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Foto: Uli Gasper

Ort: Eisenbahnmuseum Kranichstein

Fotograf: Uli Gasper

Aufgenommen: 08.02.2015

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Foto: Uli Gasper

Hintergrund: „Eigentlich wurde ich ja schon vor 20 Jahren eingeladen, im Eisenbahnmuseum Kranichstein zu fotografieren. Warum habe ich das nicht gemacht? Ach ja, man war jung, wild und punkig. Und Eisenbahn, das hatte was von Miniaturlandschaften auf dem staubigen Dachboden, Klappern und Schaukeln im Zug, beruflich nach Frankfurt pendeln – alles keine Begeisterungsstürme entfachenden Erinnerungen. Ich bin kein Eisenbahnfan, das ist mal sicher. Allerdings ergab es sich, das ich beim Radfahren des Öfteren an eben jenem Museum vorbeikam und mir tatsächlich die verschiedenen Waggons und anderen Geräte in ihren unterschiedlichen Erhaltungszuständen ins Auge fielen. Wäre schon mal ’ne Session wert, dachte ich. Allerdings ist das Gelände abgezäunt und Bahneigentum. Der Leitstand blickt wie ein Wachturm über das Areal und ich hatte auch schon von einigen Bundespolizeieinsätzen gegen Sprayer gehört. Also den naheliegendsten Weg nehmen: sonntags hinfahren, Eintrittskarte kaufen, Führung mitmachen. Die erste Führung war interessant, aber – für meine Spezialinteressen – zu kurz. Im Gespräch mit den Leuten der Bahnwelt aber erfuhr ich, dass man für Shootings und Exkursionen abseits der Besucherrunde Bahnwelt-Begleiter buchen könne. Also ein paar Freunde beim Fotoclub eingesammelt und bei Eiseskälte und Schnee im Februar eine Vier-Stunden-Tour gemacht. Kalt, aber gut. Mein Fazit: Eine top Urban-Exploration-Location für Einsteiger, aber auch Fotocracks finden hier reichlich Material. Tipp: Eher mit einer Gruppe eine Führung buchen, dann hat man mehr Zeit und kommt auch in die öffentlich nicht zugänglichen Bereiche.“

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Foto: Uli Gasper
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Foto: Uli Gasper
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Foto: Uli Gasper

Foto-Trend Urban Exploration (Urbex)

Stadt ist ständig im Wandel. Neues kommt, Altes geht. Zurück bleiben schnell verblassende Erinnerungen oder gar Ruinen – und viel zu entdecken. Urban Exploration (Urbex) nennt sich das Erkunden und Dokumentieren des urbanen Raums, seines Wandels und seiner faszinierenden „Lost Places“, mit der Kamera im Anschlag, die Verlassenes, Verfallenes und mitunter Vergessenes in Szene setzt.