Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Der Heiner benutzt so einige Redewendungen, um seinen Mitmenschen zu signalisieren, dass er deren geistige Zurechnungsfähigkeit ab und zu anzweifelt (siehe letzte Ausgabe des P-Magazins). In der heutigen Folge wird eine weitere dieser Redewendungen vorgestellt.

Wenn Ihr den Satz „Isch glaab, Dir brennt de Kittel!“ zu hören bekommt, so seid überzeugt, dass der ihn Sagende Euch für nicht ganz dicht hält. Die hochdeutsche Übersetzung „Ich glaube, Dein Arbeitsanzug hat Feuer gefangen!“ bringt nur wenig Erkenntnis über das Gesagte und / oder Gemeinte.

Folgende Erklärung könnte im Bereich des Möglichen liegen: Wenn man einen Menschen gesehen hat, dessen Kleidung brennt, so stellt man fest, dass der Betroffene zuallererst versucht, das Feuer selbst zu löschen. Mit unkontrollierten Verrenkungen, wildem Gestikulieren und heftigen Zuckungen wird das bewerkstelligt. Bei aller Ernsthaftigkeit der Situation sehen diese Löschversuche doch recht merkwürdig aus.

Der Heiner nun (in seiner Einfachheit) sieht dieses seltsame Gebaren als ein Zeichen beginnender Debilität, wobei auch ein Hauch seines Sarkasmus nicht unerwähnt bleiben darf. Kurz gesagt: Sieht oder hört der Heiner von anderen etwas, was er nicht richtig einordnen kann, so fällt ihm nichts Besseres ein, als es mit psychischen Problemen gleichzusetzen. Dasselbe gilt natürlich für Personen, die sich anscheinend nicht so verhalten, wie er es von ihnen erwartet.

Fazit: Wenn der Satz „Isch glaab, Dir brennt de Kittel!“ fällt, so braucht man nicht gleich nach ’nem Feuerlöscher zu schreien … denn sonst sieht sich der Heiner nur noch mehr bestätigt.