 mit dem Produzentenduo „Kollege Schnürschuh“ seine Solokarriere. Kackophonia sind die Punkband um den um-triebigen Stadtverordneten-JöDi-Ritter, derer Mädness sich hier angenommen hat, weil „U.F.F.B.A.S.S.E eine DER Darmstädter Hymnen ist, was bei unserem Besuch eines Kackophonia Konzertes unterstrichen wurde. Jeder dort brüllte diesen Song mit. Abgesehen davon mögen wir die Jungs und wollten ein Lied interpretieren, das uns musikalisch herausfordert. Gedacht – gemacht.” Manche sehen in dem Song eine Parteihymne, manche einfach nur eine geile Punkrocknummer. Das P sagt: Ein Hoch auf die Meinungsfreiheit! Produziert von Kollege Schnürschuh, aufgenommen im Schnürschuher Brauhaus Darmstadt. Mädness erscheint mit freundlicher Genehmigung von Unikat Audio

 

 

Foto: Okta Leugue
Foto: Okta Logue

03 OKTA LOGUE

Decay (CANDY WARHOL Remix) 4.11

Wir bleiben beim amtlich produzierten Krach, diesmal mit Candy Warhol, der seit einigen Jahren aus Langeweile und Lust an chaotischer, elektronischer Musik verschiedener Bands wie zum Beispiel „You’re right Mr. Nobody”, „Casketnail” oder „Bionic Ghost Kids” remixt. Er selbst sagt: „An ‚Decay‘ hat mich die extreme Songlänge gereizt. Ich wollte versuchen, die Vielseitigkeit von 20 Minuten in einen kurzen, knackigen Song zu packen. Dabei habe ich Elemente verschiedener Teile so mit einander verworren, dass sich ganz neue Stimmungen ergeben haben.” Stimmt!

 

 

Foto: Lisa
Foto: Lisa Freiecck

04 LISA FREIECK

My Companion (Original: UZED) 2.52

Zeit für ein erstes Innehalten gibt uns Lisa mit ihrer Gitarre: „Fast zehn Jahre ist es her, dass ich, fünfzehnjährig und unter der schnörkellosen Ankündigung ‚Lisa und ihre Gitarre’, in der Oetinger Villa mein erstes Konzert gespielt habe. Drahtzieher war damals mein Bruder, der zu einem Viertel die im jugendzentrischen Probekeller beheimatete Punkrockband UZED repräsentierte und mir bereits zwei Jahre zuvor gegen den großzügigen Taschengeldpreis von sieben Mark deren EP ‚In This Room’ überlassen hatte. Jetzt ist die Gelegenheit gekommen, alten Verflechtungen verdienten Tribut zu zollen und das tue ich mit meinem unangefochtenen Favoriten ‚My Companion’: ein Stück chronisch vertrauter Sonntagsmelanchonie auf dem Weg zwischen Kühlschrank und Fernseher.”

 

 

Foto: Rockformation Diskokugel
Foto: Rockformation Diskokugel

05 ROCKFORMATION DISKOKUGEL

Die Sixties (Original: COM.PARE „The Sixties“) 5.10

Noch eine scheinzahme Ballade, diesmal von der „Rockfo”, die seit über zwölf Jahren die Clubs der Republik beschallt. Was hat sie dazu bewogen, sich des ADS-Plonk-Rockers „The Sixties” anzunehmen? „Benny von den Knertzern hat sich vor einiger Zeit erboten, ‚Abteistraße’ von unserem aktuellen Album ‚Zusammen dagegen‘ zu remixen. Das hat er dann so schön und eigen gemacht, dass wir uns aus lauter Liebe und Respekt natürlich revanchieren wollten. Da seine Nerd-smasher zu dem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen steckten und Fnessnej unsere Fähigkeiten überforderten – wir sind nur einfache Indierockmusiker –, blieb nur noch sein als COM.PARE irgendwo im Netz veröffentlichtes Bekenntnis, zurück in die Sechziger gehen zu wollen, das wir zu dem Welthit machen mussten, der es eigentlich ist.” Aufgenommen und gemischt von Matthias Müller im Chez Schorsch Studio. Der Song erscheint mit freundlicher Genehmigung von Ata Tak, Düsseldorf

