Es ist 17 Uhr. In einer Stunde ist Vernissage. Ich trete ein und Petra Blank, die Initiatorin der Kunstzentrale, begrüßt mich mit einem netten Lächeln. Alle Künstler und Mitarbeiter sind aufgeregt. Im Hintergrund spielt rhythmische Musik. Die ausgestellten Bilder von zehn kreativen Darmstädtern sind sehr unterschiedlich: von laut bis leise, von Pop Art über Fotokunst bis Gemälde. Jedes Werk hat eine einzigartige Geschichte, die Themen sind vielfältig: Feminismus, Natur, Darmstädter Kultur, Abstraktes. Die Kunstzentrale mitten in der Darmstädter Fußgängerzone ist ein Pop-up-Projekt mit Ausstellungen, Events, Workshops und Mitmach-Aktionen (von Bierhäkeln bis Tuschezeichnen), das bis Ende Mai den Leerstand im WMF-Laden kulturell bespielt. Alle zwei Wochen wechseln die Kunstwerke der Ausstellung – und es wird eine Vernissage gefeiert (auch am Mittwoch, 30. April sowie 14. Mai um 18 Uhr). Die gezeigte Kunst kann man nicht nur anschauen und genießen, sondern auch kaufen. Zum Beispiel Rosa Wolfs fein gezeichneten Entenkopf, der aus einem Blumenstrauß herauszuwachsen scheint, die gefrästen und colorierten Star-Wars-Bilder von Nouki oder die freche Pop-Art-Kunst von Petra Blank. Sie hatte die Idee zur Kunstzentrale, als sie die „Schaufensterschau“ in einem leerstehenden Geschäft eine Parallelstraße weiter veranstaltete. „Das müsste größer werden“, dachte sie sich, und begann im Dezember, befreundete Künstler zu fragen, ob sie mitmachen wollen. Wie man sieht: mit Erfolg. Jetzt ist 18 Uhr, die Musik nimmt Fahrt auf. Neugierige Besucher kommen herein. Das ist vielleicht der schönste Moment für die Künstler, weil ihre Werke jetzt auf der Bühne sind und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. (fbc)
Ludwigstraße 10, Innenstadt | socialarts.eu/kunstzentrale