Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Was weder Bands wie die Beatles, Doors oder Stones noch wildere Kollegen wie The Who, Sex Pistols oder Motörhead geschafft haben, erreichten die Ramones am 11. Juli 2014: Alle Gründungsmitglieder sind tot!

Gut, bei den erstgenannten handelt es sich teilweise um Gruppen mit Bandmitgliedern, deren Lebensweise eher moderat zu nennen ist. Aber es sind doch auch Musikanten dabei, denen Drogenkonsum nicht nur ein Begriff, sondern wichtiger Lebensinhalt war. Die Ramones haben sich allerdings nicht mit Drogen ausgelöscht: Dreimal schlug heimtückisch der dreckige Scheiß-Krebs via Lymphdrüse, Galle und Prostata zu, lediglich der Bassist starb an Heroin. Was bei dieser Band allerdings kein Wunder ist, wobei ich nicht meine, dass sie krank wurden. Dafür kann keiner was und so was wünscht man nicht mal seinem ärgsten Feinde.

Nun waren die Ramones aber nie meine Feinde. Nur doof fand ich sie schon immer mit ihrem 1-2-3-4 Pennäler-Rock’n’Roll für verblödete Mittelstands-Amerikaner. Schneller gespielte Beach Boys und gar Phil-Spector-Melodien, dargeboten von nur die Spießer empörenden Burschen. Im Gegensatz zu Motörhead verdienen sie den Ausverkauf ihres ikonenhaften Logos auf T-Shirts von H & M, Wallmart und wahrscheinlich auch Schlecker und des Domäne-Einrichtungshauses.

Ich habe nie verstanden, wieso man die gut finden sollte. Die hatten einen waschechten Faschisten an der Gitarre! Ich meine jetzt nicht das Kokettieren mit Nazi-Memorabilia à la Lemmy oder das Ausgehen in SS-Uniform, welches Provokateuren wie Keith Moon etc. Freude bereitete. Nein, ich meine Johnny Ramone, der noch bei der Aufnahme in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ George Bush preiste!

Ich finde Amerikaner nicht lustig. Okay, Punk ist ja eh nicht lustig, aber die Amis müssen sich dann immer gleich das komplette Mikro in den Arsch schieben und damit dann das Publikum verdreschen, wie GG Allin, oder eben Kriegstreibern zu ihren Taten gratulieren. Dinge die weder Joe Strummer, noch T.V. Smith jemals eingefallen wären. Gut, Jello Biafra auch nicht, aber Ausnahmen bestätigen nun mal die Regel und immerhin muss der damit leben, dass Deichkind das Dead-Kennedys-Logo missbrauchen.