Die vergangenen zwei Jahre waren bretthart für all die tapferen Darmstädter Gastwirt:innen, Bartender, Baristas, Restaurant- und Club-Betreiber:innen. Nahezu alle haben bis heute durchgehalten. Haben ihr Erspartes aufgebraucht, einen Teil der Mitarbeiter:innen verloren – was auch für die Umsätze gilt, die nicht mehr aufgeholt werden können. 2020 und 2021: Bundesweit mehr als minus 30 Prozent im Vergleich zu 2019. Die staatlichen Corona-Soforthilfen waren gut und wichtig. Allerdings oft geringer als die Extra-Honorare für den Steuerberater. On top nun auch noch massiv steigende Kosten für Lebensmittel und Energie plus die anstehende Erhöhung des Mindestlohns (ab Juli). Die Sache ist klar: Das Gastgewerbe/die Abendkultur braucht unseren Support – jetzt! Höchste Zeit, Solidarität zu zeigen – und Umsatz zu bringen. Mach‘ mit beim ersten Darmstädter Streetwalk zu zehn Darmstädter Bars, Kneipen, Restaurants und Kulturlocations! Am Freitag, 13. Mai, von 15 bis 23 Uhr sind wir „uff de Gass“.
„Wir treffen uns um 15 Uhr vor der Centralstation und heben gemeinsam die Gläser. Dann geht’s gut gelaunt mit Support-Weg-Bier und Street-Beatz auf die Tour und wir klappern nach und nach unsere zehn Stationen ab“, erklärt Initiator Elmar Compes (Uppercut Club) die Gemeinschaftsaktion. Eine „Ehrenrunde“ zu exemplarischen Lieblingsläden soll „Uff de Gass“ sein. Ein rund zehn Kilometer langer Weck-Lauf fürs Gaststätten- und Hotelgewerbe, für die Abendkultur in Darmstadt – oder: „ETF: Essen – Trinken – Feiern.“ Weil wir bewahren möchten, was uns lieb und teuer ist. Save what you love!
Wer mitlaufen möchte, muss sich bis 10. Mai bei einer der teilnehmenden zehn Locations anmelden. Jeweils zehn Leute können dabei sein. Schnell sein, lohnt sich also, denn es gilt: „First come, first serve.“ „Macht Euch auf einige nice Überraschungen gefasst. Am Ende landen wir im Weststadtcafé und lassen dort den Abend auf der ,Soulaboration‘ ausklingen. Nice & easy“, lockt Organisator Elmar.
Auch wir sagen: „Seid spendabel und haut‘ ordentlich einen raus auf dieser Ehrenrunde!“ Denn Bars, Kneipen, Restaurants und Clubs sind soziale Orte. Etwas pathetisch ausgedrückt: Sie sind Orte der Seelenreinigung. Hier trifft man sich, isst und trinkt etwas, kommuniziert, lädt den Akku auf, tanzt, knutscht. Bars, Kneipen, Restaurants und Clubs sind systemrelevant, weil sie lebensrelevant sind. Dass sie nicht selbstverständlich für uns da sind und nur weiter existieren, wenn wir sie besuchen, war uns vielleicht gar nicht mehr so bewusst – bis Corona kam. Also: Bobbes hoch, runter von der Coach – und ab nach draußen!
Auch im Sommer 2022: großzügige Außenbereiche
Ein Zeichen der Solidarität kam kürzlich übrigens auch von der Stadt Darmstadt. Sie erhebt auch 2022 keine Sondernutzungsgebühr für den gastronomischen Außenbereich (üblich waren vor Corona: 5 bis 25 Euro je Quadratmeter im Monat). Wobei es explizit heißt: „bis auf Weiteres“. Warum eigentlich nicht: „für immer“? Der Hotel- und Gastronomieverband Dehoga Hessen ist schwer dafür und argumentiert: Das Gastgewerbe profitiere zwar „ohne Zweifel von der Nutzung des öffentlichen Raums“. Gleichzeitig partizipierten die Kommunen aber bereits über Gewerbe- und Einkommenssteuer am wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe. „Gerade in der Sommerzeit prägt das Gastgewerbe das positive Erscheinungsbild der Stadt und leistet einen wesentlichen Beitrag für ein attraktives Angebot und Lebensqualität“, so der Verband. Die Sondernutzungsgebühr sei folglich eine „Doppelbelastung“. Restaurants würde zudem helfen, für Speisen nur den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent aufzurufen.
Stadt hin, Bundespolitik her: Den schnellsten und direktesten Hebel halten wir Konsument:innen in der Hand. Also: Füllen wir die Kassen der Gastronom:innen dieser Stadt wieder! Stocken wir ihre Liquidität auf! Beenden wir ihre Schieflage! Retten wir die Bar- und Kneipen- und Restaurantkultur Darmstadts! Raus aus der Bude, rein in die Gastro! Zurück in die Zukunft – mit wieder möglichst viel Ausgehkultur!
Uff de Gass Streetwalk
Gemeinschaftsaktion für die Darmstädter Gastro-Szene und Abendkultur
Freitag, 13. Mai, 15 bis 23 Uhr
Geh‘ als gutes Beispiel von A nach Bar – und supporte Deine Lieblingsläden!
Die Stationen (Zeitangaben sind Richtwerte):
15.00 Uhr: Centralstation, im Carree
15.40 Uhr: Woodrich, Elisabethenstraße 17
16.20 Uhr: La Lucha, Schleiermacherstraße 10-12
17.00 Uhr: 806qm, Alexanderstraße 2
17.40 Uhr: Chez, Kirchstraße 8
18.20 Uhr: apéro, Schulstraße 6
19.30 Uhr: Biergarten, Dieburger Straße 97
20.30 Uhr: Los Santos, Fuhrmannstraße 2
21.30 Uhr: Uppercut Club, Wilhelm-Leuschner-Straße 48
22.30 Uhr: Weststadtcafé, Mainzer Straße 106
23.00 Uhr: Ende der Veranstaltung (im Weststadtcafé läuft: „Soulaboration“)
Das Facebook-Event zum Streetwalk: www.facebook.com/events/471148468033260
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