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Foto: Brian Gratwicke (via Wikipedia.org, CC BY 2.0-license)

Knut und JJ1 aka Bruno kennen wir alle – und alle hatten sie lieb. Na ja, den einen nicht alle, umherstreifende Jägersmänner mit dem Kolben im Anschlag eher nicht. Aber die große Mehrheit war begeistert von diesen Tieren, die wir nicht an unserem Fußende schlafen lassen können, sollen und dürfen.

Das Ableben dieser durchaus seltenen Tiere wurde zurecht großflächig betrauert, aber über den Tod von Toughie vergießt kaum einer eine Träne. Denn Frösche haben nicht die gleiche Lobby. Außer vielleicht in Frankreich, jedoch dort, wie die Stopfgans, eher aus lukullischen Gründen.

Toughie ist tot, er verstarb am 26. September 2016 und das ist schlimm, denn er war der Letzte seiner Art! Damit ist die Spezies Rabbs Fransenzehen-Laubfrosch ausgestorben! 2005 fand man Toughie im Bergnebelwald Zentral-Panamas, als man dort diese Gattung vor einer grassierenden, für die Frösche tödlich verlaufenden Pilzinfektion retten ging. Man fand lediglich noch ein paar Dutzend lebende Tiere, die man in die USA in Sicherheit brachte. Toughie hatte zwar mit einer Froschdame Kaulquappen gezeugt, jedoch überlebten diese nicht. 2012 wurde der letzte Kumpel von Toughie todkrank eingeschläfert, die Damenwelt hatte es bis 2009 schon komplett hingerafft. Somit war Toughie der einzige Überlebende dieser Gattung flugfähiger Frösche. Am 15. Dezember 2014 hörte man Toughie letztmalig quaken – es war das erste und einzige Mal seit seiner Überführung in den Botanischen Garten in Atlanta. Was ihn da wohl geritten hatte? Nun wird man dieses Quaken nie mehr hören. Nie mehr. Es sei denn, ein paar von Toughies Kollegen hatten sich seinerzeit gut versteckt, vor den Forschern, und vor allem auch vor den Pilzerregern, und gleiten heute noch von versteckt stehenden Bäumen. Die Hoffnung ist allerdings eher vage, denn dort haben sie fast alles für Luxus-Ferienhäuser abgeholzt. Aber sie stirbt zuletzt – noch nach Toughie, dem sympathischsten Frosch der Welt.