 

 

Foto: Dass Sägebett
Foto: The Dass Sägebett

06 THE DASS SÄGEBETT

Das Omen (Part 1) (Original: MYSTERIOUS ART) 4.07

Track Nummer 06 des P-Samplers ist laut Gerald Wrede vom Sägebett „der Disco-Hit von MYSTERIOUS ART – ausgewählt nicht, weil 1989 neun Wochen auf Platz eins, sondern weil dessen Komponist Michael Krautter bei Daniel, Hardy und mir in der Jahrgangsstufe war, und Stefanie Trautmann, die dunkelhaarige der beiden Sängerinnen, sogar die ganze Oberstufe durch bis zum Abitur! Wenn das kein Grund ist! Nein, es sind zwei! Laut Wikipedia ist Michael mittlerweile in Kanada als Musikproduzent tätig, kein Wunder also, dass ich ihn schon im Jahrgangsheft der 12 nicht mehr finden konnte. Stefanie konnte leider nur halb so gut tanzen wie singen, drum war sie bei der Omen-Fortsetzung schon draußen.” Am 29. September 2010 in den Ironbar Studios von Lolo Blümler aufgenommen, abgemischt am 3. und 4. Oktober 2010 daheim

 

 

Foto: Nerdsmaher
Foto: Nerdsmasher

07 NERDSMASHER

Jugendliche (Original: ROCKFORMATION DISKOKUGEL) 3.23

„Nerdsmasher à la carte du knertz sind manu, philip und benni von z.b. fnessnej”, womit der Link zum ersten Song dieser unserer Compilation hergestellt wäre. „liedwahl: ehemals gedacht als ein geburtstagsschmankerln für das rockformationsche proberaumfest ist diese nummer zu einem weltklassehit gereift, der sein vorbild unangespitzt in den erdboden rammt.” Aha, meint Ihr wirklich?! Mix, Produktion & Instrumentarium: Nerdsmasher

 

 

Foto: Messer Brüder
Foto: Messer Brüder

08 MESSER BRÜDER

„Diese Drombuschs“ Titelmelodie (Original: EUGEN THOMASS) 3.58

„Würden die Messer Brüder Musik für einen Film machen, sähe der so aus: In der Wüste eines fremden Planeten leben traurige Außerirdische. Sie wollen fröhlich werden und haben dazu Menschen gefangen: einen DJ für elektronische Musik und einen Delta-Blues-Gitarristen. Die sollen mit den Instrumenten von Pink Floyd und einer kompletten Beatles-Plattensammlung den trüben Planeten aufmuntern.” Und eine Querflöte hätten sie sicher auch dabei… „Im richtigen Leben sind die Messer Brüder vor einigen Jahren eher zufällig nach Darmstadt gezogen (haben es aber später nicht bereut). Zur Vorbereitung schauten sie monatelang ununterbrochen ‚Diese Drombuschs’, die 80er-Jahre-Fernsehserie, die in Darmstadt spielte. Ihre Version der Titelmusik ist eine Hommage an die Figuren der Serie, allen voran der vom Leben gebeutelte Onkel Ludwig”, weshalb der Track auch unter dem inoffiziellen Titel „Onkel Ludwig, mach die Kerzen an“ firmiert.

 

 

Foto: Bormuth
Foto: Bormuth

09 BORMUTH

Jesus (Original: ACID JESUS aka Jörn Elling Wuttke & Roman Flügel) 3.12

Nach acht Stücken ist es für den Hörer an der Zeit, sich einen Tee mit wohltuenden und gegebenenfalls das Bewusstsein erweiternden Ingredienzen zu kochen und kurz durchzuschnaufen, bevor er sich an das nun folgende Highlight der Bewusstsein erweiternden elektronischen Musik wagt. Wir sagen nur: „Dschiiiihhhhses!” Genauer: „Ein heißer Instrumentaltrack von ACID JESUS namens ‚Jesus’ bildet schon seit Jahren den Grundstein einer musikalisch sowie textlich ausgeschmückten Version bei BORMUTH-Livekonzerten. Hier nun unsere Coverversion, in welcher jeder Ton eigenerzeugt ist. BORMUTH veröffentlichen dieser Tage übrigens ihre fünfte Studio-CD.” Habt Ihr denn auch alle Eure Schere dabei?

