Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Statement von Wolfgang (Dennis) zur Espressomaschine Alessi Coban RS:

„Jedes Mal, wenn ich mir einen Kaffee mache, fällt mir diese Maschine wieder auf – obwohl ich sie jetzt schon jahrelang täglich benutze. Doch sie hebt sich einfach positiv von dem Joghurt-Becher-Design vieler Konkurrenten ab und besticht durch die einzigartige Klarheit ihrer Form und durch die Liebe ihres Designers Richard Sapper für das Detail. Sie bringt viel von dem mit, was mich angetrieben hat, Designer zu werden: Sie hat eine klare Form, die den Gebrauch deutlich macht, und damit auch eine – im Designerjargon – Anzeigefunktion. So beispielsweise der sich formal und materiell deutlich abhebende Wassertank, der ganz ohne Display immer den Wasserstand transparent macht – eine klare Semantik, die ähnlich der Philips Filterkaffeemaschine „Café Gourmet“ die Reihenfolge des Gebrauches deutlich macht. In diesem Fall also, dass das Wasser von oben durch die Maschine, durch den Espresso im Siebträger hindurch, in die Espressotasse fließt. Aber das Design regt auch an, mit dem Mainstream und den Sehgewohnheiten zu brechen, und wagt einen experimentellen Gegenentwurf, der die Erwartungen der Kunden, Funktionen und Eigenschaften des Produktes hinterfragt und neu beantwortet.

Hier hört aber die Gestaltung nicht auf … Da haben wir eine Komposition in der Art, wie das Gehäuse zusammengesetzt ist, um eine einfache Wartung und Reparatur zu ermöglichen. Sogar das Firmenlogo ist nicht einfach ein Aufkleber, sondern als Intarsie im Gehäuse eingelassen! Diese Details machen deutlich, wie intensiv sich der Designer mit seinem Entwurf auseinandergesetzt hat. In einem Interview mit der New York Times gab er als Entwicklungszeit ein Jahr an. Gut investierte Zeit! Deshalb ist die Alessi Coban RS mein Lieblingsstück im Alltag.“

 

Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Name: Wolfgang (Dennis) Baier

geboren: in den wilden 70ern

wo: Marienhospital

lebt: in Darmstadt

Wolfgang Baier hat auf der Mathildenhöhe Industriedesign studiert, arbeitete nach seinem Abschluss bei der Fraunhofer Gesellschaft in Frankfurt und auf der Mathildenhöhe als Projektleiter und Berater bei Hessendesign. Seit 2003 ist er mit seinem Büro „buon giorno! Design“ in den Bereichen Kinderspielzeug und Nachhaltigkeit selbstständig. An der Hochschule Rhein-Main lehrt er Designtheorie und engagiert sich als stellvertretender Regionalsprecher für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland im Verband Deutscher Industriedesigner (VDID).