Um der teils sehr traurigen Realität nicht zu tief ins Auge des Hurricanes zu blicken, aber das Niveau beizubehalten, hier mal wieder eine der beliebten Sprachkolumnen.
Eventuell mag der aktuelle Text vom Titel der von mir nicht mal angehörten, neuen Peter-Gabriel-Platte inspiriert worden sein, doch wenn, dann auch nur indirekt. Es geht nämlich bei mir um Wortanfänge und deren nicht kompatible Nutzung im Satzbau. Oft funktioniert das schon, wie beim Ein- und Ausbrecher. Einbau – Ausbau et cetera. Aber der Einrüster und der Ausrüster haben erfrischend wenig gemein. Es sei denn, der Besitzer der Gerüstbaufirma (wahrscheinlich aus dem vorderen Odenwald; gefühlt alle Gerüstbaufirmen haben ihren Sitz dort) hat so viel Kohle gescheffelt, dass er zudem Sportbekleidung herstellt.
Einbilden und Ausbilden sind weiß Gott nicht das Gleiche. Auch das Einmachen und das Ausmachen sind eigentlich keine Freunde. Da wäre An- und Ausmachen naheliegender. Was bei Anbau und Ausbau dann auch noch durchgehen würde, aber der Anrüster und der Ausrüster würden wohl lediglich in einem Theaterstück von Thomas Bernhard nicht deplatziert wirken.
Der Einfall und der Ausfall. Oder der Anfall und der Ausfall. Ausgehen, um nicht einzugehen? Was geht es mich an! Es wird poetisch und philosophisch, jedoch nicht polemisch. Politisch immer. Die Auszeit gibt es, wann startet die Einzeit? Sehr schön finde ich die Konstellation von Einwurf und Auswurf. Gibt es Ansegnen? Andanken gibt es, das meine ich noch von so manchem Abendbrot bei Bekannten her zu kennen. Bekannte, an die man sich nicht mehr erinnert, sind Unbekannte. Also von Abendbroten bei Unbekannten. Regie: Claus Peyman, um den Bernhard-Vergleich noch mal zurück ins Spiel zu bringen.
Bei Geld sind alle drei Freunde: Einzahlen – Auszahlen – Anzahlen. Keine Freunde: Einsatz und Aussatz. Nicht mal ansatzweise. Wobei sich einsetzen, dann aussetzen und anschließend ansetzen doch wieder ginge. Zumindest bei dicklichen Menschen, welche sich in der Politik und einer Gärtnerei betätigten. Oder Ailton.
Zudem gibt es außer Ein und Aus und An auch noch Ab. Ich mach ab.
