Welche neuen Läden buhlen in Darmstadt um Kunden? Welche neuen Restaurants und gastronomischen Konzepte bereichern die Stadt? Welche Veranstaltungen rund ums Einkaufen gibt es diesen Monat? Und wer musste schließen? Das erfahrt Ihr in der P-Rubrik „Kommen und Gehen“ – im schnittigen Steckbrief-Stil.

 

Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Café Hess

Neuigkeit: Anfang Januar eröffnet. Mischung aus Café, Bar und Bistro. Zudem Veranstaltungsort für Musiker und Künstler – sowie gerne auch Treffpunkt für Mütter und Väter mit Kind. Urban eingerichtet: Industriedesign trifft auf helle Odenwälder Eiche sowie Tische und Stühle im Retro-Look. Ein Hochsitz im Durchgang zum 12 qm großen Raucherraum lädt zum Schmökern ein. Betreiber Ben Gustke ist ein kunstaffiner Historiker, Literaturwissenschaftler und Hotelfachmann. Gastronomie-Erfahrung sammelte er von Berlin über Südafrika, Mexiko bis Neuseeland – und Darmstadt (ganz früher: Schlosskeller, bis vor Kurzem: Service-Leiter im Biergarten an der Dieburger Straße). Neben Kaffee und selbstgebackenen Kuchen (sonntags auch Frühstück) gibt es im „Café Hess“ einen Mittagstisch mit täglich wechselnden, einfachen Speisen. Abends liegt der Schwerpunkt auf erlesenen Weinen und Bieren, unter anderem das trendige und doch ursprüngliche „Weschnitztaler“ aus Rimbach i. O., dazu Whiskey, Gin, Longdrinks und Odenwälder Schnäpse. Außerdem gibt es eine täglich wechselnde, kleine Abend-Speisekarte (typisch: ein einfaches Rindersteak mit Gemüse und selbstgemachten Dips, Mürbeteig-Tartes). Die Zutaten fürs Essen – und die Getränke – liefern individuelle, regionale Anbieter. Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 1 Uhr, sonntags von 09.30 bis 23 Uhr.

Ort: Nieder-Ramstädter-Straße 13, am Rand der Innenstadt

www.facebook.com/cafehess

 

Foto: Café Rodenstein
Foto: Thomas Manok/Darmstadtium

Darmstadtium (Saal „Ferrum“)

Neuigkeit: Mit einer Größe von 650 qm steht der 26. Raum des Darmstadtiums Pate für das gleichnamige 26. Element im Periodensystem: Ferrum, Eisen. Ursprünglich als „Cybernarium“ geplant, stand der 6,10 Meter hohe Raum jahrelang leer. Umgebaut wurde er für die Georg-Büchner-Ausstellung Ende 2013, schon damals mit dem Plan, ihn danach in einen Kongresssaal mit moderner Technik zu verwandeln. Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf stolze 3,7 Millionen Euro (Baukosten Darmstadtium insgesamt damit: 93,5 Millionen Euro). Seit Anfang Dezember 2014 wird der bizarr verwinkelte neue Saal, der wie ein Keil Richtung Alexanderstraße ragt, als Tagungsraum, für Kongresse oder auch städtische Veranstaltungen (zum Beispiel Stadtverordnetenversammlung) genutzt. 284 Kinosessel-artige Sitzplätze hat „Ferrum“, ihre Anordnung vermittelt einen Hörsaalcharakter. Die maximale Sitzanzahl von 400 Plätzen soll eine Lücke im Raumangebot des Darmstadtiums schließen.

