Foto: Jan Ehlers

Agora – Das Lokal am Ostbahnhof

„Agora“ ist viel mehr als nur ein Wohnprojekt: „Raum für Kultur. Gaumenschmaus. Treffpunkt für Menschen aus Darmstadt – und vielleicht der Welt.“ So wünschen sich es die engagierten wie kreativen Agoris und arbeiten fleißig daran. Im Prinzip seit zwölf Jahren. Damals begannen die Planungen für das alternative Bauprojekt, bei dem viel geteilt wird – von der Bohrmaschine über das Auto bis zum Badewannenzimmer (in den Bädern der Wohnungen gibt es ausschließlich Duschen). Die Hälfte der Bewohner ist mittlerweile eingezogen, bis Ende des Jahres werden 70 Erwachsene und 17 Kinder am Fuße der Rosenhöhe in vier neu erbauten Häusern leben. „Agora bedeutet eine Vielfalt an Altersgruppen, Lebensstilen und Herkünften“, erklärt Agora-Sprecherin Jana König. Das gilt auch für das barrierefreie Agora-Lokal mit 60 Sitzplätzen, das am 08.12. – „mit etwas Baustellenflair“ – eröffnet wird. Ein Koch aus Syrien und eine Darmstädter Köchin mit eher vegetarischer Ausrichtung kochen sich im Eröffnungsmonat Dezember täglich wechselnd rund um den Globus – von Falafel bis Handkäs. Das Konzept: frische, saisonale Küche mit regionalen Zutaten, vieles bio, aber ohne Öko-Diktat. Ab Januar erwartet die Besucher dann Frühstück (auch für kleines Geld), Mittagstisch, Kaffee, Abendkarte und Kneipe. Offen sind die Agoris für Externe, die ihre Seminarräume – 100 qm und 45 qm groß – kulturell bespielen möchten. Einige Konzerte sind in Planung, Yoga, Tai-Chi und mehr bereits im Angebot. (ct)

Erbacher Straße 89, zwischen Ostbahnhof und Park Rosenhöhe | www.facebook.com/Agoradaslokal und agora-eg.de

 

Foto: Jan Ehlers

Café Lumu

Dafür, dass das Quartier zwischen Herrngarten und Kasinostraße zu den beliebtesten der Stadt gehört, ist die Café-Dichte im Johannesviertel erstaunlich gering. Neu eröffnet hat dort kürzlich das Café Lumu. Direkt am schönen Platz vor der Johanneskirche, im Herzen des Viertels, begrüßt Neu-Gastronom Dieter Sickfeld Gäste in von warmem Holz geprägter Einrichtung. Gemütlich ist’s im Lumu! Und herzlich! Für die Zubereitung der Speisen marschiert Sickfeld stets persönlich in die Küche, um Frühstück, kleine Salate, Snacks und selbstgemachte Kuchen zu servieren. Zusätzlich gibt’s Mittagsangebote wie kleine hausgemachte Pizza, Suppen oder Kürbis-Bratwurst. Die Karte deckt quasi eine Rundumversorgung von 8 bis 18 Uhr ab – und es gibt alles zu jeder Zeit. Beim Einkauf wird großer Wert auf Qualität aus der Region gelegt. Die Brötchen liefert die Bäckerei Breithaupt, die Bio-Würste eine Bergsträßer. Ein erstes Konzertchen im November hat beim Besitzer zudem die Idee geweckt, hin und wieder sein Café am Abend auch für Kleinkultur zu öffnen. Fein! (mn)

Wilhelm-Leuschner-Straße 22, Johannesviertel | www.cafe-lumu.de

 

Foto: Jan Ehlers

Dahome

Mitten im eher tristen Industrie- und Einkaufsgebiet der langgezogenen Gräfenhäuser Straße gibt es seit Oktober eine kleine kulinarische Oase: das Dahome. Timo Schachtschneider, zuletzt tätig als prämierter Küchenchef im Glasschrank, hat sich damit den Traum eines eigenen Gourmet-Restaurants erfüllt. Auf 70 qm mit 50 Sitzplätzen und einsehbarer hochmoderner Küche bietet er ab 19 Uhr (außer sonntags) kulinarische Highlights wie Orangen-Ingwer-Cappuccino an Jakobsmuschel-Wantan mit kreolischem Gemüse-Tatar, Branzino-Filet auf Perlgraupen-Risotto und anatolischen Aprikosen oder Dry-Age-Striploin-Steak auf Apfelbohnen und Semmelstoppel-Pilzen (und derzeit speziell: Gänsebraten). Dazu werden erlesene Weine und andere Spirituosen serviert – sowie Kaffee von einer hauseigenen Plantage in Chile. Tagsüber von 8 bis 18.30 Uhr gibt’s auch Frühstück, günstigere Mittags-Menüs und kleinere Mittagsgerichte wie Currywurst, Pastrami-Sandwiches, Burger, Pizza und vegane Speisen. Das Angebot reicht also von schneller Mittagspause bis zu „Fine Dining“ in den Abendstunden. Ein äußerst angenehmer Kontrast zu Kentucky Fried Chicken und McDonald’s in der Nähe. (obi)

