Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

In dieser Ausgabe wird ein sehr derber, ja geradezu gewalttätiger Satz beleuchtet. Dieser Satz fällt meist dann, wenn alle anderen Versuche, einen Streit zu schlichten oder ihm aus dem Weg zu gehen, fehlgeschlagen sind. Hört man diese Worte, ist es höchste Zeit, zwischen zwei Dingen zu wählen: Hauerei oder Flucht.

Wörtliche Übersetzung: „Ich haue Dir gleich in Dein Gesicht, so dass Dir Deine Zähne im Allerwertesten das Piano anstimmen!“

Also: Schwerstens uffbasse! Weniger gefährlich erscheint es, die mögliche Denkweise des Heiners ob dieses Ausspruchs zu erklären. Hat der Woogbewohner zugeschlagen, geht er davon aus, dass mindestens zwei Zähne seines Kontrahenten gelockert und von Selbigem verschluckt wurden. Der Heiner sieht das als eine Art Siegestrophäe an. Die Wanderung der Zähne durch Mundhöhle, Schlund, Speiseröhre, Magen, Darm bis hin zum Rektum ist ihm offensichtlich bekannt, so dass er mutmaßt, dass die Kauwerkzeuge auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. In seinem Geiste stellt der Heiner sich nun vor, wie die Zähne im Enddarm hin und her fallen und dabei aneinanderklackern. Seiner Meinung nach hört sich das wie Klaviergeklimper an. Es kann aber auch sein, dass der Darmstädter sich ausmalt, wie beim Stuhlgang die Zähne in die Kloschüssel fallen (pling … pling …). Oder er vergleicht die Zahnreihen seines Gegenübers mit der Tastatur eines Klavieres (weiße Tasten entsprechen den Zähnen, schwarze Tasten den Zahnlücken) und assoziiert „Gesicht“ mit „Arsch“ (oder umgekehrt).

Also owwacht, Ihr Leit! Solltet Ihr diesen Satz jemals aus dem Munde eines Eurer Meinung nach böswilligen Menschen hören, so hoffe ich für Euch, dass Ihr entweder Boxhandschuhe oder Siebenmeilenstiefel dabeihabt.