Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Ich mochte die Queen.

Nicht ihren Stand als Königin an sich, ich wünsche mir weiß Gott keine Monarchie zurück, sondern ihre Ausstrahlung. Ich habe mit Königshäusern nichts weiter zu tun.

Nur die Leute aus dem Englischen haben es mir irgendwie angetan. Die Queen Mum selbst fand ich immer gut, schon weil sie mich an meine Großmutter erinnerte. Physiognomisch. Die Queen selbst wurde zehn Jahre vor meiner Mutter geboren und die beiden schienen mir immer die Einzigen zu sein, die sich wirklich zu benehmen wissen, also so richtig. Nicht aufgesetzt. Verinnerlicht. Gutes Benehmen verinnerlicht. Gott sei Dank gab es aber den Mann der Königin, welcher kein König war, von mir aber ob seiner Art wirklich gemocht wurde. Nein, ich bin kein Anhänger der Prinz-Philip-Bewegung, schon aus Gründen kultureller Aneignung, der Mann war einfach unterhaltsam. Manches strotzte vor Kolonialdenken, dazu noch der Freimaurerquatsch, doch manches war einfach lustig. Britischer Humor. Und schließlich ließ er seinen Leichnam im selbst konstruierten Range Rover zur eigenen Beisetzung fahren.

Wenn wir schon bei geländegängigen Fahrzeugen sind: Man sieht sich in England Gärten und unterklassige Fußballspiele an, geht in Pubs und genießt die Freundlichkeit der Menschen. Paradebeispielhaft möge der Busfahrer dienen, welcher jeden so freundlich in den Bus bat, dass uns beinahe die Kinnlade runterfiel. Vielleicht freute er sich aber auch einfach über seine Route, zwischen Brightlingsea und Colchester hin und her fahren zu dürfen – und nicht durch London kriechen zu müssen. Eigentlich waren dort alle immer freundlich, außer den paar Skins, welche mir 1981 in Bornemouth auf die Nase gehauen haben. Sie sieht aber noch gut aus. Das tat die Queen in jungen Jahren auch und als alte Frau schien sie mir immer einen guten Einfluss auf das Benehmen der Bevölkerung gehabt zu haben. Ihre Kinder hingegen sind ja nicht so die hellsten, aber der gute Charles, mit seiner Habitzheimer-Connection zu ökologischen Vorreitern, ist im Alter gut gereift. Seine Hochzeit mit der Yoko Ono, Heather Mills oder nenn-sie-wie-Du-willst des Adels, sei vergeben. „Witwer findet zu Jugendliebe zurück“, trifft es nicht ganz, ist aber auch egal. Jedenfalls ja, die verwandtschaftlichen Verbindungen nach Darmstadt und Umgebung spielen bestimmt auch eine Rolle, das englische Königshaus jedwedem anderen vorzuziehen. Es sei denn, man ist mit Luise von Hessen verwand, oder Königin Beatrix sieht aus wie Deine Patentante.