Es ist nicht oft thematisiert worden. Dauernd werden Sexualstudien veröffentlicht, aber Fäkalstudien bleiben außen vor. Ein kleiner Exkurs in Sachen Intimhygiene hat noch keinem geschadet, wobei ich nicht weiß, ob das Hintern-abwischen als Intimhygiene durchgeht, oder ob damit lediglich die Geschlechtsteile gemeint sind. Scheiß drauf, ich leg los:
In Amerika, so sagte man mir, würde das Toilettenpapier hauchdünn sein und zusammengeknüllt benutzt werden. Weiß ich nicht … als ich in Amerika zu Besuch war, trug ich noch Windeln. Aber mal ehrlich, wie ist denn das mit dem Toilettenpapier? Wie viel lagig wird es denn tatsächlich benutzt – nicht gekauft, benutzt? Wenn ich da an mich denke: Ich nehme vier Blatt, falte sie zusammen, und dann noch mal, was ja schon vierfach macht. Jedoch ist unser Toilettenpapier – anders als das der Amerikaner – nicht einlagig, sondern je nach Komfort 2-, 3-, 4- oder gar 6- und 8-lagig! Demnach wische ich 8- bis 32-lagig. Klingt dekadent und ressourcenschädigend, aber es fasse sich doch jeder an sein eigenes Rektum!
Wie wischt der Deutsche? Unabhängig davon, ob mit „Hakle feucht“ oder dem grauen Standardpapier, bei dem man immer das Gefühl hat, man trage auf statt ab. Bestimmt gibt es dutzende Möglichkeiten, wie man das tut, wenn man es tut. Von oben nach unten, umgekehrt, kreisförmig zur Mitte – was weiß ich, was es da noch so alles gibt. Ex-Zivildienstler werden das bestimmt wissen. Nicht alle, aber diejenigen, welche in Pflegebereichen tätig waren, wo Hintern-Abwischen mit auf dem Tagesprogramm stand. Der im Beruf stehende Pfleger wird dies wahrscheinlich tun, wie er es tausend Mal schon tat und es für ihn am besten erscheint. Der Zivi jedoch musste sich bestimmt mehr nach den Anweisungen des jeweiligen Abzuwischenden richten, sonst konnte es eine Beschwerde beim Vorgesetzten geben. Aber Zivis gibt’s keine mehr und die Ärsche sitzen in Bonn, würde Wolfgang Neuss sagen, aber Wolfgang Neuss gibt es auch nicht mehr – und Bonn als Hauptstadt ebenfalls nicht.