 

 

Foto: Snerft
Foto: Snerft

10 SNERFT

Different Tales (Original: BENNO HERZ) 5.05

Nein, das ist NICHT! TOM! WAITS! Einfach weiterhören … „Snerft gibt es seit  2010 – geboren aus Darmstadts erster EarlyLateNightShow: Saturday Nightlife Of The Living Dead Am Dienstag [im Schlosskeller, Anm. d. Red.]. Das Lied, das wir gecovert haben, heißt ‚Different Tales’ und ist auf der Platte ‚The Right To Be Weak’ von Benno Herz zu hören. Der Beat besteht aus Samples folgender Dinge: Ride/Hi-Hat: Milchkanne (blau), Backblech, Becken: Verkehrsschild, Percussion: Verschiedene Bisse in eine Karotte, Pfannenwender, leere Weinflasche, Snare additional: Schranktür mit Schlüssel, Base + Snare: Zuklappendes bzw. auf den Boden knallendes Buch („Der Historiker“ von Elizabeth Kostova). […] Zusammengebastelt von Joze mit Fruity Loops & Cubase. Singen und orgeln tut Nesh Vonk. Resident Penner spielt Gitarre. Und nun das Wichtigste: Warum dieses Lied? […] Als dann Eure Anfrage kam, ob wir nicht ein Lied covern wollen, hatten wir zunächst verschiedene Ideen: Aber plötzlich war Benno Herz ideal. Der Junge hat zwar Musik gemacht, die in Darmstadt (und darüber hinaus) recht populär ist, aber das Album ‚The Right To Be Weak’ kennt unserer Auffassung nach kaum jemand. Auch gestaltete sich die Kommunikation zwischen uns und Benno recht unkompliziert, außerdem mag und kennt man sich. […] Und: Wir mögen das Lied einfach. Soweit! Gruß Snerft“

 

 

Foto: 47 Millionen Dollar
Foto: 47 Million Dollar

11 47 MILLION DOLLARD

feat. MÄDNESS Dafür bin ich nicht da 3.18

Die in Deutschlands Hardcore-Bundesliga angekommene millionenschwere Combo hat mit dem bereits vorgestellten Mädness aufgrund musikalischer Bewunderung füreinander eine Kollaboration gestartet. Dies ist übrigens (außer dem Bonustrack von Fred Hill) der einzige Song auf unserem Sampler, der bereits veröffentlicht wurde, und zwar auf der extrem limitierten und bereits ausverkauften Split-Single der beiden Acts auf dem Darmstädter Decoy-Label. Der Song erscheint mit freundlicher Genehmigung von Decoy Industry.

 

 

Foto: Skaya
Foto: Skaya

12 SKAYA

The Sound (Original: BENNO HERZ) 3.00

Skaya ist eine junge Ska-/Reggae-/Dancehall-Band aus Darmstadt und Köln. Die Band existiert seit drei Jahren und hat durch zahlreiche Konzerte und erfolgreich bestrittene Bandwettbewerbe auf sich aufmerksam gemacht. Da bleibt kein Auge trocken und kein Bein am Boden, die Meute kocht! „The Sound” haben sie gewählt, „weil Benno ein befreundeter Musiker ist, dessen Einstellung zur Musik uns sehr gefällt. Benno macht Musik mit Herz und das ist toll!“

 

 