Ort: Schlossgraben 1, Innenstadt

www.darmstadtium.de und www.ferrum2014.de

 

Fotos: Jan Ehlers
Fotos: Tarik Calgici

La Lucha

Neuigkeit: Schon mal ein peruanisches Steaksandwich probiert? Mit Beef, Gemüse und (Avocado-) Soße! „Rind oder Geflügel … in Oliven-, Gemüse- oder Vollkornbrot?“, wird ab Anfang Februar im „La Lucha“ eine oft gestellte Frage sein. Das Café-Bistro im Erdgeschoss des „Hotel Weinmichel“-Neubaus bietet außerdem Frühstück („alles bio“), einen täglich wechselnden Mittagstisch („warm, kalt, Salat“), hausgemachte Kuchen, Paninis, Sandwiches und Kleingebäck an. Dazu gibt es Tee- und Kaffee-Spezialitäten sowie Bio-Limo und -Eistees. Die Betreiber Hakki Agca und Aycan Topal legen Wert auf „alternativ-fair-trade, auch veggy und vegan“. Und: „alles selfservice“. Eingerichtet ist das „La Lucha“ im Upcycling-/Recycling-Stil: verbaut wurden alte Hörsaal-Stuhlreihen, Tische aus Paletten, die Theke aus ehemaliger Schiffcontainer-Außenhaut. Abends gibt es Bier, Weine von der Bergstraße und Longdrinks. Am Wochenende legen in dem 150 qm großen Nichtraucherlokal ab und zu DJs auf, Zielpublikum: „eher Ü 30“. Öffnungszeiten: (erstmal) So bis Do von 9 bis 22 Uhr, Fr + Sa bis 1 Uhr.

Ort: Schleiermacherstraße 10-12, Innenstadt

www.lalucha.de

 

Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Lindemann

Neuigkeit: Ulricke („Ulli“) Lindemann ist eine Darmstädter Einzelhandels-Ikone. 1977 eröffnete sie in Bessungen ihren ersten Laden, über das Martinsviertel und einen der beliebten „Glaskästen“ am Luisenplatz ging es in die „Helia“-Passage. Seit zwölf Jahren residiert sie in der Luisenstraße. Ihr Lädchen ist eine kleine Mode-Schatztruhe mit Pariser Flair: Hier gibt es verspielte Mode und romantische Schmuckstücke in überbordender Vielfalt, in der man sich verlieren kann, aber immer wieder etwas Neues entdeckt. Aktueller Anlass für einen Besuch könnte „Ullis“ Lagerverkauf (vom 02. bis 14.02.) sein – oder ihre jährliche Modenschau (am Samstag, dem 09.05., um 15.30 Uhr).

Ort: Luisenstraße 24, Innenstadt

 

Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

MALTbar

Neuigkeit: Stilvolle, dennoch legere Bar für Whisk(e)y und Craft Beer, die im Dezember 2014 eröffnet hat. Betreiber, Whisky Ambassador & Consultant – also zertifizierter Repräsentant – ist Dirk James Römer. Der 46 Jahre alte Deutsch-Schotte ist in Aberdeen aufgewachsen und lebt seit 2006 in Darmstadt. Aktuell rund 200 Whisk(e)y-Sorten – von ganz mild bis rauchig-torfig – aus Schottland, Irland, der Schweiz, Japan und Amerika können in schwarzen Leder-Loungechairs chillend im „Maltroom“ oder auf roten Barhockern thronend an der Bar genossen werden. Das gilt auch für die 60 deutschen, schottischen, englischen, belgischen und amerikanischen Craft Beers – alle handwerklich in kleinen, inhabergeführten Brauereien hergestellt. Sie sind oft (aber nicht immer) stark gehopft und haben eine (zitrus-) fruchtige Note. Zum Knabbern gibt es schottische Chips oder edle Schokolade, die auch manch ausgeschenkten Wein, Rum, Gin, Cognac, Vodka, Brandy oder Cocktail (Spezialität: Cai-Beer-inha, kein Witz!) abrundet. Im Souterrain der „MALTbar“ befindet sich ein „Smoking Room“ samt Humidor für Zigarren. „Den Horizont in Sachen Spirituosen erweitern“, dazu möchte Dirk James Römer anregen. Diese Prämisse gilt natürlich auch bei seinen Whisky Tastings. Öffnungszeiten der „MALTbar“: Di bis Do von 18 bis 1 Uhr, Fr bis So von 18 bis 3 Uhr (Mo zu).

