Tagsüber Forscher im Bereich der Mensch-Technik-Interaktion, abends DJ, der am liebsten „Kracher“ aus den Achtzigern auflegt. Marc Hassenzahl ist Professor, Musikliebhaber, Vater, Ehemann und Wahl-Martinsviertler. Mit 53 Jahren steht er mitten im Leben, lebt Nachhaltigkeit, entspannt aber auch gerne mit Bier im familieneigenen Schrebergarten. „Für den Garten ist meine Frau Annette zuständig – ich mache nur das Grobe: Rasen mähen, Unkraut entfernen und eben Bier trinken.“

Die Erträge im Schrebergarten reichen nicht aus, um sich selbst zu versorgen, „ich weiß aber, wie eine richtige Tomate schmeckt“, sagt Marc. Umwelt, Natur und ein ressourcenschonendes Leben sind ihm und seiner Familie wichtig. „Wir versuchen konsumbewusst zu leben, haben seit einiger Zeit unser Auto abgegeben, schränken Flugreisen ein und probieren dafür andere Formen von Urlaub aus – zum Beispiel mit dem Fahrrad nach München fahren.“ Fahrradfahren sei sowieso sein Hobby, genauso wie die Musik. Denkt Marc zurück, muss er gestehen: „Ich habe mich eigentlich schon immer viel und sehr unerfolgreich mit elektronischer Musik beschäftigt.“ Unter anderem sei er Mitorganisator elektronischer Nächte in der Krone und der Knabenschule gewesen, habe mit anderen Darmstädter Musiker:innen Kassetten bespielt und diese in Hunderter-Auflagen veröffentlicht. „Seit 2016 spiele ich mit meiner Frau in der Band Unicorn Crew.“

Die Leidenschaft für Musik hat laut Marc „irgendwann in den Achtzigern“ begonnen. „Damals gab es das Hippo unter dem Friedensplatz, in dem wir als Jugendliche mit Cola, DJs und Tanzen sonntagsnachmittags Disco spielen konnten.“ Sein Geschmack habe sich seit dieser Zeit ausgebildet und so versucht er bis heute beim Auflegen, das er mal mehr und mal weniger aktiv betreibt, die Nostalgie von früher zu transportieren. Marcs andere Seite ist wissenschaftlicher und wird hauptsächlich an der Uni ausgelebt: „Mensch-Technik-Interaktion geht darum, wie Menschen gut mit Technik umgehen können“, erklärt er. Sein Beruf habe viel mit Design zu tun und sei etwas, das ihn begeistert. Deshalb arbeite er auch noch immer in dieser Sparte – allerdings nicht in der Heinerstadt, sondern in Siegen. „Leben tu‘ ich aber im Martinsviertel, denn außer ein paar kurzen Zwischenstationen bin ich Darmstadt immer treu geblieben.“ Für Marc ist der richtige Ort zum Wohnen nicht nur ein Platz, an dem er ein paar Freunde hat, sondern an dem er die Gegend und die Leute kennt, wie er sagt. „Manche gehen nach dem Studium weg und leben woanders … und manche bleiben hängen und lieben das dann auch – so wie ich.“