Foto: Woohg Riots
Foto: Woog Riots

13 WOOG RIOTS

Uranus (Original: THE DASS SÄGEBETT) 2.45

Nach Ska kommen harte electronic beats ja immer gut … die Woog Riots covern „Uranus“, „weil THE DASS SÄGEBETT die MUTTER Darmstadts sind, weil die WOOG RIOTS ihren Keyboarder und Produzenten Florian Malicke in einem Darmstädter Kino kennengelernt haben. In der schlecht besuchten Abendvorstellung lief der Film ‚Wir waren niemals hier’, eine Dokumentation über die Band MUTTER. Und weil Hardy Zech, der Sänger von THE DASS SÄGEBETT, jahrelang in einem T-Shirt mit der Aufschrift ‚Weltraum’ aufgetreten ist.“ Aufgenommen und produziert im September und Oktober 2010 in der „Mauerstraße” und im „Hard-Boiled Wonderland” von den WOOG RIOTS, abgemischt von Lolo Blümler in den Ironbar Studios

 

 

Foto: Com.Pare
Foto: Com.Pare

14 COM.PARE

Abbey Road (Original: ROCKFORMATION DISKOKUGEL „Abteistraße“) 2.57

Und ein drittes Mal schlägt die Stunde des umtriebigen Benny. Die Geschichte zu dieser wunderschönen Beatles-Hommage wurde weiter oben schon erzählt, „die große liebe zur diskokugel” trieb ihn zu dieser Tat, die, wenn man ganz genau hinhört, auch die Liebe zu Paul McCartney und zu James Bond offenbart. Mix, Produktion & Instrumentarium: COM.PARE, Girl Vocals: Jennifer Köcher

 

 

Foto: The Jahrovas
Foto: The Jahrovas

15 THE JAHROVAS

This Small Town (Original: BUSHFIRE) 4.11

„Die Wirte der Guten Stube sind bekanntermaßen Freunde des Überraschenden und lieben Rituale genauso wie mit ihnen zu brechen. Da drängte es sich nach dem Genuss des mitreißenden CD-Release-Konzerts der Heavyrocker BUSHFIRE Anfang Oktober in der Krone förmlich auf, einem ihrer testosterongeschwängerten Stücke in Form einer Lowlowlowfi-Version zu huldigen – nur quasi als Gegenentwurf, in unserer Küche aufgetischt und reingetippt mit Schreibmaschine, Glockenspiel und Schellenkranz. Gleichzeitig ist es eine augenzwinkernde Liebeserklärung an ‚this small town’ Darmstadt. Nach Diktat sind beide verreist.“

 

 

Foto; Eviewonder
Foto: Eviewonder

16 EVIEWONDER

Kaninchen (Original: TURBOLENZIA) 3.11

Leider ist nach der Auflösung der recht kurzlebigen Turbo-Truppe auch ihre Liebeserklärung an wohlschmeckende Tiere etwas in Vergessenheit geraten. Doch zum Glück erklärte sich Evie auf den allerletzten Drücker bereit, dies zu korrigieren: „kaninchen … ein tribut an die talentierteste popband darmstadts, eine liebeserklärung an turbolenzias bestaussehendste keyboarderin und konfetti regen für den mann vom partyamt.”

 

 

Foto: Kolter
Foto: Kolter vs Boring City Beuys

17 KOLTER vs. BORING CITY BEUYS

schltzr_rmx (Original: THE BORING CITY BOYS „Schlitzer“) 4.58

Dieser Remix ist das Stück, das am längsten auf seine Veröffentlichung gewartet hat. Jan Stütz aka Kolter, Gewinner des Förderpreises des Darmstädter Musikpreises 2010, erklärt: „the boring city boys. eine sammlung griffiger songs mit hitpotential bei schnörkeloser gradliniger ausführung war es, die ich damals als eine der ersten ‚ fremdaufnahmen‘ mit meinem frisch erworbenen portablen harddiskrekorder anfertigen durfte. schon 2001 beim abmischen der aufnahmen, die in einer kleinen auflage selbstgebrannter cds erschien, begann ich mit dem remix eines der stücke. neun jahre später sollte er fertig werden. bitte schön, hier ist er.