Gräfenhäuser Straße 75, Weststadt | www.facebook.com/daHomeDarmstadt

 

Foto: Jan Ehlers

Mute (neue LT10 Kantine)

Im LT10 tut sich was. Den Mittagstisch, den Shawn und Biggi die vergangenen mehr als vier Jahre sehr liebevoll veranstaltet und bekocht haben, gibt es in seiner alten Form nicht mehr. „Die erforderliche Anmeldung war eine Hürde für viele Gäste“, erklärt Arne Steffen von LT10-Betreiber Werk.um Architekten, die direkt nebenan sitzen. Wer in dem minimalistisch und dennoch behaglich eingerichteten Raum mittags speisen wollte, musste sich bis spätestens 9 Uhr am Morgen online anmelden. Das war einigen anscheinend zu wenig spontan. Ab 04.12. geht es auch ohne Anmeldung. Beim neuen Mittagstisch namens „Mute“, den Werk.um gemeinsam mit Nachbar Profilwerkstatt organisiert, kocht eine neue Köchin täglich variierend zwei Suppen und belegte Sandwiches: Helmute Kompenhans, die Mama von Anne Kompenhans, die das „Youga“-Studio nebenan betreibt. Der Mute-Menüplan steht online unter www.lt10.de. Dort muss man sich einmalig einloggen, kann dann immer sehen, was angeboten wird und dann auch spontan – zwischen 12 bis 14.30 Uhr – im LT10 zum Mittagsschmaus vorbeischauen (im Dezember nur Mo, Di, Mi, ab Januar dann von Mo bis Fr). Nach 15 Uhr ist das LT10 weiterhin für private Feiern anzumieten – nach einigen Vandalismus-Vorfällen allerdings zu einer leicht erhöhten Miete und Kaution. (ct)

Rheinstraße 99.4, am Hauptbahnhof | www.lt10.de und www.facebook.com/LT10x

 

Foto: Jan Ehlers

Mr. Pepper’s (by Whiskykoch)

Nach mehrwöchigem Umbau eröffnet Chris Pepper – seit zehn Jahren besser bekannt als „der Whiskykoch“ – pünktlich zu Nikolaus und dem Weihnachtsgeschäft seinen runderneuerten Laden. Dort gibt es neben Fachbüchern, Kunst und Schmuck vor allem eine Riesenauswahl an Whisky, der in der Mehrzahl von kleinen unabhängigen Destillerien stammt. Die eigentliche Neuigkeit aber: Ab Mitte Januar wird es neben dem Shop auch ein kleines dauerhaftes Restaurant namens „Mr. Pepper’s“ geben, in dem der Namensgeber seiner zweiten Leidenschaft frönen kann: dem Kochen. Geöffnet hat es von Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr. Vor der Eröffnung seines Ladens arbeitete der gebürtige Engländer (seit 1988 in Deutschland) jahrzehntelang als Koch und Chefkoch. Daher gibt es in seinem Whisky-Fachgeschäft bei regelmäßigen„Tastings“ immer auch Leckereien oder spezielle „Whisky-Dinner“ (nächste Termine: 09.12. und 21.12.). „Ich koche genau das, was mir die Aromen der Whiskies zuflüstern. Ich übersetze deren Aromen auf den Teller“, sagt Pepper zu seinem Koch-Credo – und betont: „Ich koche nicht mit Whisky, sondern ZUM Whisky“. (obi)

Weinbergstraße 2, Bessungen | www.whiskykoch.de

 

Foto: Jan Ehlers

Onassis – Restaurant Café Bar

Die ehemalige „Alte Kanzlei“ (danach: unzählige Ristorantes) ist kaum wiederzuerkennen. Neun Monate hat der Komplett-Umbau gebraucht, nun erstrahlt „Onassis – Restaurant Café Bar“ mit Marmor am Boden, hellen Wänden und edlem Mobiliar in trendigem Wenge. Der Hauptraum des griechischen Restaurants wirkt viel heller und weitläufiger als früher. Geblieben ist der angedockte Raucherraum, der nun als Café genutzt wird. Geöffnet hat das Onassis 23 Stunden, die Küche ist auch nachts in Betrieb, es gibt keinen Ruhetag. Die Betreiber Apostolos und Evi Klisiaris haben also einiges vor. Darauf deutet auch die imposante Speisekarte hin: Sie reicht von Lachanodolmades (mit Hackfleisch gefüllte Weißkrautwickel), Kokkinisto (Lammhaxe mit grünen Bohnen) und dem griechischen Auberginenauflauf Moussakka über gegrillten Oktopus, Tintenfischringe und Seezunge bis Gyrosteller, Kalbskotelett (aus dem Ofen) und Wiener Schnitzel mit Pommes. Dazu gibt es griechische und deutsche Qualitätsweine. Die Vorfreude auf die offizielle Eröffnung am 10.12. ist den freundlichen Gastgebern anzumerken. Vielleicht können die Klisiaris dann auch schon den beheizten Wintergarten im Hof einweihen. (ct)

