„Gemeinsam, handgelesen, vegan und jahrgangstypisch“, so beschreibt Jannik Jährling seinen „Feligreno“-Wein. In Seeheim-Jugenheim bewirtschaftet der junge Winzer an der Hessischen Bergstraße Flächen für seine Bio-Weine made in Darmstadt.
Während seiner Ausbildung zum Sommelier, machte Jannik ein Praktikum bei der Winzergemeinschaft Feligreno. „Der damalige Chef Gerold Hartmann suchte zu dieser Zeit einen Nachfolger und so hat sich dann alles gefügt“, erzählt Jannik. Neben dem Hang an der Bergstraße gehören heute auch Wingerte in Zwingenberg und Auerbach zur fünf Hektar großen Anbaufläche von Feligreno.
Jannik führt den kleinen Bio-Weinbetrieb seit 2022 nicht nur, er ist der einzige offizielle Mitarbeiter und wird durch Freund:innen, Familie und zwei Aushilfskräfte unterstützt. Darüber hinaus freut der 29-Jährige sich über Freiwillige, die in die Arbeit auf dem Wingert reinschnuppern wollen. Rebschnitt, Ernte und das Abfüllen der Weine gehören zur alltäglichen Arbeit. Der ausgebildete Koch fokussiert sich bei seiner Arbeit auf naturbelassene oder auch alkoholfreie Alternativen. „Ziel unserer Arbeit ist stets eine möglichst schonende und naturnahe Nutzung der Flächen, weshalb wir unsere Weinberge auch mit eigenen bretonischen Mini-Schafen bewirtschaften. Diese vermeiden übermäßige Bodenverdichtung und erhalten auch Nützlingen den benötigten Lebensraum“, erklärt Jannik. Mit Blick auf den Klimawandel möchte der Jungwinzer seine Weinberge umstrukturieren und Vitiforst-Systeme aufbauen, das bedeutet: „Es sollen Rebzeilen durch Bäume, Hecken und Sträucher ersetzt werden, um die Artenvielfalt zu fördern und das Mikroklima zu verbessern.“
Feine Flaschen auf dem Bessunger Bauernmarkt
Jannik ist freitags ab 14 Uhr mit seinen Feligreno-Weinen – Rebsorten unter anderem: Riesling, Sauvignon Blanc, Merlot, aber auch Souvignier Gris – auf dem Bessunger Bauernmarkt in der Orangerie anzutreffen. Dort freut er sich über rege Gespräche und Fragen. Wer freitags keine Zeit hat, kauft sich online Flaschen oder macht sich einen schönen Abend im Darmstädter Sterne-Restaurant „Ox“ in der Mauerstraße und bestellt sich zum Essen einen „Feligreno“. Denn auch dort wird das bio-lokale Stöffsche sehr gut von Heiner:innen angenommen.