Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

In den 70ern und 80ern bauten sich Reiche Atombunker. Sind die eigentlich noch dicht? Die Bunker, meine ich. Über die Leute hatten wir eine ähnliche Meinung.

Damals Neid auf deren Kohle, momentan Neid auf die Butze. Aber nach 40 Jahren Leerstand: Sind die Bunker da überhaupt noch strahlungssicher? Ich denke mir, dass die damals nicht nur für ein, zwei Jahre gebaut wurden, die Dauer eines Fallouts war ja schon bekannt. Trotzdem frage ich mich, ob da nicht wichtige Teile marode werden können. Tja, solche Gedanken macht man sich momentan.

Aber auch diese: Ob neben dem Airplay für „Imagine“, „War“ und „Ein bisschen Frieden“ gerade auch Klassiker wie „Russians“ von Sting oder „Two Tribes“ von Frankie Goes To Hollywood zu Ehren kommen? Und wie sieht es überhaupt mit „Wind of Change“ aus? Wie sieht es aus im Sendeplan-Land? Gibt es da Verbote für diese Titel, wie einst kurz nach dem 11. September (also dem zweiten, in den USA, nicht unserem in Darmstadt), als „Burning Down the House“ ebenso nicht gespielt werden durfte wie „In The Air Tonight“ oder „Another One Bites the Dust“? Was ist mit uns Udo Lindenberg? Ich sach‘ nur „In 15 Minuten sind die Russen auf dem Kurfürstendamm“. Hatter gesungen. Aber der Text war an sich versöhnlich – ebenso wie der von Sting, dem laut einer Erhebung von 2007 „schlechtesten Texter unter allen zeitgenössischen Musikern“. Cooles Voting.

Es ist aber sowieso scheißegal, was für eine Musik im Radio gesendet wird. Als meine Mutter einst aus Königsberg fliehen musste, hätten ihr keine Klänge Trost gespendet – und hätte es „Atemlos durch die Nacht“ damals schon gegeben, so hätte sie auch nicht schneller flüchten können als sie es tat! Ihre, also auch meine Familie versteckte sich erst mal an der Bergstraße. Ich hoffe, die „Schnelle 6“ fährt lang genug. Und schnell genug!