wrede_hund
Grafik: Rocky Beach Studio

Übelriechende Hunde in eine sonnendurchflutete Straßenbahn oder in deren rüdes Pendant, den Bus, mitzunehmen, halte ich für unverschämt!

Stinkt der Hund nach Hund, so sollte man zumindest den Anschein erzeugen, es tue einem leid, jetzt mit dem Hund quer durch die Stadt fahren zu müssen. Ja, ich weiß, jetzt kommen wieder die Leute, die sagen, was für die Tiere gilt, gelte auch für die Menschen. Nach Alkohol oder Urin oder, von mir aus, nach Fäkalien stinkende Menschen, seien viel schlimmer zu ertragen, schließlich könne das Tier nichts dafür. Eben, werte Hundeliebhaber, eben.

Der eingekotete Trunkenbold mit seinem Sack voll ungelöster Probleme muss freilich auch nicht liebkosend auf den Schoß genommen werden, aber er hat auch selten einen Vormund dabei, der entgegnet, es sei für alle besser, den Bus jetzt nicht zu besteigen, weil die Leute doch heute ob der Hitze und der stickigen Luft ohnehin nicht zusätzlich belastet werden dürften. Der Hundeführer jedoch sollte wissen, dass, wenn der Hund vorher im Herrngartenteich baden war und sich dann das Fell beim Gassi gehen vor der Tiermittelkadaverstation am Nordbahnhof hat von der Luft trocknen lassen … dass dieser Hund andere belästigen wird, sobald man mit ihm einen geschlossenen Raum betritt. Da braucht der noch nicht mal bellen oder beißen. Aber nein, das gute Tier, der böse Mensch!

Ich bin nicht böse, auch nicht auf die Hundehalter, aber entsetzt ob deren Gleichmut gegenüber des Städters Erregung. Lassen wir doch die Hunde die Vollgesoffenen dahin bringen, wohin sie wollen, dann sind alle unterwegs, das ist gut für die Gefäße. Ob Adern, Venen, Krüge oder Flaschen.