Schilderwald und Neon-Dschungel! Unsere Stadt mit ihren zahlreichen Ladenketten in der City und vielen Hinweisschildern ist bunt, schrill und optisch unruhig. Hier darf der neue Drogeriemarkt einen Wegweiser an der 500 Meter entfernten Ampelkreuzung anbringen – und trotz der mit relativ strengen Auflagen versehenen Bebauungspläne werden die Geschäftsstraßen zum bunten Werbegewimmel.
Dagegen erscheinen die erhaltenen Werbeslogans und Firmennamen an alten Gebäuden, die noch mit dem Pinsel an die Fassaden gebracht wurden, leise und bedächtig. Schaut man genau hin, findet man unzählige Beispiele, die es ohne Leuchtkraft und Strom schaffen, etwas zu kommunizieren: Sie erzählen uns von früher, als Werbung am Haus noch zweidimensional war. Auch gemalte Kunst an Hausfassaden ist nicht selten.
Fassadenmalerei
Der clevere Einsatz des Pinsels – und, bei der modernen Variante: der Airbrush-Dose – an der Fassade kann durchaus gelungene (Werbe-) Botschaften vermitteln und die oftmals vernachlässigten Häuserwände qualitativ aufwerten. Vor allem aber vermittelt er uns das Gefühl von Geschichte und Nostalgie. Und noch dazu ist er eindeutig nachhaltiger als dauerbrennende Leuchtstoffröhren.