Foto: Jan Ehlers

Früh am Morgen, spät am Abend: Es zirpt, es tiriliert. Brunftschrei der Katzen. Man hört einen Hund anschlagen. Woran? Nur Kühe und Schweine höre ich keine. Und Insekten. Denn die sind ja anscheinend ausgestorben, so sagt man.

Erst waren es die Bienen. Sie würden bald sterben und mit ihnen wir. Gab es da nicht eine solchartige Fabel im Werk von James Thurber? Weiß ich nicht mehr, vielleicht schmeiße ich da gerade mehrere zusammen. Immerhin kommen in dieser keine Hunde vor. Er hatte es ja mit den Hunden. Ich nicht so. Jedenfalls sollten alle Menschen selbst imkern und Leute, die anderen deren Bienenvölker samt Behausung von der Wiese stehlen, sollten den Hintern versohlt bekommen. Anschließend stechen stellvertretend zwei besonders kräftige Bienen dort hinein. Halt, nein! Dann sterben die ja. Das wäre ja noch doofer als Auge um Auge … Obwohl – was wir uns da halten, sind ja keine Wildbienen, drum haben wir auch über unsere domestizierten Exemplare diverse Krankheiten in die Bienenwelt eingeschleppt.

Schmetterlinge gibt es immer weniger, dafür Seidenspackos, Entschuldigung, Spinner. Hirschkäfer und solche Spezialisten habe ich noch nie in der Stadt gesehen, warum auch. Aber andere Käfer, dachte ich, seien zahlreich vertreten. Doch „Pustekuchen“, sagt der Frühstücksfernseher dem Late-Night-Kabarettisten: Außer Maikäfern alle paar Jahre sei Ebbe im Krabbel- und Luftraum. Man könnte das Abnehmen an Biomasse der Insekten auch gut daran erkennen, dass heute viel weniger Insekten an Autofrontscheiben klatschen. Das könnte aber auch an der besseren Aerodynamik der modernen Fahrzeuge liegen. Sagen Wissenschaftler. Oder besser gesagt: einer. Der glaubt, die Tiere würden – je leichter je einfacher – daran vorbei geleitet. Wenn das mal stimmt. Hauptsache, die freundlichen Vögel in meiner Umgebung, und da vor allem der ein 90er-Jahre-Telefonklingeln-imitierende, halten sich von Windschutzscheiben und Turboprop-Maschinen entfernt.