Foto: Jan Ehlers

Die Zeit der Euro-Muttis ist lange vorbei, die der Barackendirnen auch. Die Knautschlackjacke hängt im Schrank. Man reist nicht mehr per Düsenklipper. Wahrscheinlich gibt es auch keine Kerkerstrafe mehr in Österreich. Die Zeiten im Wandel, nicht nur der Gezeiten.

Auch Postleitzahlen ändern sich. Überhaupt, Zahlen; und Ziffern. Also deren Bedeutung – und was aus ihnen wird, wenn man sie vermengt, verformelt und neu zusammensetzt. Wissenschaft & Forschung. Forschen wir also in den Zahlen: Mich interessierte schon immer, welche postleitzahlentechnische Partnerstädte ich mit der meinigen wohl haben werde. Und los geht’s: Flen, lustigerweise in Süd-Södermanland, Schweden liegend, hat dieselbe Postleitzahl wie meine deutsche, heimige: 64293. Liebe Watzeveddeler, unter 64289 gibt’s in Schweden nix. Kein Einzelfall, geben doch die meisten Länder, selbst die mit fünfstelligen Postleitzahlen, an Doubletten nicht viel her. Nach zäher Suche aber der nächste Fund: 64293 Kepung, Indonesien. Wo da? In der Nähe von Kediri. Stunden später: Juchu, an Saudi-Arabiens Grenze zu Jemen, in der Provinz Asir-Nadschram, unterhalb von Dhahran Al Janub, da gibt’s auch eine 64293. So wie das auf dem Luftbild allerdings aussieht, käme meine Post dort wohl eher nicht beim Adressaten an.

Und das war es dann auch schon! Die ganze Welt der Postleitzahlen abgesucht und nur dreimal meine gefunden. Ihr seht mich erstaunt. Dafür habe ich Wallis und Futuna, eine Inselgruppe im Pazifik, entdecken dürfen. Ich selbst hatte keine Ahnung davon, dass es sie gibt und hätte sie vorher eher im Hauptprogramm von Nickelodeon verortet. Aufgrund ihrer ganz und gar anderen Postleitzahl gehören die beiden aber sowieso nicht hierher. Das nächste Mal werde ich mich vielleicht den Vorwahlnummern zuwenden, jedoch habe ich mich vorläufig empirisch verausgabt.