Foto: Jan Ehlers

Es ist schon bedrückend, wie verblödet unsere Gesellschaft mittlerweile ist. Ich und meine Freunde haben vor wenigen Jahrzehnten noch über die Amerikaner gelacht, mit ihrem Wild-West-Patriotismus und wie der mit der Allgegenwart irgendwie christlich gearteten Glaubens einhergeht. Und da vieles aus Amerika mit Verzögerung auch bei uns en vogue wurde und wird, muss man gar nicht so viel durch den Blätterwald der Presse flanieren, um zu sehen, dass enorme Teile unserer Bevölkerung an Verdummung und Verrohung stark aufgeholt haben.

Gut, Trump hätte es bei uns schon ein Stückchen schwerer, aber dieser Drang, sich als Individuum über andere zu stellen, ist schon abartig. Muss man damit leben, und wie soll das als toleranter Mensch gehen? Wie lange kann man sich überhaupt zwingen, tolerant gegenüber kompletten Arschlöchern zu sein, ohne selbst dabei Schaden zu nehmen? Wir haben hier so geil wenige Regeln, wie asozial muss man sein, auf denen rumzutrampeln? Vielleicht muss man doch härtere Strafen verhängen, für Leute, die auf unsere Gesellschaft scheißen.

Wenn ich noch mal für fünf Wochen in den Lockdown geschickt werde, obwohl ich und mein Umfeld sich prima verhalten haben, aber diese verschissenen Egomanen in ihrer Reptoiden-Gedankenwelt sowie andere Unvernünftige und Leichtsinnige alles zerstören, was wir entbehrungsreich gerade wieder am hinbekommen waren, bleibt mir nichts als dies zu dulden. Ich kann nicht mit dem Rohrstock in der Hand umherziehen und die ganzen Wixer verdreschen, die uns das eingebrockt haben. Denn das tut man nicht. Das tue ich nicht. Das darf man nicht. Meine Erziehung verbietet mir, dumme, ungezogene Menschen allein ob dessen zu peinigen. Der Rechtsstaat auch.

Aber belangen sollte man die schon können, wenn sie mit Spitzhacke, Reichsadler, Alufolienhut und vor allem ohne Mindestabstand an den Grundfesten meiner geliebten Demokratie rumgraben. Vielleicht bekommt man es ja hin, diesen Dumpfbacken das Internet zu sperren und sie stattdessen mit den Magazinen „Yps“ und „Der Skeptiker“ zu versorgen. Oder sollten die Leute mehr in Sportvereinen aktiv sein müssen, um gezwungenermaßen mit Menschen Kontakt zu haben, die nicht alle ihr Wissen von unmenschlichen Internetseiten haben? Schützenvereine gehören für mich selbstredend nicht dazu!