Foto: Jan Ehlers

Darmstadt kann grün, Darmstadt kann bio, Darmstadt kann nachhaltig – mittlerweile sogar ganz schön gut! In unserer Reihe „Das gute Leben“ stellen wir Euch Orte und Menschen vor, die dazu beitragen. Mal lokal, diesmal global gedacht.

Es war 2006, hoch im Norden, als alles begann: In Hamburg fasste der Ex-Sankt-Pauli-Fußballprofi Benjamin Adrion nach einem Trainingslager in Kuba den Entschluss, zurück zu Hause – von einem der wasserreichsten Länder der Erde aus – die Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern zu verbessern. Die Zustände dort hatten ihn schockiert. Bis heute unterstützt der aus diesen Eindrücken entstandene Verein Viva con Agua die Arbeit der Welthungerhilfe in Projekten auf der ganzen Welt: Vom Brunnenbau über Sanitäranlagen bis hin zur Bildungsarbeit bei den Menschen vor Ort. Unter anderem die Pfandbecher, die viele von uns seit Jahren ohne groß darüber nachzudenken in die Viva-con-Agua-Tonnen auf Musikfestivals und Konzerten werfen, finanzieren diese wertvollen Maßnahmen gegen Wassernotstand, Infektionskrankheiten & Co.

Von Hamburg über Darmstadt in die Welt

„Aktuell läuft zum Beispiel ein Projekt in Äthiopien, bei dem Brunnen und Sanitäranlagen gebaut werden“, erzählt mir Mihir von der Darmstädter Viva-con-Agua-Zelle. „Und auch die Bildungsarbeit für Schulkinder und erwachsene Menschen, wie der Umgang mit Wasser sein soll, wird von unseren Spenden mitfinanziert. Bei vielen Projekten helfen auch Viva-con-Agua-Mitglieder vor Ort ehrenamtlich mit.“

In Darmstadt ist die Initiative erst verhältnismäßig spät angekommen – bis 2015 hat es gedauert, dass sich endlich auch eine Zelle in unserer schönen Stadt bildete. Eine Handvoll Darmstädter Studierender war es, die sich vor vier Jahren zusammentaten: Sie sammeln Spenden und leisten wertvolle Aufklärungsarbeit. Mittlerweile gehören rund 40 Leute zu Viva con Agua Darmstadt. „Zehn bis fünfzehn davon kommen monatlich bei den Viva-con-Agua-Treffen zusammen und sind bei größeren Events dabei“, erzählt mir Mihir.

Spendensammeln und Aufklärungsarbeit

„Wir sind nach wie vor hauptsächlich Studierende“, berichtet er über die Zusammensetzung der Gruppe, „aber grundsätzlich kann bei uns natürlich jeder mitmachen – wir freuen uns immer sehr über neue engagierte Gesichter!“ Mitmachen, das heißt bei Viva con Agua nicht nur Pfandbecher bei den „Sommerperlen“-Konzerten in der Centralstation zu sammeln. Die Mitglieder organisieren auch dieses Jahr wieder zweimal das „Globale Frühstück“, bei dem interessierte Frühstückfans über die Arbeit des Vereins, die Problemstellungen und die Projekte zugunsten der weltweiten Trinkwasserversorgung informiert werden. 2019 soll es außerdem eine Kleidertauschparty geben sowie – voraussichtlich im Herbst – eine große Semesterfete.

Und in Hamburg? Da sind es schon lange nicht mehr nur Musikkonzerte, auf denen Viva con Agua Pfandbecher einkassiert. Der FC St. Pauli zieht selbstverständlich mit, sodass hier auch im Stadion aus Bier Spenden werden. Seit letztem Jahr ist auch der 1. FC Nürnberg dabei. Unsere Lilien konnten sich bisher nicht für das Projekt begeistern lassen – schade eigentlich!

Die Lilien machen noch nicht mit

Da neben dem Spendensammeln die Aufklärungsarbeit zu den Standpfeilern von Viva con Agua gehört, bieten Mihir und seine Crew Vorträge an Schulen an, bei denen sie Schulkinder für den Umgang mit Wasser sensibilisieren – und etwa auch über das Thema virtuelles Wasser informieren. Virtuelles Wasser? Gemeint ist damit die Menge an Wasser, die gebraucht wird, um Lebensmittel und andere Produkte herzustellen. „Für ein einziges Glas Bier sind das 150 Liter Wasser“, sagt Mihir. Umso genussvoller trinken die engagierten DarmstädterInnen bei den monatlichen Kneipentreffen ihr Bier. Und freuen sich, wenn neue Mitglieder dazukommen.

 

Mitmischen bei Viva con Agua Darmstadt

Jeden ersten Montag im Monat: Öffentliches Monatstreffen

Jeden dritten Montag im Monat: „Bierchentreff“ zum persönlichen Kennenlernen

Zeit und Ort werden auf der Facebook-Seite bekannt gegeben.

Außerdem ist Viva con Agua mindestens einmal im Monat bei der „Frischzelle“ in der Bessunger Knabenschule anzutreffen.

www.facebook.com/vivaconagua.darmstadt