Mathildenplatz 2, Innenstadt

 

Foto: Jan Ehlers

Wilhelmine Delikatessen (goes Seeheim)

Es ist jammerschade, aber scheinbar ist den Darmstädtern die – vornehmlich süße – Feinkost nicht wichtig genug. Oder liegt es an der etwas versteckten Lage, dass Wilhelmine Delikatessen Darmstadt nach Weihnachten verlässt? Betreiberin Christine Wilhelmi wurde in ihrem Wohnort Seeheim an der Bergstraße ein passender Laden in zentraler Lage angeboten, in dem sie „Wilhelmine“ voraussichtlich ab Februar 2018 wiedereröffnen wird. „Der Standort in Darmstadt hat sich in den 2,5 Jahren leider nicht so entwickelt wie geplant. Unter anderem deshalb ist diese Entscheidung getroffen worden“, erklärt Wilhelmi. Der neue Laden passe perfekt zu dem kompakteren Konzept mit mehr Konzentration auf regionale Präsente und eigene kulinarische Produktideen. Das Sortiment ergänzen sollen in Zukunft Weine und Spirituosen von regionalen Winzern und Brennern. Da in Seeheim nicht alle Einrichtungs-Gegenstände gebraucht werden, verkauft die gebürtige Darmstädterin und gelernte Grafikdesignerin ab Ende November einige ihrer hochwertigen Regale, Kontorschränke, Tische und Accessoires. Auch deshalb lohnt es sich, noch einmal in der Schleiermacherstraße 12 vorbeizuschauen. (ct)

Schleiermacherstraße 12, Innenstadt (ab Februar 2018: Schulstraße 3, Seeheim) | www.wilhelmine-delikatessen.de

 

Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Gastronomie und Einzelhandel:

+++ Die Eröffnung des 806qm lässt noch auf sich warten, dafür gibt es seit Mitte November freitagabends von 18 bis 01 Uhr 221qm Bar: „Pils petzen, Drinks schlürfen, treffen, abhängen, ins Wochenende starten.“

+++ Das Café Luis ist einmal schräg über die Rheinstraße gezogen und seit Anfang November Teil des „Offenen Hauses“ (Hausnummer 31).

+++ Der Darmstädter Weihnachtsmarkt fängt den Wurm und schenkt bereits seit 20.11. Glühwein und Konsorten aus. Jeden Sonntag um 16 Uhr wird der Darmstädter Sänger Tobi Vorwerk mit allen, die das mögen, auf dem Marktplatz internationale Weihnachtslieder singen. Das volle Programm unter www.weihnachten-in-darmstadt.de

+++ Christina Harres und Eva Sarnowski sind – unter dem Namen „Pani Ewa ℅ Aufschnitt“ – die neuen Organisatorinnen des Eintagsladens in der Centralstation. Zur 13. Ausgabe am Sonntag, 03.12., von 13 bis 18 Uhr präsentieren rund 50 Aussteller individuelle wie frische Design-Ideen: von Kunst, Schmuck, Fotografie und Mode bis Keramik, Papeterie, Accessoires und Feinkost – immer handgemachte Einzelstücke. Der Eintritt ist frei.

+++ Im Fuchs & Hase gibt es bald was Neues – auf jeden Fall stehen vielversprechende Verhandlungen kurz vorm Abschluss. Eigentlich wissen wir schon mehr, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude, gell?! Also freut Euch aufs Februar-P 2018!

+++ Beim Late-Night-Shopping „Feuer & Eis“ am Freitag, 01.12., bis 22 Uhr wird wieder ein vielfältiges Programm mit Feuershows, Walkacts und Eisbildhauern an verschiedenen Plätzen der Darmstädter Innenstadt geboten.

+++ Die Restaurant-Bar Luise veranstaltet am Samstag, 09.12., ab 15 Uhr einen kleinen Weihnachtsumtrunk auf dem Taunusplatz, der „an eine Art Weihnachtsmarkt angelehnt“ ist.

+++ Ein ganz und gar nicht biederes Gutscheinbuch gibt’s auch fürs nahende Jahr 2018 von Luups. Im Heft findet Ihr Gutscheine, Vergünstigungen und (Geheim-) Tipps für außergewöhnliche Falafelbuden und Feinkostläden, kleine Szeneklubs und Hinterhof-Galerien abseits des Mainstream. Charmant: Zwischen den Seiten des kompakten Gastro- und Szene-Guides gibt es kleine, heraustrennbare Kunstwerke lokaler Gestalter. Erhältlich via: www.luups.net

+++ Die Motorenfabrik, eine 600 qm große, ehemalige Industriehalle im neuen Kreativquartier Pallaswiesenviertel, soll nun endlich im Frühjahr 2018 als Eventlocation für bis zu 400 Personen eröffnen. Behoben werden sollen bis dahin die Genehmigungs-Probleme aufgrund der europäischen Seveso-Richtlinie (Nähe zu zum Evonik-Firmengelände). (ct)