 

 

Foto: Autoquartett
Foto: Autoquartett

18 AUTOQUARTETT

Rucki Zucki (Original: SEPP GUSSMANN) 1.16

„Der Bierzelt-Evergreen vom Gussmann aus der Merckstraße. Hier zu hören in einer Version der Instrumentalimpressionisten von AUTOQUARTETT.” Und wer diese Num-mer hier skurril findet, der soll sich erstmal die CD-Single mit ihrer Vertonung eines fiktiven Autorennens auf dem Nürburgring oder die „Jubilar”-CD mit Noiserock zu einer in den Sechzigern gehaltenen Warenhaus-Geschäftsleiter-Lobrede anhören ..

 

 

Foto: Aki Fresh
Foto: Aki Fresh

19 AKI FRESH

Darmstadt (Original: DER INGENIEUR) 3.22

Warum hat Aki, der unter anderem übrigens auch bei den GROBIS mitmischte (na, schon wieder vergessen?) diesen Song vom „Danke Darmstadt”-Sampler von 1997 auserwählt? Er erklärt es uns in fast konsequenter Kleinschreibung: „2007 hab ich drei wochen im schloßhotel wilhelmshöhe anläßlich der documenta geDJt. in den frühen morgenstunden, nachdem die letzten gäste die lounge verlassen hatten, hab ich die nummer aufgelegt und das barpersonal is ausgeflippt. jetzt musste ich jedes mal morgens den song spielen … und alle haben immer mitgesungen: ‚darmstadt, wir sind die nr 1.’ ich hab mich totgelacht und die hatten ihren spaß.“

 

 

Foto: Aniza Alema& Bürgermeister Köroglu
Foto: Aniza Alema& Bürgermeister Köroglu

20 ANZIZA SALEMA & BÜRGERMEISTER KÖROGLU

Sie mag gerne Musik (Pieper & Dalinger Rmx) 7.18

Und nun, kurz vor Schluss, noch eine Dance-Track-Kollaboration von ein paar sehr bekannten Szene-Aktivisten, die mit Phunk Mob und dem „Herz ist Trumpf”-Label gleichermaßen verbunden sind – und warum mag „sie” nun Musik? „NAJA, ES LIEGT AUF DER HAND – SIE MAG GERNE MUSIK … WIR MÖGEN GERNE MUSIK … ALLE MÖGEN GERNE MUSIK … DER TITEL SOLL KRAFT UND HOFFNUNG GEBEN, ABER AUCH WEHMUT ERZEUGEN.” Ah ja!

 

 

Foto: Fred Hill
Foto: Fred Hill

21 FRED HILL

In Darmstadt ist es prima 3.29

Den Abschluss unserer musikalischen Reise bildet ein Lied, das in diesem Kontext außer Konkurrenz läuft. Nennt es Bonustrack, nennt es „Krone”-Hommage – nennt es, wie Ihr wollt! Der Titelsong unserer kleinen Scheibe stammt von dem großen Soulsänger aus der Goldenen Krone, dem 2004 verstorbenen und schmerzlich vermissten Fred Hill

 

 

Damit wären wir am Ende des ersten P-Samplers angelangt. Der Tee ist getrunken, der Abwasch erledigt, die Socken gestopft. Und was bleibt nun zu tun? Unsere Tipps: Wenn Euch unser kleines Geschenk gefallen hat, dann stellt den CD-Player auf „Repeat” und fangt an das aktuelle P zu lesen! Und behaltet besonders vom 1. bis 24. Dezember unsere Facebook-Seite im Auge, dort wird es noch die eine oder andere Ergänzung zu unserem Machwerk geben: www.facebook.com/pmagazin

Allen P-ands, Musikern und Originalen ein Riesendankeschön für diese einmaligen kreativen Ergüsse und das vergossene Herzblut!

 

CD & wallet produced by: Tom Reiss, Software Logistics Ltd., High Wycombe (UK)

Mastering: Lolo Blümler, Ironbar Studios, Darmstadt

Artwork: Rocky Beach Studio, Darmstadt, Illustration Lisa Zeissler

P-Sampler-Team: Mathias Hill, Janna Hoffmann, Gunnar Schulz, Cem Tevetoglu, Daniel Wildner

Dieses P-räsent wird präsentiert von: Pfungstädter, LowBrow, Zweite Heimat und dem Darmstädter Förderkreis Kultur e.V..