Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Tätärätätää! Tusch, Konfetti, Hoppsassa! Hiermit begrüße ich Euch zur zehnten Ausgabe dieser Rubrik! Nun, dieses Jubiläum soll Anlass geben, mal eine andere Form dieser Erklärungsreihe zu wählen, und zwar eine Top Ten (… wie passend)! Seid beruhigt, all’ die untenstehenden Umschreibungen sind weder frei erfunden noch sind sie anderen Sprachen entlehnt. Hier also die zehn dämlichsten Darmstädter Titulierungen für das menschliche Haupt, verbunden mit Androhung von Gewalt oder Infragestellen des Intellekts oder anderem.

1. „Isch hab’ Hammerwerfe in de Gedäschdnishall’!“ (Hammerwerfen = Schmerzen, Gedächtnishalle = Kopf – bedeutet also: einen Kater haben nach übermäßigem Alkoholkonsum)

2. „Du hast was am Schdreisje!“ (Schdreisje = Sträußchen, gemeint ist ein kleiner Bund Blumen = Kopf – bedeutet hier: nicht ganz richtig im Kopf sein.)

3. „Du griggst glei ans uffs Dubbee!“ („Du bekommst gleich eins auf den Kopf!“, Dubbee – von französisch: toupet meint hier den Scheitel des Haupts.)

4. „Isch haach der glei geje doin Wersching!“ (Wirsing = Kopf; man beachte die Ähnlichkeit der Form beider Gegenstände!)

5. „Du hast was am Knorrn!“ (Knorrn = Kopf, hier aber Gehirn; bezieht sich – negativ – auf den Verstand des Angesprochenen. Herkunft des Wortes Knorrn: dunkel)

6. „Isch glaab, Du hast was an de Rassel!“ (Rassel = Verstand – gemeint ist das Kinderspielzeug, das in seinem Klangkörper zwei Erbsen beinhaltet, welche das Geräusch dieses Instruments durch Schütteln erzeugen. Die Anzahl der Erbsen wird hier mit der Anzahl der Gehirnzellen verglichen.)

7. „Isch glaab, Du hast Hase!“ (Herkunft unklar, vermutet wird ein Bezug zu Hasenzüchtern, die intellektuell minderbemittelt sein sollen, was bislang nicht belegt werden konnte.)

8. „Du griggst glei uff de Deez!“ (Deez – abgeleitet vom französischen tête = Kopf)

9. „Du hast was an de Murmel!“ (Die Spielkugel wird sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Hirn verglichen, was Form und Größe angeht.)

10. „Du hast’n Dubbe!“ (Dubbe, nicht zu verwechseln mit Nr. 3, bezieht sich hier auf einen leichten Klaps – also: Dubbe – auf den Kopf, der ausreicht, um den Geschlagenen total verblöden zu lassen. Hier ist nicht die Aktion von Belang, sondern der Effekt.)

Ich hoffe, diese Top Ten hat Euren Wortschatz so bereichert, dass Ihr jetzt wisst, was gemeint ist, wenn der Heiner sagt: „Isch haach der mit’m Schdreisje uff de Knorrn, dass de en Dubbe griggst!“.