Auf dem Darmstädter Wochenmarkt geben sich insgesamt bis zu einundvierzig Marktbeschicker:innen die Ehre. Ein P-Artikel alleine wird dieser Vielfalt nicht gerecht: Nachdem wir im Mai-P zunächst einen ersten Eindruck des Angebots und der Atmosphäre auf dem Markt vermittelt haben, widmen wir uns in dieser Ausgabe den Anbieter:innen von Köstlichkeiten aus näheren und ferneren Regionen – von fast ums Eck‘ bis weiter weg, in allen Fällen: Spitzenprodukte für die Gourmets unter uns. Wir verraten Euch, was das Besondere an den Erzeugnissen ist, und wer dahinter steckt. Wir beginnen mit „weiter weg“, im schönen Kamerun …

 

Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Rosine Tchouamo aus Messel

Seit Juni 2020 auf dem Wochenmarkt.

Angebot: Weißer Pfeffer aus der Penja-Region in Kamerun von der Plantage ihres Papas. Rosine Tchouamo strahlt, wenn sie über ihren Pfeffer redet: „Egal, ob viele Leute kommen oder wenige, ich freue mich über jede Person, der mein Pfeffer gefällt.“

Besonderheit: Pfeffer aus dieser Gegend ist etwas Besonderes. Er wächst auf vulkanischem, äußerst nährstoffreichem Boden und zählt zu den besten Pfeffern der Welt. Sein Geschmack ist mineralisch, intensiv, charaktervoll. Penja-Pfeffer ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung: Nur Pfeffer aus dieser Region rund um den Vulkan darf sich so nennen. Rosine Tchouamo verkauft das Gewürz ihrer Familie bis jetzt exklusiv nur auf dem Darmstädter Wochenmarkt. Also, ran an den Pfeffer!

 

Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Gregor Wratschko aus dem Taunus für „Stefans Käsekuchen“

Seit Februar 2021 dabei.

Angebot: Stefans Käsekuchen aus Ebringen bei Freiburg im Schwarzwald in verschiedenen Varianten: pur, klassisch (zum Beispiel Mandarine-Orange, Mohn) oder mit saisonalen Besonderheiten wie Rhabarber oder Heidelbeeren.

Besonderheit: „Stefans Käsekuchen“ ist so berühmt, dass er es schon bis ins Fernsehen geschafft hat. Das Geheimnis des Erfolgskuchens von Stefan Linder ist ein Familienrezept und „viel Liebe und nur die besten Zutaten bei der Herstellung“. Kunden finden den Kuchen „saulecker“. Um 12 Uhr mittags war kein einziger Kuchenkrümel mehr übrig. Vorbestellungen sind ratsam.

Statement: „Das Ambiente des Marktplatzes ist schön, die Kunden nett, und der Kuchen sehr gut. Ich bin wunschlos glücklich.“

stefans-kaesekuchen.de

 

Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Niko und Stephanie Gallos von Papagallos aus Darmstadt/Griesheim

Seit 2015 auf dem Wochenmarkt. Niko hatte als gelernter Einzelhandelskaufmann einen Vollzeitjob in einem Supermarkt. 2014 fing er zusammen mit seiner Frau Stephie an, das Olivenöl seiner Familie zu vermarkten. 2015 entschloss er sich, vom sicheren Job in die Selbstständigkeit zu wechseln und sich gänzlich den Oliven zu widmen. Das hat er bis jetzt keine Sekunde bereut. „Ich arbeite da, wo andere Urlaub machen.“ Das Angebot von Papagallos ist mit der Zeit stetig gewachsen.

Angebot: Olivenöl von Nikos eigener Plantage sowie den Plantagen der gesamten Großfamilie Gallos und zwei befreundeten Nachbarfamilien in der Region Kalamata, Griechenland; aus eigener Herstellung. Insgesamt tragen dreitausend Bäume von zwölf Familien zu Papagallos‘ Olivenöl bei. Außerdem: Erzeugnisse rund um die Olive. Unter anderem gibt es eine Kosmetiklinie mit Olivenöl. Aus dem Kalamatagebirge bereichern wilde Kräuter und Tees, aus der Stadt griechischer Mokka das Angebot. Grapefruits vom eigenen Hain sowie daraus gewonnene Produkte gehören auch dazu. Die Grapefruits werden reif geerntet und schmecken dementsprechend spitze.

Spezialitäten: Alles ist von sehr hoher Qualität und sollte probiert werden. Insbesondere aber sei auf das naturtrübe Frühöl, die „Gute Laune Grapefruits“ und den Grapefruit-Gin verwiesen.

Besonderheiten: Alternativer Anbau; das Düngen übernehmen Ziegen, das Bewässern der Regen. Die Oliven werden von Hand geerntet. All das trägt zur Qualität und dem gesunden Geschmack des Öls bei. Niko und Stephanie Gallos haben den gesamten Prozess der Herstellung in ihrer Hand. Das ist ihnen auch wichtig, um die Qualität liefern zu können, die sie bieten wollen.

papagallos.de

 

Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Philipp Hill vom Weingut Hill in Udenheim, Rheinhessen

Probeweise 2019 angefangen, ist Philipp Hill seit April 2020 nun jeden Samstag auf dem Darmstädter Wochenmarkt zu finden. Das Weingut Hill ist ein kleines, feines Familienunternehmen. Die Hills machen alles selbst: vom Anbau der Trauben bis zum Wein. Philipp Hill hat letztes Jahr das Geschäft von seiner Tante übernommen. Der Winzer ist persönlich vor Ort und kann individuell das jeweils Passende empfehlen.

Angebot: Weine, Sekt, Winzertraubensaft vom eigenen Weingut und aus eigener Herstellung. Von Riesling bis Scheurebe. Die Weine von Hill werden regelmäßig prämiert.

Spezialitäten: Zum Spargel empfiehlt der Winzer seinen Müller-Thurgau. Im Sommer „Hugo“ mit selbst gemachtem Holunderblütensirup. Oder einen Dornfelder Sommertraum.

Wenn es die aktuellen Corona-Regeln erlauben, bietet Philipp Hill die Weine auch im Ausschank an. Für ein noch chilligeres Sitzen hat er auch schon Ideen: „Wir könnten gegenseitig vom Angebot der anderen Marktbeschicker profitieren. Vielleicht will jemand etwas Leckeres zu meinem Wein anbieten.“

Besonderheit: Philipp Hill liefert samstags ab einer Bestellung von 12 Flaschen nach Hause.

weinguthill.de

 

Drei der vier vorgestellten Anbieter:innen sind eigene Erzeuger:innen. Ihnen allen merkt man an, dass sie stolz auf ihre Produkte sind. Das können sie bei diesen Geschmackserlebnissen auch sein. Der Darmstädter Wochenmarkt ist ein Ort, an dem Feinschmecker:innen fündig werden. Und bei dem sie die persönlichste Beratung bekommen, die es nur von den Hersteller:innen selbst geben kann.

 

Darmstädter Wochenmarkt

Markttage:

Mittwoch von 08 Uhr bis 14 Uhr

Freitag von 08 Uhr bis 14 Uhr

Samstag von 08 Uhr bis 14 Uhr

Weitere Marktbeschicker:innen des Darmstädter Wochenmarktes im Porträt:

darmstadt-tourismus.de/messen-und-maerkte/darmstaedter-wochenmarkt