Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

DFB, FIFA, GEMA, alle generieren Umsätze in horrendem Ausmaß, doch es gibt auch Sportverbände, die kleinere Brötchen backen müssen, und damit meine ich nicht mal die Faustballer oder den Dachverband der Wikinger-Schach-Studentenschaften.

Unseren Sommerurlaub – und es war ein Sommer, wie er früher einmal war – bestand dieses Jahr aus einer zweitägigen Kanufahrt auf der Lahn. Damit man nicht so früh los musste, buchte ich ein Zimmer in der billigsten Unterkunft, die Wetzlar zu bieten hatte. Allerdings mit Schwimmbad, so viel Komfort musste auf jeden Fall sein. Wenn schon Hotel, dann will ich auch schwimmen können!

Diesmal sollte das Becken (gewöhnlich bis 0.00 Uhr geöffnet) jedoch bereits ab 21.30 Uhr schließen. Verärgert fragte ich nach dem Grund: Wegen eines abendlichen Vorbereitungsspiels gegen Tschechien in Wetzlar logierte die deutsche Basketball-Nationalmannschaft (DBB) in meinem Hotel und um 21.30 Uhr, kurz vor der Rückkehr der Spieler, sollte einer vom DBB-Tross kommen und Eis ins Schwimmbecken werfen, um deren geschundene Gelenke zu kühlen und die Riesen wieder auf Vordermann zu bringen. Da staunte ich nicht schlecht! Wie viel Eis wollten die denn in dieses immerhin 8 x 4 Meter große und 1,40 Meter tiefe Becken schmeißen, um das tüchtig abzukühlen? Und überhaupt: Warum gastiert die deutsche Nationalmannschaft im billigsten Hotel der Stadt, in Zimmern, in welchen sich kein Hüne der Welt seine riesigen Schuhe binden könnte? Weil die keine Kohle haben!

Natürlich habe ich den Pool bis 21.35 Uhr belegt, weil ich dachte: Noch schee de Nowitzki getunkt. Aber da kam keiner. Später waren die tatsächlich sich im Becken am Kühlen, haben aber schlauerweise dafür das kleine Abkühlbecken im Sauna-Bereich benutzt. Da waren wir aber bereits fort, Essen und Trinken …, und als wir zurückkamen, die letzte Runde der Hotelbar gegen 1 Uhr gerade noch so erwischend, saßen Teile der Nationalspieler im Foyer und spielten … „UNO“! Erzähl das mal den Jungs vom DFB: Keine Playstation mehr, Kopfhörer weg, jetzt wird „UNO“ gespielt! Der letzte „UNO“-Spieler des DFB-Kaders ist mit Jermaine Jones ausgeschieden, denn der musste bestimmt früher immer, da Steffi Jones‘ Mutter seine Tagesmutter war, mit Steffi „UNO“ spielen. Vielleicht gibt es ja bald „Boateng, Müller und Weidenfeller spielen UNO“ für die Playstation. Stefan Raab kauft’s.