Foto: Jan Nouki Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Erst ein paar Tage her, da haben wir das Silvesterkonfetti weggekehrt. Nun ist schon wieder Fasching angesagt. Also heißt es für uns: Wie schlagen wir da jetzt ganz unauffällig die Brücke zur Architektur? Folgendermaßen: An Fasching werden Masken aufgesetzt und man verkleidet sich, man versteckt sein wahres Ich oder aber lässt es überhaupt erst so richtig raushängen. Wie verhält es sich mit der Architektur? Haben Gebäude auch Masken, die uns etwas über ihr Inneres verraten? Ja! Gebäude haben Gesichter – auch in Darmstadt.

Weil Menschen dazu neigen, überall Gesichter zu sehen, um ihre Welt in „gut“ und „böse“ zu kategorisieren, sehen sie Gesichter auch an Hausfassaden: Meistens stellt die Tür dabei den Mund dar, während Fenster als Augen interpretiert werden. Die Lage der Eingangstür in Relation zur Eingangsfront des Hauses hat ebenso Bedeutung wie Größe, Form und Anzahl der um die Tür gruppierten Fenster. Häuser wirken somit einladend oder auch abweisend. Die Architekturpsychologie beschäftigt sich intensiv mit diesem Phänomen.

Foto: Jan Nouki Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Gebäude, die sich verkleiden

„We give shape to our buildings, and they, in turn, shape us,“ sagte einst Winston Churchill. Denn Architektur wirkt auch auf die Befindlichkeiten des Bewohners zurück. Unternehmt doch mal einen Faschingsspaziergang durch die Straßen unserer Stadt. Haltet Ausschau nach verkorksten Dachaufbauten, die dem Haus eine Mütze verpasst haben. Nach Säulenkonstruktionen, die dem Haus einen Tierkörper – beispielsweise in Form eines Elefanten – verleihen. Oder nach Anordnungen von Türen und Fenstern, die ein Haus mit Pickeln oder einer Clownsnase versehen. Und vielleicht erhaltet Ihr hierdurch sogar die ein oder andere Anregung für die eigene Kostümierung zum diesjährigen Faschingsfeste. So manche Assoziation, die Darmstädter Gebäude bei uns hervorgerufen haben, möchten wir Euch hier präsentieren …