Weihnachten und Fußball haben – aus einer wohlwollenden Perspektive betrachtet – gemein, dass beide Menschen verbinden. Aus einer weniger wohlwollenden Perspektive verbindet Fußball und Weihnachten, dass beide riesige, konsum- und geldorientierte Industrien im Rücken haben, die nicht unbedingt Menschenfreundlichkeit als obersten Wert pflegen. Traurige Wahrheit ist: Weniger als ein Prozent aller Fußbälle werden fair gehandelt. In der mir bekannten Welt des Fußballs herrscht einvernehmliches Stillschweigen darüber, dass die Mehrheit allen Equipments wie Bälle, Kick-Schuhe und -Kleidung unter menschenunwürdigen Bedingungen entsteht.
Der Darmstädter Weltladen hingegen findet: Fair Play sollte nicht erst auf dem Platz anfangen – und hat den fair produzierten Darmstadt-Fußball in Kooperation mit der Bad Boyz Ballfabrik in Aufseß (nahe Bayreuth) entwickelt. Das hochwertige Glanzstück wird zum größten Teil von Maschinen genäht, die Nahtränder werden miteinander verklebt und abschließend von Hand zugenäht, was besonders flache, angenehm spielbare Nahtstrukturen ermöglicht. Der faire Ball wird wie seine unfairen Kollegen im pakistanischen Sialkot, der Welthauptstadt der Fußbälleherstellung, produziert: allerdings von der sich dem fairen Handel verpflichtenden Firma Vision. Die Vision konkret ist: einen Ball unter Arbeitsbedingungen zu produzieren, die den Mitarbeitenden ein faires Leben ermöglichen – dazu zählen Leistungen wie Kranken- und Rentenversicherungen. „Denn Fair Play muss auch Fair Made, Fair Pay und Fair Trade beinhalten“, bekräftigt Friederike Mühlherr vom hiesigen Weltladen.
Der Weg, den der Ball zurück in seine Designheimat Darmstadt nimmt, lässt sich anhand des blauen Globusprints auf diesem direkt nachverfolgen. Im Weltladen in der Elisabethenstraße 51 kann der faire Fußball für 36,90 Euro erworben werden – zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk, das Wertschätzung nicht nur der beschenkten Person gegenüber zeigt, sondern auch denen, die seine Entstehung überhaupt erst möglich gemacht haben.