Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Sport kann ein nervtötendes Thema sein: Studios zu teuer, Zeit zu knapp, Gesellschaft zu powerliftig. Bewegen müssen wir uns trotzdem. In den Darmstädter Parks und Seen zum Beispiel. Oder in den Outdoor-Gyms, die an verschiedenen Orten unseres geliebten Südhessenmetropölchens von der Stadt, der TU und der Hochschule Darmstadt installiert worden sind. Freie Nutzung unter freiem Himmel. Das klingt sehr gut … let’s have a look … let’s work out:

 

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TU Campus Stadtmitte: Cross-Trainingsanlage

Ort: Dieses „Gym“ ist ein bisschen schwer zu finden. Zugang durch den Innenhof der Landesbibliothek, vor dem Eingang zum alten Hauptgebäude führt rechts ein kleiner Gang in den Innenhof. Abends oder am Wochenende ist es hier sehr sichtgeschützt, zur Vorlesungszeit könnten Euch ein paar Blicke aus den vielen umliegenden Fenstern treffen.

Pro: Hier ist genug Platz für verschiedene Übungen. Die Tartanfläche ist nicht mehr die neueste, aber sauber und unbeschädigt. Cool: Es gibt eine freischwingende Stange für Pull-ups. Wer morgens oder mittags hier trainiert, kann sich anschließend eine Stärkung in der Mensa gönnen.

Contra: Das Angebot an Trainingsmöglichkeiten ist überschaubar, die ganze Anlage hat ein leichtes „Pausenhof“-Flair, es gibt auch Sitzbänke und Aschenbecher. Wer hier trainiert, sollte selbst wissen, was zu tun ist, denn es gibt keine Informationen zur Nutzung der Anlage.

Besonderheit: Das „Uni Fit“, das eigene Sportzentrum der Technischen Universität, bietet hier Kurse an. So könnt Ihr die Geräte besser kennenlernen und auch privat besser nutzen – allerdings nicht, während die Kurse stattfinden, denn dann gilt hier das „Vorbelegungsrecht“ der TU.

 

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Bürgerpark: Calisthenics-Anlage

Ort: Auch diese Anlage liegt ein bisschen versteckt, mitten im Bürgerpark. Der einfachste Zugang ist über die Laufbahn gegenüber der BMX-Anlage. Hier liegt der Fitness-Court am Ende der Strecke, umgeben von Bäumen und Zäunen.

Pro: Das eher einfache Angebot, das es vor der kürzlich abgeschlossenen Geräte-Renovierung gab, ist jetzt eine richtige Anlage für Krafttraining: Stangen, Seile und (extra zu diesem Zweck abgelegte) Autoreifen laden zu einer ausgiebigen Sport-Session ein. Hier finden sich auch immer ein paar nette und motivierte Menschen, die das eigene Training ein bisschen leichter machen. Die Anlage ist auch sehr geräumig, hier ist immer genug Platz fürs gemeinsame Trainieren.

Contra: Auch hier gibt es leider keine Informationen zu Übungen, was für Anfänger:innen sicherlich eine Hemmschwelle ist. Außerdem ist der Großteil des Bodenbelags recht abgenutzt, für Bodenübungen empfiehlt sich das Mitbringen einer eigenen Matte.

Besonderheit: Der Bürgerpark trägt nicht umsonst auch den Namen „Sportpark“ – hier lässt es sich bequem zwischen den Sportarten wechseln und Du kannst immer neue Dinge ausprobieren. Dadurch ist die generelle Stimmung auf dieser Anlage auch die, die am ehesten an ein echtes Sportstudio erinnert.

 

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Bürgerpark: Bewegungsparcours

Ort: Zwischen BMX-Park und dem Biergarten Fohlenhof gelegen bietet der Bürgerpark noch ein zweites Outdoor-Gym.

Pro: Wem (warum auch immer) die Calisthenics-Anlage ein bisschen „too much“ ist, findet hier genau das Richtige. Unter dem Motto „Koordination – Kraft – Ausdauer – Beweglichkeit“ gibt es viele verschiedene Stationen und Geräte, deren Nutzung mit Infotafeln gut beschrieben ist. Wer Krafttraining betreiben möchte, ist hier nicht ganz richtig, dafür ist es aber ein niedrigschwelliges und sehr spaßiges Angebot für alle Sport- und Altersstufen.

Contra: Für große Menschen können manche der Geräte unbequem sein (zum Beispiel der Fahrrad-Simulator). Durch die Nähe zu Schule und BMX-Park gibt es hier tagsüber auch ein großes Gewusel und die entsprechende Geräuschkulisse.

Besonderheit: Durch Anleitungen und Infotafeln ist die Nutzer:innenfreundlichkeit sehr hoch. Außerdem lässt sich eine schnelle Session einfach in einen Abendspaziergang einbinden und dadurch die Bewegungsroutine ein bisschen verbessern.

 

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Lincoln-Siedlung: Parcours-Anlage

Ort: Die Parcours-Anlage befindet sich circa fünf Minuten Fußweg entlang Darmstadts größtem öffentlichen Kunstwerk, der „Lincoln Wall“, auf der angrenzenden Wiese.

Pro: Diese Anlage ist auch gut für Parcours-Anfänger:innen geeignet, die Hindernisse variieren zwischen kleinen Blöcken und menschenhohen Mauern. Auch steht hier ein offenes Bücherregal für alle, die eine Pause brauchen oder ganz sportlos verweilen wollen. So oder so: Es gibt genug Privatsphäre, um Tag und Nacht ungestört trainieren – oder eben lesen – zu können.

Contra: Leider seid Ihr auch hier der Sonne ziemlich schutzlos ausgesetzt. Und wer Wert auf ausgewogenes Krafttraining legt, wird hier eher nicht glücklich.

Besonderheit: Die Höhe der Stangen, Kletter- und Sport-Installationen ist hier sehr verschieden, so lässt sich die Anlage auch gut als (Kinder-)Spielplatz nutzen. Bei meiner Besichtigung erzählte mir ein Vater, dass seine Tochter hier gerne spielt: Die Betonblöcke seien besonders geeignet, „die kleine Abenteuerlust auszuleben“.

 

Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

Hochschule Darmstadt: h_da Calisthenics-Gym

Ort: Auf dem Campus der Hochschule Darmstadt (Standort Schöfferstraße) gibt es ebenfalls eine kleine Trainingsanlage. Gelegen zwischen dem h_da-Hochhaus und dem Fachbereich Architektur.

Pro: Das Calisthenics-Gym bietet die Möglichkeit fürs schnelle Training zwischen den Vorlesungen. Auch informiert hier eine Tafel über die richtige und effizienteste Nutzung.

Contra: Ein Aschenbecher befindet sich direkt auf dem Gelände der Anlage und zerstört ein bisschen die Ästhetik. Leider gibt es hier weder Schattenspender noch Sichtschutz.

Besonderheit: Leider ist hier keine Tartan-Fläche verlegt, sondern Holzhackschnitzel als Fallschutz. Dafür gibt es noch ein weiteres Bewegungsangebot auf dem Campus: Neben dem Hochhaus ist eine Slackline gespannt.

 

Sportamt legt Darmstädter Sportbericht vor

Das städtische Sportamt hat im Juni seinen 234 Seiten starken Darmstädter Sportbericht 2022 vorgelegt – mit vielen Zahlen, freien Sport- sowie Vereinsangeboten, interessanten Daten und der Analyse von Handlungsfeldern. Er ist online im Parlamentsinformationssystem einsehbar unter darmstadt.more-rubin1.de