Ort: Rheinstraße 41 (unweit des Kennedyplatzes), Innenstadt

www.maltbar.de

 

Grafik: Jan Ehlers
Grafik: Jan Ehlers

Markthalle im City Carree: Mango und Vapiano werden’s

Neuigkeit: Die Verträge sind unterschrieben, damit ist es amtlich: Die spanische Modekette „Mango“ und die italienische Systemgastronomie „Vapiano“ (mit Sitz in Bonn) werden in die seit Monaten leerstehende Markthalle im City Carree einziehen. Investor und Vermarkter Fortress hatte bereits im September 2014 verkündet: Mango habe einen Zehnjahresvertrag unterschrieben und werde auf 60 Prozent der Markthallen-Fläche in Richtung Schuchardstraße eine Filiale einrichten. Nun ist auch klar, dass Vapiano die restliche, dem Carree-Innenhof zugewandte Fläche mieten wird. Aktuell wird das Gebäudeinnere für die Übergabe an die Mieter vorbereitet. Im Mai dieses Jahres hofft man, damit fertig zu sein. Dann noch (mindestens) zwei Monate für den Umbau … Wenn’s gut läuft, sitzen wir diesen Sommer noch im Carree und essen unter freiem Himmel Pizza und Nudeln. Denn die gesamte Terrassenfläche vor der Markthalle hat „Vapiano“ mit angemietet.

Ort: Im Carree, Innenstadt

www.city-carree.com

 

Foto: Steinbruch Theater
Foto: Steinbruch Theater

Steinbruch-Theater

Neuigkeit: Neuanfang mit neuem Besitzer! Nachdem der „Steinbruch“ im vergangenen Oktober aufgrund finanzieller Probleme seine Türen schloss, fiel für viele Gäste so etwas wie die zweite Heimat weg. David Thomas Heuser und Alexander Stüllein, die neuen Geschäftsführer, eröffnen „den Bruch“ am 31.01. wieder – überraschend schnell! Das Innenleben wurde komplett aufgefrischt, von Sitzgelegenheiten über die Technik bis zu den Sanitäranlagen wurde vieles erneuert und modernisiert. Der „neue Steinbruch“ wird vorerst nur an drei Tagen geöffnet sein: montags von 21 bis 4 Uhr (Oldies und Rockklassiker), freitags von 21 bis 5 Uhr (bunter Rock-Mix mit wechselnden DJs) und samstags ab 21 Uhr (Metal, Gothik und Industrial). Mittelfristig soll auch wieder Livemusik geboten werden, anfangs erstmal mit lokalen Bands, später eventuell wieder mit größeren Liveacts. Das Getränke- und Speiseangebot ist bodenständig und einfach gehalten. Es gibt eine Cocktail-Bar, Bier und eine Auswahl an Schnäpsen. Die ehemaligen Betreiber des Steinbruch-Theaters, Julian Duchow und seine Freundin Svenja Stauder, wünschen ihren Nachfolgern via Facebook-Seite „alles Glück“ (mehr zu den Plänen des alten „Steinbruch“-Teams in unserer Rubrik „Aufgeschnappt“ auf Seite 30).

Ort: Odenwaldstraße 26, Mühltal (bei Darmstadt)

www.facebook.com/Odenwaldstrasse26

 

Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Woodberg

Neuigkeit: Machen wir da jetzt womöglich ein (virtuelles) Fass auf? Oder sind wir einfach nur zukunftsweisend? „Woodberg“ ist nämlich kein klassisches Ladengeschäft in der Darmstädter Innenstadt, im Martinsviertel oder in Bessungen. Sondern ein Online-Shop für natürliche Männerkosmetik und Pflegeprodukte. Betrieben wird er von den beiden Darmstädtern Christian Jüttner und Armin Pourhosseini, Firmensitz: Liebfrauenstraße, 64289 Darmstadt. Zudem sind Kollaborationen mit ortsansääsigen Läden wie Goldmarmor und Volls in Planung/im Gange. Uff, Glück gehabt. Das „Woodberg“-Konzept: „natürliche, minimale aber effektive Produkte, die man nicht an jeder Ecke finden kann.“ Kosmetika, die aggressive und ungesunde Chemie wie Parabene oder Silikone enthalten, werden nicht verkauft. Die hohe Qualität der Ware hat allerdings auch ihren Preis.

Ort: Worldwideweb

www.woodberg.de