Der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten und Abseits ist, wenn der Schiri pfeift. Diese spannenden Infos überlassen wir gerne weiterhin der „Sportschau“ oder dem „Echo“. Bei uns heißt es: P wie persönlich! Hier erfahrt Ihr wirklich was über die aktuellen „Lilien“-Kicker: ihre Vorlieben, ihre Marotten – und ihre bisherigen Darmstadt-Erfahrungen. Das interessiert hoffentlich nicht nur eingefleischte „Lilien“-Fans. 17 spontane Antworten auf 17 ungewöhnliche Fragen. Anpfiff … „Babbeln unter Pappeln“ beginnt!

Babbeln-Sailer
Foto: Jan Ehlers

 

1. Mit welchem Tier würdest Du Dich auf dem Spielfeld vergleichen? Mit dem Wolf. Ein Rudeltier, ein Kämpfer, der sich aufopfert.

2. Welche Frage stellen Dir fremde Menschen am häufigsten? Es ist oft so, dass die Leute es nicht glauben können und fragen: „Bist Du der Marco Sailer oder der Toni Sailer von Darmstadt 98?“ Meistens bin ich ehrlich, aber manchmal mache ich mir einen Spaß daraus die Leute ein wenig zu veräppeln. Im Fitnessstudio oder so sage ich, dass das mein Bruder ist oder: „Du musst mich verwechseln“. [grinst]

3. Was hast Du Schönes in Darmstadt gefunden? Da ich den SV 98 nur durch meine Ex-Vereine kannte, habe ich viele schöne Flecken erst später gefunden. Ich mag unglaublich gerne die Mathildenhöhe, den Woog, den Herrngarten, da bin ich im Sommer oft unterwegs. Das Großstadtfeeling im engen Kreis, das beeindruckt mich. Man kann vieles per Fuß erreichen, ohne großen Aufwand, das mag ich einfach.

4. Was fehlt Dir in Darmstadt? [antwortet nach einer sehr langen Bedenkzeit] Ich bin Hobbyangler, deswegen vielleicht ein Fluss. Dabei bin ich schon geduldig, aber mag es mehr, wenn ich nicht nur abwarten muss. Als Aktivangler bewege ich Plastikköder mit der Rute, um die Fische zu provozieren, damit sie anbeißen.

5. Wo in Darmstadt schlemmst Du am liebsten und welches Gericht ist Dein Favorit? Ich mag die Abwechslung. Vor Kurzem hab ich im „Baobab“ afrikanisch probiert und war total überzeugt. Dann gehe ich gerne ins „Mosch Mosch“, allgemein mag ich asiatisches Essen gerne. Italienisch natürlich auch, dafür gehe ich ins „Ristorante Vivarium“.

6. Wo gehst Du am liebsten in Darmstadt tanzen? Wenn ich in Darmstadt weggehe, dann ins An Sibin Irish Pub, weil ich Karaoke mag. Zum Tanzen fällt mir spontan die Centralstation ein. Allerdings bin ich da nicht so häufig. Ich tanze eher gerne privat oder in der Kabine. Das gefällt meinen Kollegen übrigens auch sehr gut. Ich habe einen Freestyle-Tanz, der kommt gut an.[alle lachen]

7. Welche Musik hörst Du Zuhause gerne? Und: Sammelst Du Platten oder CDs? Ich habe früher CDs gesammelt, habe aber damit aufgehört, als ich gemerkt habe, wie viel Speichermedien es gibt, auf die man zugreifen kann, ohne Platz zu verschwenden. Musikrichtungen höre ich eigentlich alles – außer vielleicht Schlager. Am liebsten mag ich so Elektromusik, aber nicht nur diesen Hardcore, sondern auch Deep House zum Entspannen.

8. Zurück zum Thema Fußball: Was ist das Besondere an den Lilienfans? Ich finde die Nähe hier besonders. Die Fans stehen immer hinter uns, da gibt es niemals Stress. Man kann sich mit jedem problemlos unterhalten. Wenn man auf der Straße Leute trifft, sind sie einfach unglaublich freundlich zu dir. Man hat das Gefühl, Teil der Stadt, Teil des Vereins zu sein.

9. Gibt es einen speziellen Fan-Gesang, der Dich am meisten pusht? Klar! „Sailer, Toni Sailer“ ist immer etwas Besonderes für mich. Aber auch das Lilienlied [„Tor ! Lilien vor!“] von Alberto Coluccis, wenn wir einlaufen. Da habe ich schon ein Lächeln im Gesicht.

10. Was machst Du, wenn Du morgen ein Angebot eines Erstligisten im In- oder Ausland bekommen solltest? Ich bin Realist, das war ich schon immer im Leben. Ich gehe davon aus, dass ich es nicht mehr in die Bundesliga schaffe. Aber freuen würde es mich natürlich trotzdem und der Traum ist immer da. Und das Ausland war für mich ebenfalls immer eine reizvolle Aufgabe. Wenn vielleicht irgendwann mal, dann tendiere ich zum asiatischen Bereich. Dabei kann ich Fußball mit der Kultur vereinen, die mich interessiert.

11. Wenn Du irgendwann Deine Fußballschuhe an den Nagel hängst, welche Schuhe ziehst Du dann an? Ich möchte nicht in meinen erlernten Beruf als Bankkaufmann zurück und lieber Turnschuhe anziehen. Ich würde gerne im Sportbereich bleiben. Trainer schwebt mir dabei nicht wirklich vor, eher für eine unterklassige Mannschaft. Ich sehe mich mehr im Sportmarketing oder als Sportartikelhersteller.

12. Gibt es etwas, das Dir genauso wichtig ist wie der Fußball? Eigentlich hat der Fußball schon Priorität. Auf gleicher Höhe sind natürlich meine Familie und Freunde. Aber Du musst schon viel für den Fußball opfern. Durch die vielen Wechsel bist Du nirgendwo richtig zuhause. Für einen gewissen Zeitabschnitt natürlich schon, aber der ist eben begrenzt.

13. Welchen Gegenstand hast Du immer bei Dir, was darf nie fehlen? Ich bin kein Schmuckträger. Aber seit wir aufgestiegen sind, trage ich dieses Armband [mit der Aufschrift: „Du musst kämpfen – es ist noch nichts verloren!“ Der krebskranke Darmstädter Jonathan Heimes gab es jedem „Lilien“-Spieler vor dem Relegationsrückspiel in Bielefeld.] Und da schaue ich auch mehrmals am Tag darauf. Ich habe es seitdem auch niemals abgelegt.

14. Wenn ich Dir jetzt zwei Euro geben würde, was würdest Du damit machen? Ich würde sie einem bedürftigen Menschen auf der Straße geben.

15. Hast Du ein Lebensmotto? Alles aus mir rausholen, was ich habe. Dann kann ich mir nichts vorwerfen.

16. Wenn Du Journalist wärst, wen würdest Du am liebsten interviewen? David Beckham. Ich war von klein auf sein Fan und bin immer mit seinem Trikot herumgerannt. Ich hatte sogar kurze Zeit den Spitznamen „Becks“. [grinst]

17. Letzte Frage: Wie möchtest Du Dich von den P-Lesern verabschieden? Als Schwabe natürlich: „Schaffe, schaffe, Häusle baue.“