Ich bin Teil einer Fußball-Tippgemeinschaft, welche alle paar Jahre irgendwo hinfährt und sich sportlich überraschen lässt. So auch diesen Oktober. Mit dem Zug. Es war die Hölle auf Schienen, kein Zug fuhr wie er sollte, gelohnt hat es sich trotzdem.
Freitag, 20 Uhr. Bonner SC gegen Glesch. Mittelrheinliga. 485 Zuschauer. Die erste Halbzeit: langweilig, torlos und kalt. Die Stadionwurst fad. Das Kölsch nach dem dritten zu süß. Wir steigen zur zweiten Halbzeit auf Pils um. Gute Idee. Auch eine gute Idee: Die Einwechslung von Tim Schirmer. Der machte umgehend über die linke Außenbahn zwei Treffer. Dazu gab es noch einen Elfmeter sowie einen sehenswerten Treffer von Yesilay. 4:0, Feierabend! Jetzt Unterhaltungen mit Fans. Ob sie auch fanden, dass an Pommer im Mittelfeld das Spiel komplett vorbeigelaufen sei? Doch Pustekuchen, alle verschwanden in diverse Richtungen und eine Vereinskneipe gab es nicht, denn die fungiert als VIP-Bereich! Na ja, Bonn eben. Klüngel. Und die Mutter vom Illgner haben wir auch nicht getroffen. Aber die schönsten Flutlichter nach unseren gesehen.
Samstag, 14.30 Uhr. 1. FC Düren gegen die kleine Fortuna aus Düsseldorf. 470 Zuschauer. Eine Spielklasse höher (Regionalliga West), aber auf dem Platz gefühlt ein, zwei Klassen schlechter als gestern. Doch der Platz ist schön, mit uralter Holztribüne, auf die wir eigensicherungstechnisch aber lieber nicht gehen. Außerdem sieht man die von der Gegenseite eh besser. Den Vater von Toni Schumacher konnten wir allerdings nirgends entdecken und Düren verlor verdient 2:1. Gute, selbstbewusste Leistung des Schiedsrichters. Besser als der 1. FC ist auf jeden Fall das „Alt Düren“, wo wir vortrefflich speisten.
Sonntag: Heeeeerne! Ein Wiedersehen mit dem Stadion am Schloss Strünkede stand an. Vorher noch kurz ins Horst-Stadion zum friendly derby Arminia Holsterhausen gegen den christlichen Verein SG Stephanus (B-Klasse). Wir kamen zu spät zum Tausch von Gesangbuch gegen Wimpel, sahen aber, mit 40 weiteren Anwesenden, das 2:0 und das 3:0 (Endstand 4:0), bevor wir zur Westfalia eilten. Wo jetzt leider Kunstrasen liegt. Aber ansonsten sieht es da aus wie 1980. Nur die Zuschauerzahl fällt etwas niedriger aus. Früher die Hütte voll mit 30.000, waren bei unserem letzten Besuch vor sieben Jahren immerhin noch 800 Zuschauer da. Diesmal waren wir vier von 150 Besuchern beim Knaller gegen Concordia Wiemelhausen in der Oberliga Westfalen. Da waren ja morgens bei unserem Besuch im Strom-Museum Recklinghausen mehr Leute. Gelogen, da war auch keine Sau außer uns. Und verloren hat die Westfalia auch noch verdient mit 1:2. Doch was hatten wir für einen Spaß! Bäume und Vogelgezwitscher um uns herum. Dazu super Pommes und kühles Bier ohne Anstehen. Strichliste am Einlass. Die „Hans Tilkowski Stube“ zu schließen, war aus unserer Sicht allerdings ein Fehler, doch aus Sicht des Pächters offenbar nicht. Man kann dann doch nicht alles haben.